Strehla (Elbe): Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 20. August 2022, 09:16 Uhr

Strehla ist eine charakteristisch mittelalterlich geprägte Kleinstadt im Landkreis Meißen in Sachsen.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Strehla.

Geschichte

Erster Nachweis und Entwicklung

Strehla wurde 1002 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Es lag an der Hohen Straße, die Handelsstraße („Alte Salzstraße“) und gleichzeitig Jakobsweg von Görlitz nach Santiago de Compostela war (siehe Abschnitt Straßen). Frühzeitig wurde der Flussübergang durch eine Burg gesichert, die nur einen Pfeilschuss von der Furt entfernt war.

Die Herren von Strehla (Strele) werden den Nachfahren Widukinds zugerechnet.[3] Als Ritter von Strele wurden sie in der Lausitz bekannt, als sie ab Beginn des 13. Jahrhunderts vom Markgraf Konrad mit den Herrschaften Storkow und Beeskow belehnt wurden und in den nächsten zweihundert Jahren zahlreiche weitere Burgen, Siedlungen und Städte besaßen. Die Herren von Torgau waren vor 1383 Grundherren von Strehla (Dahlen u. Nerka). Die angesessene Familie von Strele starb 1384 aus.[4]

Die Stammburg Strehla gehörte seit der Zeit der Renaissance bis 1945 der Familie von Pflugk.

Im Rahmen des Siebenjährigen Krieges fand in der Nähe des Ortes am 20. August 1760 das Gefecht bei Oschatz zwischen preußischen Truppen und der Reichsarmee statt.[5]

Die Bewohner des Ortes lebten überwiegend von der Landwirtschaft, vom Fischfang, sowie vom Salzhandel, weil durch den Ort die Salzstraße führte.

Im Jahr 1897 konnte in Strehla das erste kommunale Schulgebäude in Betrieb genommen werden.

Kriegsende 1945

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs stand im Gebiet zwischen Mulde und Elbe im April 1945 das XLVII. Panzerkorps der 12. Armee der Wehrmacht. Der Oberbefehlshaber der 12. Armee, General Walther Wenck, befahl am 20. April 1945, das gesamte Korps abzuziehen. Um den Rückzug versprengter deutscher Soldaten mit ihren Einheiten zu ermöglichen, sprengte die Wehrmacht am 22. April eine mit über 400 Flüchtlingen besetzte Notbrücke über die Elbe.

Ab 24. April 1945 begannen US-Truppen, Aufklärungspatrouillen in die nun „wehrmachtsfreie Zone“ zu schicken. Am 25. April 1945 erreichten Patrouillen des 273. Infanterieregiments der 69. Division der US Army von der Mulde aus die Elbe bei Strehla und Torgau.

Die erste Begegnung US-amerikanischer und sowjetischer Truppen auf deutschem Boden fand am 25. April 1945 um 12.00–13.00 Uhr auf den Elbwiesen bei Lorenzkirch statt (und nicht, wie oft behauptet, bei der 30 km flussabwärts an der Elbe gelegenen Stadt Torgau). Albert Kotzebue, Leutnant des 273. Infanterieregiments der 69. Division V. Korps, 1. US-Armee, überquerte mit drei Männern seines fünfköpfigen Aufklärungstrupps (unter ihnen der Soldat und spätere Friedensaktivist Joseph „Joe“ Polowsky) bei Strehla im Boot die Elbe. Sie begegneten dort dem russischen Oberstleutnant Alexander Gordejew, Kommandeur der Vorausabteilung des sowjetischen Garde-Schützen-Regiments 175. Das Treffen in Lorenzkirch wurde weder protokolliert noch veröffentlicht.[6]

Ebenfalls am 25. April 1945 um 13.30 Uhr kam es in Kreinitz bei Strehla an der Elbe zur zweiten Begegnung der amerikanischen Kotzebue-Patrouille mit Oberstleutnant Alexander Gordejew. Dieses Treffen wurde auf russischer Seite als erste Begegnung protokolliert; am nächsten Tag wurden für die Medien inszenierte Bilder hergestellt.

Um 15.30 Uhr traf eine amerikanische Patrouille (bestehend aus William Robertson, Frank Huff, James McDonnell und Paul Staub) in Torgau auf sowjetische Soldaten. 2nd Lieutenant Robertson und seine Männer wurden auf der zerstörten Elbebrücke von Leutnant Alexander Silwaschko und sowjetischen Soldaten freudig empfangen. Am 26. April 1945 wurde dort die erste Begegnung von Soldaten der USA und UdSSR für die Kameras nachgestellt. Der Elbe Day am 25. April ist seitdem ein Gedenktag des Zweiten Weltkriegs.

1945 bis 1990 In den 1960er Jahren entstanden im Ort eine Jugendherberge, ein Tierpark, ein Freibad sowie viele Sporteinrichtungen. Aufgrund der Lage am Elbufer wurde er zu einem Naherholungsgebiet. Die 1891 in Betrieb genommene Schmalspurbahn Oschatz-Strehla wurde 1972 stillgelegt. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts enthüllte die Stadt zur Erinnerung daran ein Denkmal am ehemaligen Bahnhofsgelände. 1972 wurde auch die katholische St.-Hedwigs-Kapelle eingeweiht, sie gehörte zur Pfarrei Riesa und wurde 2016 wieder geschlossen.[7]

Am 1. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Görzig eingegliedert.

Im Stadtzentrum blieben die meisten mittelalterlichen Wohnhäuser erhalten und die DDR-Regierung stellte das Ensemble im Jahr 1978 unter Denkmalschutz.

Die allgemeine Unzufriedenheit mit dem Stillstand der Entwicklung führte auch in Strehla 1989 zu Unruhen. In der Kirche fanden Friedensgebete statt, die zur friedlichen Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse ermunterten.[8]

Seit 1990

Mitte der 1990er Jahre begannen in Strehla Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten: Unter anderem wurden Wohnhäuser rund um den Markt denkmalgerecht wieder hergestellt, die Stadtkirche erhielt eine neugegossene Glocke, das Seniorenheim wurde erweitert und das Stadtbad wurde ein Erlebnisbad. Die ehemalige Schlossgärtnerei wurde zu einem öffentlichen Park und 2004–2006 noch einmal umgestaltet.[8]

Die Elbflut 2002 verschonte auch Strehla nicht und ihre Spuren mussten beseitigt werden. Darüber hinaus ließ die Stadtverwaltung ein Jugend- und Freizeithaus sowie ein Feuerwehrhaus errichten. Im Jahr 2009 eröffnete das erste Heimatmuseum seine Pforten.[8][9]


Text: Wikipedia

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