Stahnsdorf

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Gastronomie --- Geschichte

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(c) Karte: CC-BY-SA OpenStreetMap.org contributors


Stahnsdorf

In unmittelbarer Nähe scheine hier zwei Dörfer nebeneinander bestanden zu haben, die im Laufe der Jahrhunderte zu einem verschmolzen. Das Landbuch Kaiser Karls IV. nennt 1375 ein mit 36 Hufen ausgestattetes Dorf Deutsch- Stahnsdorf und daneben das 15 Hufen umfassende Wendisch – Stahnsdorf; wo das letztere gelegen hat, wissen wir nicht mit Bestimmtheit, doch die deutsche Gründung müssen wir in der Umgebung der alten Dorfaue suchen, deren Mittelpunkt die altehrwürdige Granitquaderkirche ist.

Ursprünglich turmlos wir viele im Teltow, aber nichtsdestoweniger wehrhaft und massig gefügt aus behauenen Feldsteinen. Dem Grundriss und der sorgfältigen Bauweise nach zu urteilen, hat sie schon bestanden, als „Stansdorp“ 1224 erstmalig genannt wird. Beide Dörfer überließ 1299 der askanische Markgraf Hermann dem Bischof zu Brandenburg mit anderen Teltoworten als Pfand für leihweise Überlassung von 300 Mark Silber.

Zur Zeit der ersten Hohenzollern, um das Jahr 1435, setzte sich die in Kleinmachnow begüterte Familie von Hake fest, die nun teils kurfürstliche, teils bischöfliche Lehnsträger waren. Urkunden des 15. und 16. Jahrhunderts nennen Wendisch – Stahnsdorf nicht mehr, so dass angenommen werden muss, dass diese Slawensiedelung vor dieser Zeit wüst geworden war und das dazugehörige Hufenland zum deutschen Dorfe geschlagen wurde, denn von nun an umfaste dieses 50 Hufen.

1624 hatte unser Dorf 12 Bauern und 7 Kossätenhöfe, die während des Dreißigjährigen Krieges bis auf einen von den Bewohnern verlassen wurden. 1652 fand der Landreiter nur den ortsgebürtigen Peter Busse vor; die Güter der Hüfner lagen brach, doch hatten sich 4 „Koßathen“ neu angesiedelt. Trotz energischer Maßnahmen des Großen Kurfürsten, die aufgegebenen Hofstellen wieder zu besetzen, gelang es erst am Ende des 18. Jahrhunderts die frühere Zahl der Besitzer wieder zu erreichen.

Gleichmäßig steigt die Entwicklungskurve der Bevölkerungszahl von nun an aufwärts. Um 1800-145 Einwohner, 1860-336 , 1900-794, 1910-1240,1925-1467. Nicht unwesentlich hat die Umgestaltung des alten Verkehrsweges nach Teltow zur Kreischaussee zu dieser Entwicklung beigetragen und der Bau der Dampfstraßenbahn nach Lichterfelde, dieses „lahme Ente“ genannte Verkehrsmittel dürfte noch vielen Teltowern in Erinnerung sein.

Die moderne Zeit repräsentiert das unmittelbar an der Gemarkungsgrenze gelegene monumentale Schleusenwerk am Teltow-Kanal, die einzige Wasserhaltung zwischen Dahme und Havel, deren malerischer Bau gegen 30 Meter hoch in die Landschaft des ehemaligen Bäke – Tales hineinragt, das Mittelalter stellt die schon genannte Kirche mit ihren spätromantischen Formen dar, die in ihrem Innern als Hauptschmuck einen wohlerhaltenen, farbenreichen Hochaltar aufweist, der wohl aus dem ausklingenden 15. Jahrhundert stammt, und noch weiter zurück reichen die Urnenfunde am Windmühlen – Berge; sie weisen auf die Bronzezeit (2000 – 800 v.Chr.) hin, als vorgermanische Volksstämme hier eine Niederlassung hatten. Nicht unerwähnt darf der weit ausgedehnte Südwestfriedhof bleiben, zu dem die Berliner Stadtsynode im Jahre 1902 das Gelände erwarb.

Einwohnerzahl 1925: 720 männl. 747 weibl.

Quelle: Adressbuch Teltow 1927