Thalheim (Erzgebirge)

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Thalheim/Erzgeb. (Thalheim/Erzgebirge) ist eine Stadt im sächsischen Erzgebirgskreis.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Thalheim .

Bayer & Heinze

Sonstige

Geschichte

Thalheim war ursprünglich ein Waldhufendorf. Es entstand am Ende des 12. Jahrhunderts und wurde 1447 erstmals urkundlich erwähnt. Angenommener Gründungszeitpunkt ist das Jahr 1184. Der ursprüngliche Siedlungskern gruppierte sich um die erste Thalheimer Kirche, deren Standort vermutlich zwischen dem Pfarrhaus und dem gegenüberliegenden Friedhof lag. Heute führt die Chemnitzer Straße (B 180) über diese Stelle.

Mit der Zeit dehnte sich der Ort im Tal aus. Später zog sich die Bebauung die flacheren Hänge der Nebentäler hinauf. Ab 1799 wurde in der Grube „Unvermuthet Glück samt Wille Gottes“ Arsenkies abgebaut.[2] Aufgrund seiner besonderen Güte erhielt der abgebaute Arsenkies im Jahr 1866 den Namen Thalheimit verliehen. Nach Clemens Winkler enthält Thalheimit 34,02 % Eisen, 44,00 % Arsen, 19,77 % Schwefel und 0,92 % Bergart.[3] Die Strumpfwirkerei lässt sich mit dem ersten Strumpfwirker Melchior Hahn im Jahr 1730 nachweisen[4].

Thalheim wurde erst durch die Strumpfindustrie zur Stadt. Infolge eines massiven Aufschwungs zog der Ort seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts viele Zuwanderer an. Die Verleihung des Stadtrechts 1925 trug dieser Entwicklung Rechnung. Zu Spitzenzeiten produzierten 52 Betriebe Textilien, vor allem Strumpfwaren. Nach dem Zweiten Weltkrieg erholte sich die Wirtschaft langsam. Allerdings wurde nach und nach ein Konzentrationsprozess staatlich verordnet, der schließlich alle Strumpfwirkereien in einem großen Kombinat aufgehen ließ – dem VEB Strumpfkombinat ESDA Thalheim. Damit hatte einer der größten Betriebe der DDR hier seinen Hauptsitz, wenngleich er noch Zweigstellen in vielen Orten des jetzigen Erzgebirgskreises unterhielt. Durch den Wegfall der Absatzmärkte in der Strumpfwirkerei in der Nachwendezeit kam es zum Verlust vieler Arbeitsplätze mit negativen Folgen für die ganze Stadt. Mangels anderer größerer Betriebe gerieten die Menschen in Not, ebenso wie der städtische Haushalt. Bis 2010 wurden viele der alten Fabrikgebäude abgerissen.


Text: Wikipedia

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