Siethen

Aus veikkos-archiv
Wechseln zu: Navigation, Suche

Wie bei Wikipedia kann man mit seinem Wissen dazu beitragen und die Geschichte von Siethen ergänzen.

Die Karte wird geladen …

(c) Karte: CC-BY-SA OpenStreetMap.org contributors


Am Ufer des Siethener Sees, dessen landschaftliche Schönheit viel gerühmt wird, liegt der Ort selbst. Wie Funde aus der Umgebung bezeugen, war diese Gegend schon lange vor unserer Zeitrechnung bewohnt, was sich bei dem reichen Wechsel von Hochflächen, Wiesengründen und Seen eigentlich von selbst versteht. Die erste schriftliche Nachricht über „Syten“ gibt Kaiser Karls IV. Landbuch, das um 1375 aufgestellt wurde. 31 Hufen umfaste die Feldmark, und die Bauern hatten ihre Pacht, Zinsen und Abgaben dem Ritter Heinrich von Gröben zuzustellen, der auf dem Schlosse Kleinbeuten wohnte. Da Siethen zu dieser Zeit noch keinen Rittersitz hatte, fallen auch die geschichtlichen Ereignisse mit denen von Beuten zum Teil zusammen.

Nach dem Fallen der Burg in den Kämpfen gegen die Quitzows und ihrem Anhang kam Siethen 1416 ebenfalls in die Hände derer von Schlabrendorf, die nun im Laufe der Zeit Teile des ehemaligen Bauernlandes aufkauften, so dass sich 1624 nur noch 19 Hufen im Privatbesitz befanden; ein Rittergut war allmählich entstanden. Um diese Zeit erhielten die von Gröben und von Streithorst ebenfalls 2 Höfe „freigewillitgt“, so dass die bäuerliche Hufenzahl auf 10-11 sank.

Heute stehen die Größenverhältnisse des Gutes und der Landgemeinden sich etwa im Verhältnis wie 5:1 gegenüber. Nach dem Dreißigjährigen Kriege, den, wie der Landreiter 1652 feststellte, nur ein Kossät namens Zernicke überlebte, siedelten sich 6 weitere Kossäten neu an ; Bauern gab es überhaupt nicht. Nach 1780 ging das Gut aus Schlabrendorfschen Besitz an den Oberfinanzrat Honig aus Berlin 1798 an Bamberger über, die es 1801 dem Kammerherrn Franz de Berdys du Bernoy überließ; 1817 erwarb es Prinz von Hohenlohe, und 1825 kam es in die Hände der von Schlabrendorf. Das ergreifende Schicksal der letzten Besitzerin aus Schlabrendorfschem Hause und ihre Tochter schilderte Th. Fontane eingehend, und im Sinne der jung verstorbenen Tochter ließ die trauernde Mutter an der Stelle der in einem Fachwerkhause untergebrachten Pflege – und Erziehungsanstalt ein neues Heim errichten; das „Tabea-Haus“ Feursbrünste zerstörten in den 1870er Jahren, fast alle noch übrig gebliebenen alten Fachwerkhäuser, und nur die Kirche zeigt in ihrem Langhause die Granitquadern als Zeugen des Einst; auch im Innern haben sich manche Erinnerungen an frühere Geschlechter erhalten. 1859 ging das Gut an den Kurmärkischen Erbjägermeister Karl von Jagow über, der es 1878 an den Großkaufmann Badewitz veräußerte, in dessen Familienbesitz es sich noch heute befindet.


Einwohnerzahl 1925: 112 männl. 121 weibl. Anbaufläche : 244 ha Eisenbahnstation: Ludwigsfelde, Fernstrecke Berlin( Anh Bhf) Luckenwalde – Jüterbog Postanschrift : Ludwigsfelde Gutsbezirk Siethen: Einwohner 1925: 84 männl. 88 weibl. Anbaufläche : 1223 ha

Quelle: Adressbuch Teltow 1927