Strasburg (Uckermark)

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Strasburg (Uckermark) ist die einzige uckermärkische Stadt in Mecklenburg-Vorpommern.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Strasburg.

Geschichte

13. bis 15. Jahrhundert Die Anfänge der Stadt reichen mehr als 750 Jahre zurück. Strasburg wurde im 13. Jahrhundert durch Herzog Barnim I. von Pommern gegründet. Mit der Schreibweise Straceburch wird der Ort 1267 erstmals urkundlich erwähnt. Aus den Dörfern Altstädt, Falkenberg und Jüteritz ließ er die Stadt planmäßig mit einem ovalen Stadtgrundriss und einem gitterförmigen Straßennetz anlegen. Aus archäologischen Grabungen sind jedoch bereits slawische Siedlungsspuren belegt. Von 1250 bis 1280 entstand die Stadtkirche St. Marien, die im Laufe der Jahrhunderte mehrfach verändert wurde. Bis 1323 stand Strasburg unter Mecklenburger Herrschaft, um von 1323 bis 1373 von den Wittelsbachern regiert zu werden.[5] Aus dem Jahr 1348 ist überliefert, dass sich der Falsche Woldemar in der Stadt aufhielt. 1433 erhielt Strasburg als einzige Stadt der Uckermark das Münzprägerecht. Eigene Münzen, die Finkenaugen, wurden herausgegeben. Die Randlage im Dreiländereck von Brandenburg, Pommern und Mecklenburg machte Strasburg zum Ziel zahlreicher Grenzkriege. Mit dem Frieden von Prenzlau im Jahre 1479 kam die Uckermark einschließlich Strasburg zu Brandenburg. Von Kurfürst Friedrich I. erhielt die Stadt das Privileg, eine Schützenkompanie zur Verteidigung der Stadt zu gründen, die Strasburger Schützen. Vor 1538 befand sich Strasburg im Lehnsbesitz der Familie von Arnim. 1546 kam es zu einem großen Stadtbrand. 1599 entstand das Rathaus der Stadt, das bereits 1602 bei einem weiteren großen Stadtfeuer wieder zerstört wurde.

16. bis 19. Jahrhundert

1612 bauten Handwerker das Rathaus wieder auf. Durch die Ansiedlung zahlreicher Gewerbe und Zünfte erlebte die Stadt im 16. und 17. Jahrhundert einen wirtschaftlichen Aufschwung, der erst im Dreißigjährigen Krieg einen jähen Abbruch fand. Hinzu kamen Stadtbrände in den Jahren 1628, 1639, 1642, 1653 und 1681, bei dem fast alle Gebäude zerstört wurden. Nur jeder zehnte Bürger, rund 200 Menschen, überlebte den Krieg. Aus dem Jahr 1671 ist die Existenz einer ersten jüdischen Familie überliefert.[6] Ab 1691 kamen 304 Hugenotten, französische Glaubensflüchtlinge, in die Stadt, die fortan tatkräftig am Wiederaufbau halfen. Sie führten den Tabakanbau ein; es kamen Töpfer, Schuhmacher und Gerber in die Stadt. 1733 eröffnete die Adler-Apotheke. In den folgenden Jahrzehnten wurde die Infrastruktur ausgebaut: das im Krieg zerstörte Rathaus wurde wiedererrichtet, Wege zu Chausseen befestigt. 1760 wurde das Pfarrhaus errichtet und ab 1763 als Schule betrieben. 1867 erhielt die Stadt eine Bahnverbindung nach Pasewalk; Reisende konnte hierzu den neu errichteten Bahnhof nutzen. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde die Verbindung nach Neubrandenburg erweitert. 1882 entstand eine Zuckerfabrik. Durch den wirtschaftlichen Aufschwung stieg auch die Anzahl der Einwohner und damit auch die der Kinder an. Im Jahr 1895 eröffnete daher die neu errichtete Rote Schule ihre Pforten. Sie bot Platz für insgesamt 16 Volksschulklassen.[7] Zuvor fand der Unterricht im 1760 errichten Pfarrhaus, dem späteren Suhrschen Waisenhaus, statt.

20. und 21. Jahrhundert

1927 entstand auf Initiative des Bürgermeisters Hermann Merck der Wasserturm der Stadt. Er setzte sich auch für den Bau eines Kulturhauses sowie eine Stadtentwässerung ein und ließ am Stadtsee eine Promenade errichten. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde während der Novemberpogrome 1938 das Textilwarengeschäft Bieber in der Altstädter Straße zerstört, der jüdische Friedhof blieb jedoch unangetastet. Die letzten drei verbliebenen jüdischen Einwohner wurden 1942 deportiert. Im Zweiten Weltkrieg wurde Strasburg zu rund 55 Prozent zerstört und erst in den 1950/1960er Jahren Stück für Stück aufgebaut. Allerdings wurde dabei ein erheblicher Teil der historischen Bausubstanz zu Gunsten von Plattenbauten zerstört. Im ehemaligen Schulgebäude von 1760 wurde 1975 das Heimatmuseum der Stadt eröffnet.

Nach der Wende fanden auch in Strasburg im Mai 1990 erstmals demokratische Neuwahlen statt. Die Innenstadt wurde im Rahmen der Städtebauförderung seit 1991 grundlegend saniert, darunter 1996 das Heimatmuseum. Seit dem 1. März 1995 lautet der offizielle Stadtname „Strasburg (Uckermark)“.[8]

Verwaltungsgeschichte

Von 1817 bis zum Mai 1945 war Strasburg eine Stadt im Landkreis Prenzlau der preußischen Provinz Brandenburg, ab Juli 1945 in der von der sowjetischen Besatzungsmacht neu konstituierten Provinz Brandenburg, die nach der offiziellen Auflösung Preußens 1947 in Land Brandenburg umbenannt wurde. Mit Auflösung der Länder in der DDR im Jahre 1952 kam Strasburg zum Bezirk Neubrandenburg und wurde Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises. 1990 wurden Stadt und Kreis Strasburg in das neu konstituierte Land Mecklenburg-Vorpommern eingegliedert. Obwohl der größte Teil der Uckermark anlässlich der Länderneubildung 1990 wieder zum Land Brandenburg kam, verblieb Strasburg aufgrund des Ergebnisses eines Bürgerentscheides im Jahre 1991 bei Mecklenburg-Vorpommern. Im Zuge der Verwaltungsreform 1994 verlor Strasburg seinen Status als Kreisstadt und wurde Teil des neu gebildeten Landkreises Uecker-Randow. Seit der Kreisgebietsreform 2011 liegt die Stadt im Landkreis Vorpommern-Greifswald.


Text: Wikipedia

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