Stadtarchiv Braunschweig

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Siegelmarke vom Stadtarchiv

Das Stadtarchiv Braunschweig ist eines der größten kommunalen Archive Niedersachsens. Seine Bestände reichen bis zum Jahr 1031 zurück. Seit dem 25. Juni 2007 hat es seinen Sitz im rekonstruierten Braunschweiger Schloss.


Ursprünge

Schon Anfang des 15. Jahrhunderts ist für die Stadt Braunschweig ein Archiv nachweisbar, in welchem aus Gründen der Rechtssicherung wichtiges Schriftgut aufbewahrt wurde. Nach dem Verlust der städtischen Freiheit im Jahr 1671 wurde der Hauptbestand der Archivalien beschlagnahmt und in die herzogliche Residenzstadt Wolfenbüttel verbracht. Die in Braunschweig verbliebenen Bestände lagerten zunächst in der Münze am Kohlmarkt und ab 1717 im Neustadtrathaus. Während der Zugehörigkeit Braunschweigs zum napoleonischen Département Oker zwischen 1807 und 1813 gerieten die historischen Bestände in Mitleidenschaft. Die Situation wurde erst durch die Weiterentwicklung der kommunalen Selbstverwaltung 1825 verbessert. Der seit 1825 amtierende Magistratsdirektor Wilhelm Bode († 1854) stellte eine geeignete Archivierung und Unterbringung für das städtische Schriftgut im Kreuzgang der Brüdernkirche (seit 1836) sicher und setzte sich für die Rückführung der seit 1671 entfremdeten Bestände ein.


Gründung 1. März 1860

Im Zuge der Vorbereitungen für das 1000jährige Stadtjubiläum 1861 und aufgrund des damit verbundenen zunehmenden historischen Bewusstseins wurde 1860 ein Archivverein gegründet. Dieser beschäftigte sich mit der Archivgründung und der Herausgabe wichtiger Urkunden. Als Gründungsdatum des neuen Stadtarchivs gilt der 1. März 1860, als die Stadtverordnetenversammlung die Ordnung und Bestandsaufnahme des Archivguts beschloss und für diesen Zweck jährlich 200 Taler zur Verfügung stellte. Erster hauptamtlicher Archivar wurde der Historiker Ludwig Hänselmann, der die aus Stadtarchiv, Stadtbibliothek und Städtischem Museum bestehenden „Städtischen Sammlungen“ bis zu seinem Tod 1904 (Städtisches Museum bis 1898) leitete. Standort der Sammlungen wurde 1863 das Neustadtrathaus.


Neubau am Steintorwall im Jahr 1910

Im Frühjahr 1910 bezogen Stadtarchiv und Stadtbibliothek das durch Max Osterloh geschaffene Gebäude am Steintorwall 15. Während des Zweiten Weltkrieges war zeitweise keine Archivarbeit möglich. Zwischen 1942 und 1944 wurden nahezu 75 % des Archivgutes in die Umgebung Braunschweigs ausgelagert und somit vor der Zerstörung gerettet. Stadtarchiv und Stadtbibliothek wurden im August 1944 geschlossen. Nach Kriegsende blieb das Stadtarchiv zunächst geschlossen, da die ausgebombten Stadtwerke weite Gebäudeteile bis 1949 nutzten. Am 12. Juni 1950 wurde der renovierte Lesesaal des Stadtarchivs und der Stadtbibliothek wieder eröffnet. Wegen Kohlenmangels wurden am 20. Februar 1956 das Stadtarchiv, die Stadtbibliothek, das Städtische Museum und 36 Schulen geschlossen. Am 1. Januar 1981 erfolgte die Aufhebung der bisherigen Verwaltungseinheit von Stadtarchiv und Stadtbibliothek, wobei letztere mit der Öffentlichen Bibliothek vereinigt wurde. Das Stadtarchiv erhielt den Status einer selbständigen Institution. Im Jahre 1985 zog das Archiv in das Nebengebäude am Löwenwall 18 B um.


Neuer Standort Braunschweiger Schloss seit 2007

Der neue Standort des Stadtarchivs ist seit dem 25. Juni 2007 das rekonstruierte Braunschweiger Schloss.



Text: Wikipedia

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