Technische Universität Braunschweig

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Die Technische Universität Braunschweig besitzt mit ihrer bis auf das Jahr 1745 zurückreichenden Geschichte die längste Tradition unter den Technischen Universitäten in Deutschland. Die Universität ist Mitglied der TU9 German Institutes of Technology e. V.

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Geschichte

Die heutige Technische Universität Braunschweig geht zurück auf eine 1745 auf Anregung des Hofpredigers J. F. W. Jerusalem durch Carl I. unter dem Namen Collegium Carolinum in Braunschweig gegründete Bildungsinstitution, welche zwischen Gymnasium und Universität einzuordnen ist. Die Aufgabe des am Bohlweg angesiedelten Collegium Carolinum war zunächst vor allem die Ausbildung von Beamten. Mit der Berufung von Literaturhistorikern wie Johann Joachim Eschenburg und dem Kreis der Bremer Beiträger an das Collegium Carolinum sowie Gotthold Ephraim Lessing an die Herzog August Bibliothek wurde das Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts für kurze Zeit zu einem intellektuellen Zentrum der Aufklärung in Deutschland. Nach seiner Auflösung im Jahre 1808 und der Umwandlung in eine Militärakademie wurde das Collegium 1814 wieder eröffnet. Nach einer immer stärkeren Zunahme der naturwissenschaftlich-technischen Fächer wurde das Collegium 1878 in Herzogliche Technische Hochschule Carolo-Wilhelmina umbenannt, und erhielt schließlich 1968 den aktuellen Namen Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig.

Im Jahre 1894 erhielt die Herzogliche Technische Hochschule Carolo-Wilhelmina eine Rektoratsverfassung. 1900 folgte die Verleihung des Promotionsrechts. 1909 erfolgte die Generelle Genehmigung des Studiums für Frauen, die auch die Zahl der Studentinnen und Studenten in Braunschweig stark vergrößerte. Durch die Übernahme der Lehrerausbildung in der Abteilung für Kulturwissenschaften der Technischen Hochschule Braunschweig ab dem Jahre 1927 nahm die geisteswissenschaftliche Prägung der Hochschule wieder stark zu. Aufgrund der Raumnot befanden sich Teile der Hochschule, insbesondere die Geisteswissenschaften, im Braunschweiger Schloss. Bereits im Jahre 1937 ging diese Abteilung der Hochschule durch die Gründung der Bernhard-Rust-Hochschule für Lehrerbildung wieder verloren. Ihr wurden die meisten Dozenten und Dozentinnen und Fächer der kulturwissenschaftlichen Abteilung angegliedert. Die Hochschule selbst geriet durch den Abzug dieser studentenstärksten Abteilung in eine Existenzkrise. Kurzzeitig wurde eine Fusion mit der Technischen Universität Clausthal in Erwägung gezogen.

In der Zeit des Nationalsozialismus verlor die Technische Hochschule 1933 durch Entlassungen und Verfolgung fast 20 % ihres Lehrkörpers, insbesondere jüdische und sozialdemokratisch ausgerichtete Lehrer und Lehrbeauftragte. Grund war die von den Nationalsozialisten beabsichtigte Gleichschaltung der Hochschulen. 1937 wurde die Technische Hochschule durch Zusammenfassung der Abteilungen in drei Fakultäten (Allgemeine Wissenschaften, Bauwesen, Maschinenwesen) neu strukturiert. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 nahm die TH Braunschweig trotz siebzigprozentiger Zerstörung als erste deutsche Hochschule den Vorlesungsbetrieb wieder auf.

1972 etablierte die Technische Universität Braunschweig als erste niedersächsische Hochschule den Studiengang Informatik. 1978 folgte die Eingliederung der Pädagogischen Hochschule in die TU. Ebenso wurde die Präsidialverfassung eingeführt. 1987 wurde das neue Biozentrum eingeweiht. Die TU Braunschweig richtete als erste wissenschaftliche Hochschule gemeinsam mit der Gesellschaft für Biotechnologische Forschung (GBF) die Studiengänge Biotechnologie und Bioverfahrenstechnik ein. Ein Jahr später wurde (als dritte Hochschule in Deutschland) die Geoökologie eingeführt. 1989 schuf die TU Braunschweig als einzige niedersächsische Hochschule vier Simultanstudiengänge des Wirtschaftsingenieurwesens.

Im Jahre 1990 wählte die TU mit Erika Hickel als erste Technische Universität eine Frau zur Vizepräsidentin.

1995 wurde unter dem Motto „Projekt Zukunft“ das 250-jährige Jubiläum gefeiert. Zahlreiche Gäste, wie Bundespräsident Roman Herzog, der amerikanische Außenminister a. D. Henry A. Kissinger und Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt, gaben der TU Braunschweig die Ehre.

Am 29. September 1996 wurde der ICE 597 „Carolo-Wilhelmina“ als erster ICE nach einer Universität benannt.

Am 1. November 2004 besuchte der damalige Bundespräsident Horst Köhler gemeinsam mit dem damaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff die TU.

Am 18. Oktober 2007 wurde eine Intensivierung der Kooperation zwischen der TU Braunschweig und der Volkswagen AG vereinbart. Demnach soll ein umfangreiches, aus zehn Instituten bestehendes Fahrzeugtechnisches Zentrum eingerichtet und zum großen Teil am Flughafen Braunschweig angesiedelt werden.



Text: Wikipedia

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