Trebsen

Aus veikkos-archiv
Version vom 2. September 2022, 12:16 Uhr von WikiSysop (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu: Navigation, Suche

Trebsen/Mulde ist eine Kleinstadt im Zentrum des Landkreises Leipzig in Sachsen.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Trebsen.

Geschichte

Trebsen wurde im Jahr 1161 erstmals urkundlich als Herrensitz (curia) erwähnt. In diesem Jahr kommt ein Heinricus de Trebecin vor, der dem heutigen Trebsen zugeordnet wird. Anschließend sind Namensformen wie Trebizin (1172), Trebezin (1206), Trewesen (1427) und Trebessen (1506) überliefert. Um 1533 wurde der Ort erstmals Trebsen genannt. Zu Anfang des 15. Jahrhunderts wurde neben dem Rittersitz auch ein Vorwerk (allodium) in Trebsen genannt. Zu diesem Zeitpunkt war der Ort noch ein Dorf (villa), doch 1421 ist Trebsen schon als Städtlein überliefert. Ein Rittergut wurde von 1488 bis 1875 in Trebsen erwähnt.

Die Verwaltung des Ortes lag im 15. Jahrhundert zunächst bei der Pflege Naunhof, Ende des 16. Jahrhunderts gingen die Verwaltungsgeschäfte dann auf das Erbamt Grimma im Kurfürstentum Sachsen über. Zwischen 1856 und 1875 war Trebsen das Gerichtsamt Grimma übergeordnet, folgend befand sich die Stadt im Gebiet der Amtshauptmannschaft Grimma, die aus vier Gerichtsämtern hervorgegangen war. Bevor Trebsen 1838 durch die Sächsische Landgemeindeordnung Eigenständigkeit als Landgemeinde erhielt, war der Ort durch das Lehnswesen geprägt. Das ortsansässige Rittergut übte 1551 die Grundherrschaft über 32 besessene Mann, 14 Häusler und 56 Inwohner aus, die 390 Acker bewirtschafteten. Nach dem Ende des Siebenjährigen Krieges (1756–1763) hatte das Rittergut die Grundherrschaft über 17 besessene Mann, 10 Gärtner und 81 Häusler auf 5 3⁄4 Hufen Land zu je 20 Acker inne.

Die Stadtanlage Trebsens war gassengruppenartig und erstreckt sich um einen Marktplatz. Umliegend befand sich im Jahr 1900 eine 559 Hektar große Block- und Streifenflur, die von den etwa 1200 Einwohnern der Stadt bewirtschaftet wurde. Die im 12. Jahrhundert erbaute Trebsener Kirche war nach der Reformation in Sachsen evangelisch-lutherisch, so auch der Großteil der Stadtbewohner. Im Jahr 1925 waren von 1613 Einwohnern 1505 evangelisch-lutherisch, 61 katholisch und 47 anderer oder keiner Religion. Zur Trebsener Kirche gehörte zudem die Filialkirche in Seelingstädt. Heute gehört Trebsen zur Kirchgemeinde Trebsen-Neichen, zu der auch Altenhain, Ammelshain und Seelingstädt gehören.[4]

Von 1911 bis 1997 war Trebsen über die Bahnstrecke Beucha–Trebsen an den Schienenpersonenverkehr angebunden und hatte dort einen Bahnhof. Bis 2006 gab es noch Güterverkehr auf der Strecke. Derzeit wird die Bahnanlage von der Deutschen Regionaleisenbahn betrieben. Zum 1. April 1938 wurden die Landgemeinden Pauschwitz und Wednig in Trebsen eingegliedert. Am Morgen des 16. April 1945 wurden die König-Albert-Brücke und andere Brücken über die Mulde von Wehrmachtkommandos gesprengt. Ein Arbeiter schnitt das Zündkabel an einer Werkbrücke des Papierwerks durch. Dies erleichterte den US-Vormarsch ins Zentrum von Trebsen; ein ehemaliger Bürgermeister übergab Trebsen kampflos. Später gelangten über diese Brücke tausende Kriegsgefangene Richtung Westen. Die Mulde war bei der Konferenz von Jalta als Haltelinie zwischen westlichen Truppen und Roter Armee vereinbart worden.[5]

Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen diese Orte zur Sowjetischen Besatzungszone und später zur DDR. Die historisch gewachsene Zugehörigkeit zu Grimma blieb auch nach der Gebietsreform 1952 erhalten, die Trebsen mit seinen Ortsteilen dem Kreis Grimma im Bezirk Leipzig zuordnete. Das bäuerliche Leben in Trebsen wurde nach der Landwirtschaft in der DDR ausgerichtet. Am 1. Januar 1974 wurde Walzig, das bis dahin zur Gemeinde Pausitz gehörte, nach Trebsen umgegliedert.

Nach der Deutschen Wiedervereinigung kam Trebsen zum wiedergegründeten Freistaat Sachsen. Die folgenden Gebietsreformen in Sachsen ordneten die Stadt 1994 dem Muldentalkreis und 2008 dem Landkreis Leipzig zu. Mit Wirkung zum 1. Januar 1994 kam es zur Eingliederung der vormals selbstständigen Gemeinden Neichen und Seelingstädt; ab dem 1. Januar 1999 war Altenhain der vierte Ortsteil der Stadt.


Text: Wikipedia

Liste der Autoren

Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen von Wikipedia beschrieben.