Steiff

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Steiff ist der Markenname der Margarete Steiff GmbH in Giengen an der Brenz, einem Hersteller von weltweit vertriebenem Spielzeug, vor allem von Teddybären und Plüschtieren („Steiff-Tier“).

Reklamemarken

Verzeichnis der Reklamemarken von Steiff.

Geschichte

Im Jahre 1877 eröffnete Margarete Steiff in ihrem Heimatort ein Filzkonfektionswarengeschäft, in dem sie selbstgenähte Kleidungsstücke und Haushaltsartikel verkaufte. Dieses entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einem kleinen Unternehmen mit mehreren fest angestellten Näherinnen. Kurz darauf (1880) erfolgte die offizielle Gründung der Margarete Steiff GmbH, in dem auch das erste textile weich gestopfte Spieltier entwickelt wurde: Anhand des Schnittmusters einer Modezeitschrift fertigte Margarete Steiff einen kleinen Elefanten aus Filz. Dieses ursprünglich als Nadelkissen gedachte „Elefäntle“ erfreute sich binnen kürzester Zeit großer Beliebtheit als Kinderspielzeug.

Das erste Fabrikgebäude wurde 1890 in der Mühlstraße gebaut, in dem sich auch eine behindertengerechte Wohnung für Margarete befand. Der illustrierte Steiff Katalog erschien kurz darauf im Jahre 1892, um den Kunden einen Überblick über das inzwischen entstandene Sortiment zu verschaffen. Ein Jahr später präsentierte sich die Firma in Leipzig erstmals auf einer Messe. Die Firma wurde als Spielwarenfabrik ins Handelsregister eingetragen. 1895 wurden ausländische Geschäftsbeziehungen zu Harrods in London aufgenommen.

Richard Steiff, der Neffe von Margarete, trat 1897 ins Unternehmen ein. Er entwickelte 1902 einen Spielbären aus zotteligem Mohairfell mit dem Namen Bär 55PB (55 cm stehend, P = Plüsch, B = beweglich). Im März des darauffolgenden Jahres wurde dieser Bär erstmals auf der Leipziger Frühjahrsmesse vorgestellt. Zu Anfang hielt sich das Interesse der Besucher noch in Grenzen. Gegen Ende der Messe fand sich jedoch Hermann Berg, ein Bruder des Komponisten Alban Berg. Als Chefeinkäufer von Geo. Borgfeldt & Co. bestellte er bei Steiff 3000 Bären.[6] Bereits ein Jahr später verkaufte Steiff schon 12.000 Stück davon. Dank des amerikanischen Präsidenten Theodore Roosevelt erhielt der zunächst namenlose Bär seinen bis heute bekannten Namen Teddy. Dieser weigerte sich bei einem Jagdausflug, einen angebundenen Bären zu erschießen und wurde aufgrund dieses Vorfalls von dem Karikaturisten Clifford K. Berryman in der Washington Post immer mit einem Bären dargestellt. Dies war für den Teddybären die beste Werbung – der Teddy-Boom begann und die Marke Steiff erreichte einen weltweiten Bekanntheitsstatus. Im gleichen Jahr wurde auch der im Volksmund als „Jungfrauenaquarium“ bezeichnete Ostbau in einer Doppelglas-Stahlkonstruktion gebaut. Später folgten weitere Gebäude dieser Art, die heute allesamt unter Denkmalschutz stehen.

Franz Steiff entwickelte 1904 das bis Anfang 2014 geschützte Markenzeichen, den berühmten „Knopf im Ohr“, um die Steiff-Tiere vor Nachahmung zu schützen. Dieser Knopf war zunächst mit einem Elefanten versehen, wurde im Laufe der Jahre jedoch durch den Schriftzug „Steiff“ ersetzt. Richard Steiff überarbeitete in dieser Zeit das Design grundsätzlich. Es entstand das noch heute gültige Basis-Design. Die Margarete Steiff GmbH wurde 1906 ins Leben gerufen und ein Jahr später unter die Leitung der fünf Neffen Margaretes gestellt. In diesem Jahr produzierten die 400 Mitarbeiter und 1.800 Heimarbeiter 1.700.000 Spielartikel sowie 973.999 Teddybären.

Margarete Steiff starb am 9. Mai 1909 im Alter von 61 Jahren im Kreise ihrer Familie an den Folgen einer Lungenentzündung. Das Unternehmen wurde in ihrem Sinne weitergeführt und das Spielwaren- und Plüschtiersortiment weiter ausgeweitet. Bekannte Beispiele aus dem historischen Steiff-Sortiment:

Flug-Drachen Roloplan (1909)

Teddy Clown (1926)

Comic-Figur Mecki und Teddybär Zotty (1951)

Teddybär Jackie zum 50. Teddybär-Geburtstag (1953)

Kuschelteddy Petsy (1984)

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wagte das Unternehmen einen Neustart. 1948 beschäftigte es fast 1.000 Mitarbeiter, fünf Jahre später schon doppelt so viele. Auch das Design der Teddybären wurde verändert und entwickelte sie immer weiter zu einem drolligen Bärenkind. Steiff begann 1980, für die Steiff-Liebhaber Repliken in limitierter Anzahl zu fertigen. Zum 100-jährigen Firmenjubiläum wurde das Steiff-Museum in Giengen eröffnet. Das Unternehmen gründete 1992 den Steiff Club für Liebhaber und Sammler.

Zum 150. Geburtstag der Firmengründerin Margarete Steiff im Jahre 1997 wurde das erste Steiff Festival für Liebhaber und Sammler veranstaltet. Im Rahmen des Steiff Franchise-Konzepts eröffnete im Februar 1999 die erste Steiff Galerie in Hamburg. Der 100. Geburtstag des Teddybären 2002 wurde mit der Welturaufführung des Musicals „Teddy- ein musikalischer Traum“ von Uli Brée in Giengen gefeiert. Das Geburtshaus der Firmengründerin Margarete Steiff kann seit 2003 von der Öffentlichkeit besichtigt werden.

Zum Anlass des 125-jährigen Firmenjubiläums eröffnete 2005 „Die Welt von Steiff“, ein Museum mit Erlebnischarakter und Schaufertigung. Ein Jahr später fand erstmals der Steiff Sommer für Mitarbeiter und Freunde der Margarete Steiff GmbH statt. Im Rahmen des vierten Steiff Sommers wurde 2009 die Teddybärklinik und Spa eröffnet, in der Steiff-Tiere repariert werden.


Text: Wikipedia Wikipedia

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