Stadtmuseum Calw

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Das Palais Vischer ist heute ein Museum zur Geschichte der baden-württembergischen Stadt Calw.


Geschichte

Das Palais in der Bischofstraße 48 wurde 1787–1791 nach Plänen des württembergischen Hofbaumeisters Reinhard Ferdinand Heinrich Fischer für den Holz- und Floßhändler Johann Martin Vischer gebaut. Es blieb bis 1825 im Besitz der Familie Vischer, ging dann in die Hände Carl Heinrich Staelins, der eine Baumwollspinnerei betrieb, über und wurde nach dessen Bankrott 1902 an den Fabrikanten Ludwig Schüz verkauft. Dessen Familie besaß das Haus bis 1962.


Architektur

Die Front des Hauses ist nach Südwesten zur nur einseitig bebauten Bischofstraße ausgerichtet, die beiden Flügel des hufeisenförmigen Gebäudes wegen der Lage zwischen der Nagold und einem steilen Abhang sehr kurz gehalten. Der Wirtschaftshof samt Stallgebäude wurde wegen dieser beengten Lage neben dem eigentlichen Haus angelegt, was den Verzicht auf eine Tordurchfahrt ermöglichte. Statt dieser Durchfahrt wurde ein repräsentatives Vestibül gebaut, von dem aus die Treppen in die Obergeschosse führen. Das Erdgeschoss enthielt Geschäfts- und Lagerräume sowie eine Kutschenremise, die beiden Wohngeschosse darüber wurden durch die Stuckarchitektur optisch miteinander verbunden und vom Erdgeschoss abgesetzt, wobei aber durch den Fassadenschmuck der erste Stock als Hauptstockwerk hervorgehoben wurde, obwohl die Raum- und Fensterhöhe im zweiten Stock nicht geringer ist. Hinter dem Mittelrisalit lagen im Erdgeschoss das Vestibül, in den Wohngeschossen die Salons.

Die Fassade war ursprünglich in Rot, Hellrot und Ocker gehalten, wodurch plastische Wirkungen erzielt wurden. Insgesamt hat das Gebäude heute acht verschiedene Farbfassungen hinter sich.

Das Treppenhaus und möglicherweise auch das Vestibül war bis zur Brüstungshöhe bemalt; der Grundton dürfte hellblau gewesen sein. Bänderungen in Hellrot und Ocker setzten diesen Teil der Wände von den einfarbig hellgrau gestrichenen oberen Bereichen der Wände ab.

1870 erhielt das Gebäude eine Gasbeleuchtung und die Flure wurden vom Treppenhaus durch Glastüren abgetrennt. 1902 wurde das Dachgeschoss zur Wohnung ausgebaut. 1962 erfolgte eine Totalsanierung, der die Ausstattung des oberen Saales zum Opfer fiel.


Museum

Seit 1964 dient das Haus als Museum. Einige der 18 Räume des Museums sind im Originalzustand erhalten geblieben; im Landschaftszimmer befindet sich klassizistisches Mobiliar nach Entwürfen von Thouret. Ferner zeigt das Museum Exponate zur Calwer Holzhandels- und Floßcompagnie, die einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor für die Stadt darstellte, zur Zeughandels-Compagnie, zur Joseph und Karl Friedrich von Gärtner, zum Calwer Ulrich Rülein und zum Calwer Wald.



Text: Wikipedia

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