Tempelberg (Haselberg)

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Galgen von Haselberg
August von Eckardstein im I. Weltkrieg auf dem Pferd Pipifax
Pavillon vom Tempelberg

„Du verfluchtes Stücke Baronsches Ungelicke, ick werde dir schon kleinkriegen!” Mit diesem Zitat des Steinmetzes Rath aus Steinbeck, erheiterte August v. Eckardstein sein Publikum bei einem Parkrundgang.

Der „kleine Lustgarten am Hause“, der der Park zunächst war, wurde 1779 wesentlich vergrößert, Alleen sternförmig angelegt und eine ganze Anzahl von so genannten Lustbauten errichtet. Vier Blickachsen gab es vom Schloss.

Am Südende des Wassergrabens entstand ein chinesischer Tempel, der im Grundriss quadratisch war und ionische Säulen hatte. Die Dachtraufe war mit birnenförmigen Glasglocken besetzt, die bei Wind melodisch tönten. Am Mittelweg des neuen Parks befindet sich, auch heute noch gut erkennbar, eine mit Feldsteinen ausgelegte Rundung - das Amphitheater.

So wie auf dem Foto zog auch August Freiherr vom Eckardstein (1898-1957) zu Pferd in den Ersten Weltkrieg. Er war Kgl. Pr. Leutnant im ehemaligen Kürassier-Regiment Kaiser Nikolaus I. von Russland (Brandenburgisches Nr. 6). Sein Kriegspferd, das ihn in den Jahren 1917/18 auf den Schlachtfeldern in Belgien begleitet hat, nannte er Pipifax. Mit ihm wurde er bei Kriegsende auch entlassen. Das Pferd starb 1924 und wurde feierlich im Park beerdigt.

In den 1930er Jahren ließ Frau von Eckardstein dann das Grabmal setzen. 1917 ist wahrscheinlich das Jahr, seit dem Pipifax in den Diensten von Eckardsteins war.

Einige Schritte weiter lag die 1798 angelegte scheinbare Ruine eines Aquädukts, das im Volksmund „der Galgen“ genannt wurde. Von ihr sind nur noch wenige Reste zu sehen. Sie begrenzte die wichtigste Blickachse vom Schloss.

Im Jahre 1795 ließ Paul Benedikt von Wolff den sogenannten Tempelberg aufschütten. Er gehörte zu den romantischen Parkarchitekturen, den sogenannten Lustbauten, die in der Zeit des frühen Klassizismus groß in Mode waren. Auf dem Berg stand ein Pavillon. 1848 wurde er wegen Einsturzgefahr wieder beseitigt. Vom Tempelberg, auf den ein schneckenartig geschlungener Weg führte, hatte man einen weiten Blick über das Oderbruch bis in die Neumark.

Quelle