Teich (Neumünster)

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Ansichtskarte, ca. 1915
Teich
Teich

Im Mittelpunkt der Stadt Neumünster liegt das Gewässer mit dem naheliegenden Namen Teich. Urkundlich wurde der Teich erstmals 1502 erwähnt, es besteht allerdings die Vermutung, dass er schon mit dem Bau der Mühle zwischen 1200 und 1500 entstanden ist. Höchstwahrscheinlich wurde er von den Mönchen des Augustinerklosters am Kleinflecken ausgehoben.

Der von der Schwale durchflossene Teich mit seinem weichen Wasser bot den Textilfabriken, sowie später den Industrieanlagen, die Möglichkeit der Anbindung ans Wasser. Darum siedelten sich zahlreiche Tuchmachereien, Tuchfabriken, Gerbereien und Färbereien an den Ufern von Schwale und Teich an. Durch Farbreste, Chemikalien sowie anderem Abfall wie Häuten und Fellen wurden die beiden Gewässer, ebenso wie die Stör, über lange Zeit stark verunreinigt. Die Verschmutzung und Geruchsbelastung wurde jahrhundertelang zum Problem der Fleckenskollegien und Stadtverordneten. So fand die erste aktenkundige Teichreinigung bereits 1584 statt. 1898 bestand sogar der Plan den Teich zuzuschütten und an seiner Stelle das Rathaus zu errichten. Dieser wurde jedoch nie in die Tat umgesetzt.

Heute, wo nach Niedergang der Textilindustrie vom Teich keine Geruchsbelastung mehr ausgeht, stellt er mit seinen umgebenden Grünanlagen eine Bereicherung für die Innenstadt dar. Aufgrund der Regulierung der Schwale versandet er jedoch regelmäßig und muss ausgebaggert werden. Der Teich erstreckt sich zwischen Gänsemarkt und Großflecken bis hin zur Lütjenstraße / Mühlenbrücke.


Text und Bilder (re.): Anna Pechbrenner


Quellen:

Dwars, Marianne / Fahrner, Dr. Klaus / Nagar, Bärbel (Hrsg.): Neumünster Lexikon. Neumünster 2003.

Stadt Neumünster (Hrsg.): Stadtpunkte. Ein Rundgang durch Neumünster (Broschüre). 6. aktualisierte Auflage. Neumünster 2014.