Sulingen

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Sulingen ist eine Kleinstadt im Zentrum des Landkreises Diepholz.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Sulingen.

Geschichte

Altertum

Aus der älteren Bronzezeit um 2000–800 v. Chr. stammt ein 1899 in Nechtelsen gefundenes Griffzungenschwert. Ein Einbaum, 1952 gefunden in der Sule bei Nordsulingen, stammt aus der Zeit zwischen 400 und 300 v. Chr.

Mittelalter

Am 30. Mai 1029 wurde die Siedlung Sulingen erstmals urkundlich erwähnt. In dieser ersten Urkunde wurde ein burgloser Oberhof des Bistums Minden in Sulingen erwähnt. Der bischöfliche Oberhof fiel erst am Ende des Mittelalters an die Grafschaft Hoya. Um den Oberhof bildete sich im späten 15. Jahrhundert der Flecken Sulingen. Vermutlich weil sich in Sulingen keine Burg befand, war der Ort lange Zeit weder Sitz einer Vogtei noch eines Amtes, sondern gehörte zum Amt Ehrenburg, war aber innerhalb dieses Amtes der bedeutendste Ort.

In den Jahren 1347 und 1349 wurde Sulingen von der Pest heimgesucht. Es sollen nur 27 Familien überlebt haben.

Sulingen war um 1300 bis 1527 Bezirk des Archidiakonats. Die Archidiakone (ab 1381 die Mindener Dompröpste) übten die kirchlichen Gerichtsbarkeit aus. Mit der Reformation wurde das Bistum Minden mit dem Diözenanteil Sulingen durch den Mindener Fürstbischof Hermann von Schaumburg evangelisch-lutherisch. Nun war ein evangelischer Superintendent für Sulingen zuständig.

Neuzeit

Anfang des 17. Jahrhunderts wurde die erste Schule in Sulingen gebaut. Schwarze Pest, Plünderungen, Brandschatzungen und Einquartierungen prägten die Zeit im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648).

Am Anfang des 18. Jahrhunderts brannten die Superintendentur, das Kantorhaus, der Ratskeller und das Haus von J. Dencker ab. Am 12. September 1719 führte ein weiterer Großbrand zur fast vollständigen Zerstörung des Ortes. Die heute erhaltenen Kirchenbücher beginnen erst 1719, ergänzt durch das sogenannte Seelenregister („Volksbefragung“ durch den Pastor nach Namen und Daten der Einwohner).[3]

Mit dem Wiederaufbau wurde der Ingenieur-Leutnant Eden beauftragt, der die Stadtpläne vor und nach dem Brand zeichnete. Im 18. Jahrhundert hatte der Ort fünf Sensenschmieden und neue Gilden bildeten sich. 1779 entstand die Kornbrennerei Lüning. 1791 erhielt Chr. Friedrich Lüning die Posthalterei-Urkunde für die Route Hannover-Nienburg-Sulingen-Diepholz-Osnabrück. In der Relaisstation mussten mindestens 16 Pferde unterhalten werden. Als Rittergut wurde Lünings Besitz nach dem Erwerb des gegenüberliegenden Gutes bezeichnet. Am 3. Juni 1803 wurde die Konvention von Sulingen paraphiert, deren Ratifikation anschließend von Napoleon verweigert wurde, so dass die Kapitulation Kurhannovers erst durch die Konvention von Artlenburg am 5. Juli 1803 vollzogen wurde.

Im Jahre 1852 wurde das königlich hannoversche Amt Sulingen mit Amtsgericht gebildet. Nach der Annexion des Königreichs Hannover durch Preußen 1866 entstand 1885 aus dem Amt der Kreis Sulingen. Die erste Sparkasse wurde eröffnet und zwei Bürgerparks wurden angelegt. Sulingen erhielt eine Telegrafenstation, das erste Krankenhaus und das Elektrizitätswerk an der Südstraße. Die Volkshochschule am Mühlenhof und eine gewerbliche Berufsschule wurden gebaut. Seit 1900 Aus Anlass des Baues der Umgehungsstraße ausgebaggert: der Stadtsee

Die Bahnstrecke Rahden-Sulingen wurde am 29. September 1900 eröffnet. Im Jahre 1901 folgte die Fortsetzung nach Bassum mit Anbindung nach Bremen. Im Jahre 1904 kamen die Sulinger Nachrichten heraus. Ab 1911 erfolgte die elektrische Straßenbeleuchtung. Seit 1925 gab es in Sulingen eine Mittelschule. 1927 fand die Inbetriebnahme des Kreiskrankenhauses an der Schmelingstraße mit 42 Betten statt.

Durch die Zusammenlegung mit dem damaligen Kreis Grafschaft Diepholz musste Sulingen 1932 den Kreissitz für den Kreis Sulingen an Diepholz abgeben.

1929, 900 Jahre nach der ersten Erwähnung, erhielt Sulingen das Stadtrecht. Von 1923 bis 1997 war Sulingen durch eine weitere Eisenbahnstrecke, die von Nienburg nach Diepholz führte, ein Eisenbahnkreuzungspunkt. 1994 verließ der letzte Personenzug Sulingen.

1990 wurde im Zuge des Baues der Umgehungsstraße, die den Verkehr der Bundesstraßen 61 und 214 vom bebauten Stadtgebiet fernhält, der Stadtsee ausgebaggert.


Text: Wikipedia

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