Teupitz

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(c) Karte: CC-BY-SA OpenStreetMap.org contributors


Stadt Teupitz

Die Wasserburg „Tuptz“ gab dem Städtchen Teupitz das Leben. Ohne das feste Schloss auf der weit in den See vorspringenden Landzunge ist die Bildung einer Siedlung an dieser Stelle kaum zu denken. Dort saßen um das Jahr 1300 hinter drei Meter dicken Mauern die Herren von Plötzke auf ihrer Burg und werden sich wenig um die im Norden vordringenden Kolonisationsbestrebungen der Askanier gekümmert haben. Slawisches Land war es und – blieb es vorläufig.

Die Hörigkeit der Bewohner einerseits, Hoffnung auf Verdienstmöglichkeiten anderseits, ließen am Ufer des buchtenreichen Sees einzelne Häuser entstehen. Nicht nach einem festen Lageplan wurden sie errichtet, sondern so wie es dem Bedürfnis entsprach, im Zuge der gegabelten Straße. Und doch hat Teupitz schon um das Jahr 1300 Stadtrechte besessen. Um 1350 finden wir neue Besitzer auf der Burg: die Schenken von Landsberg. Nach ihnen heißt noch heute das Gebiet, das sich einst bis in die Gegend von Königswusterhausen erstreckte, das „ Schenkenländchen“.

1412 schlossen sich die „Edlen Schenken“ dem ersten Hohenzollern an, erscheinen auch mehrfach als Berater des von einem Teil des Adels so verhassten „Nürnberger Tand“, sind aber bei allem so vorsichtig, dass sie die Verbindung zum Herzog von Sachsen weiterhin aufrecht erhalten, dem sie untertanspflichtig waren.

Eng verknüpft mit den Geschicken der Lausitz, teilte Teupitz auch deren Schicksale. Als böhmisches Lehen finden wir 1498 Burg, Stadt und Land in den Händen des Kurfürsten Johann, und diese Lehnsherrschaft fand erst 1742 im Berliner Frieden ein Ende, als Maria Theresia endgültig auf alle rechte am Schenkenländchen verzichtete. Schon früher – 1718 – ging das Gebiet durch Kauf an Friedrich Wilhelm I. über, der dadurch seine Herrschaft Wusterhausen bedeutend vergrößerte; denn die Schenken waren durch die Folgen des Dreißigjährigen Krieges verarmt und konnten – zumal das Geschlecht im Aussterben begriffen war – sich nicht mehr von den schweren Schicksalsschlägen erholen.

Aus dem „Schloß“ wurde nun ein „Amt“, dessen Verwaltung jedoch zum Teil in Wusterhausen erfolgte. Teupitz war von jeher klein und blieb es auch in der ferneren Zeit. In den ersten fünfzig Jahren des vorigen Jahrhunderts hatte sich - um ein Beispiel zu nennen – die Stadt nicht um ein einziges Haus erweitert. Um 1810, als die große Finanznot den Staat zwang, große Teile der Domänenämter zu veräußern, ging auch das Schloss in Privatbesitz über.

Oft wechselten nun die Besitzer, bis im Jahre 1860 ein neuer Abschnitt in der Geschichte des alten Rittergutes begann. Arthur von Parpart zog ein; mit ihm ein neues leben. Hatte der Große Krieg die prächtigen Weinberge verwüstet, die seit über dreihundert Jahre kaum noch einigen Ertrag brachten und schließlich ganz aufgegeben wurden, so ließ der neue Schlossherr es sich nicht nehmen, die Traubenkultur zu alte Ehren zu bringen. Unter vier Landräten half er am Werke der Verwaltung des Kreises und starb im Alter von 94 Jahren.

Neben dem wachsenden Fremdenverkehr war es die Anlegung der Landesirrenanstalt, die Teupitz, besonders durch die zahlreichen Beamten, einen großen Schritt vorwärst brachte.

Einwohnerzahl 1925: männl. 883, weibl. 1386 Anbaufläche : 897 ha Postanschrift :Teuptiz (Kr. Teltow)

Quelle: Adressbuch Teltow 1927