Staatliche Münze Berlin

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Die Staatliche Münze Berlin (SMB) ist eine Prägestätte in der Bundesrepublik Deutschland, die mit der Prägung des Euros (€) vom Bundesministerium der Finanzen beauftragt ist. Die SMB führt seit 1750 das Prägezeichen „A“.

Die SMB ist ein nach § 26 Landeshaushaltsordnung (LHO) erwerbswirtschaftlich geführter Teil der Berliner Hauptverwaltung. Sie ist eine nachgeordnete Einrichtung der Senatsverwaltung für Finanzen, der auch die Fachaufsicht obliegt.

Zu den hoheitlichen Aufgaben der SMB gehört die Prägung von Umlauf- und Sondermünzen für die Bundesrepublik Deutschland. Im gewerblichen Geschäftsbereich werden Medaillen und Token geprägt.

Siegelmarken

Geschichte

Vom 4. April 1280 datiert die älteste urkundliche Erwähnung der Münze Berlin. Münzen wurden zu dieser Zeit mit dem Hammer und Muskelkraft geprägt. Im Jahr 1356 erhob das Reichsgesetz der Goldenen Bulle die Markgrafschaft Brandenburg zum Kurfürstentum. Damit wurde die Markgräfliche Münze zur Kurfürstlichen Münze.

Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg ließ sich im Jahr 1701 als Friedrich I. zum König in Preußen krönen und beauftragte einen Neubau der königlichen Münze. Unter König Friedrich II. von Preußen wurde im Jahr 1750 das Münzwesen neu geordnet und die Berliner Münze erhielt mit dem Buchstaben „A“ ihr noch heute gültiges Münzzeichen. Es ist eines der ältesten Markenzeichen überhaupt. Die bisher üblichen Münzmeisterzeichen der Münzstätte Berlin wurden endgültig abgeschafft.

Der Standort der königlichen Münze hat sich im 18. Jahrhundert mehrfach geändert, lag jedoch immer im Bereich der Spree, deren Wasser die Maschinen antrieb. Ab 1802 befand sie sich in dem von Heinrich Gentz entworfen Gebäude am Werderschen Markt, das an Stelle des abgebrannten Werderschen Rathauses erbaut worden war, und trug den von Friedrich Gilly entworfen und von Johann Gottfried Schadow ausgeführten umlaufenden Figurenfries. Das Gebäude wurde 1885 abgebrochen, und die Münze zog innerhalb desselben Straßenblocks weiter spreewärts in den noch auf Plänen von August Stüler beruhenden, bereits 1871 errichteten Erweiterungsbau. Dieser musste 1934 seinerseits dem Neubau der Reichsbank weichen.

Im Jahr 1820 hielten modernste Fertigungsmethoden Einzug: Maschinen mit der 1817 entwickelten Prägetechnik der Uhlhornschen Kniehebelpresse arbeiteten in der Münze. Im Jahr 1871 bekam die Münze den neuen Namen Preußische Staatsmünze. 55 % aller Münzen des Reichs wurden hier geprägt. Auch das Ausland ließ in Berlin prägen. Vier Jahre später, 1875, haben die Prägemaschinen eine Leistung von jeweils 60 bis 70 Münzen pro Minute. Täglich entstanden so auf 18 Maschinen etwa 750.000 Münzen in Berlin. Im Jahr 1935 war Baubeginn der Deutschen Reichsmünze; Ziel war die Zusammenlegung der noch sechs deutschen Ländermünzen zur Reichsmünze auf dem Gelände der Stadtvogtei und des Krögels an der Spree.

Durch den Zweiten Weltkrieg wurde die Reichsmünze nicht fertiggestellt. Im Jahr 1947 wurde die Münzproduktion in dem Gebäude der ehemaligen Reichsmünze wiederaufgenommen. Aus der Preußischen Staatsmünze wurde die Münze Berlin. Bereits im Dezember 1947 wurde aus alten, aber überarbeiteten Mustern dringend benötigtes Kleingeld aus Zink geprägt.

Nach der Währungsreform 1948 bestanden die neuen Münzen aus Aluminium. Nach der Gründung der DDR gab es im Jahr 1952 wiederum neue Münzen.

Anlässlich der vor 700 Jahren begonnenen Münzprägung in Berlin erschien 1981 eine Gedenkmünze mit der Abbildung der Rückseite eines auf Grund der Münzrechtsverleihung von 1369 geprägten „Ewigen Pfennigs“ der Stadt Berlin.[1]

Im Jahr 1990 wurden die letzten Münzen der DDR geprägt. Bereits im Mai 1990 erhielt der VEB Münze der DDR vom Bundesfinanzministerium den Auftrag zur Ausprägung von DM-Münzen. Am 16. Juni 1990 startete man mit der Prägung von 1-DM-Münzen. Aus dem VEB Münze der DDR wurde die Staatliche Münze Berlin. Ihr Anteil an der Gesamtmenge der zu prägenden Bundesmünzen beträgt 20 %.

Im Jahr 2005 wurde der Standort der Staatlichen Münze Berlin von Berlin-Mitte nach Berlin-Reinickendorf verlagert.

Text: Wikipedia

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Museum der Münze

Der Umzug der Staatlichen Münze Berlin von Berlin-Mitte nach Reinickendorf im Jahr 2005 ermöglichte die Integration eines Museums in das Foyer der Prägestätte. Insgesamt neun Themengebiete der Dauerausstellung befassen sich mit der Entstehungsgeschichte der Münzprägung im Raum Berlin.

725 Jahre Münzprägung in Berlin

Berliner Medaillenkunst

Frühe Zeugnisse der Berliner Münzprägung

Standorte der Berliner Münzprägung

Schlechtes Geld verdrängt gutes Geld: Im Dreißigjährigen Krieg kauften Händler nach und nach Reichstaler auf und schmolzen sie ein. Anschließend wurde der so entstandene Rohstoff mit Kupfer versetzt und für die Prägung neuer Münzen genutzt. In dieser Kipper- und Wipperzeit kam es zu einer Münzverschlechterung, die zu großen Unruhen und dem Boykott ganzer Märkte führte.

Der Ewige Pfennig ist eine 10 Mark-Gedenkmünze, die 1981[1] zum 700jahrigen Jubiläum Münzprägung in Berlin geprägt wurde. Die Münze enthält die Abbildung eines Silberpfennig aus der Berliner Münze vom Jahr 1369 mit dem Markgrafen mit Lanze und Schwert auf der Hauptseite und den auf allen vieren nach rechts laufenden Berliner Bären auf der Rückseite.[2]

Die Sonder- und Gedenkmünzen der DDR – ein abgeschlossenes Sammelgebiet

Die Technik der Münzherstellung

Eine numismatische Besonderheit: Kupferabschläge von Vereinstalern nach dem Wiener Münzvertrag von 1857.

Hinzu kommen wechselnde Sonderausstellungen. Für Kinder gibt es eine Mitmachausstellung mit dem Titel KleinGeld.

Text: Wikipedia

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