Universität Bonn

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Siegelmarke vom Kuratorium der Universität

Die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn ist eine der großen Universitäten in Deutschland. Die nach dem preußischen König Friedrich Wilhelm III. benannte und im Jahre 1818 gegründete Hochschule hat ihren Sitz in Bonn am Rhein und bezeichnet sich selbst als namhafte, traditionsbewusste Forschungsuniversität von internationalem Rang. Im Wintersemester 2013/14 waren etwa 32.500 Studenten immatrikuliert.

Unter ihren bekanntesten Studierenden, Absolventen und Professoren sind sieben Nobelpreisträger – darunter Harald zur Hausen, Wolfgang Paul, Reinhard Selten und Otto Wallach –, vierzehn Laureaten des Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preises, zwei Preisträger der Fields-Medaille sowie Papst Benedikt XVI., Heinrich Heine, Karl Marx, Konrad Adenauer, Robert Schuman, Joseph Schumpeter, Friedrich Nietzsche, Joseph Goebbels, Max Ernst, Karl Barth, August Kekulé und Heinrich Hertz.

Im Ranking des Magazins Times Higher Education aus dem Jahr 2014 zählt die Bonner Universität zu den 200 besten der Welt. Sie ist zudem eine der deutschen Universitäten, die im Rahmen der Exzellenzinitiative in die Förderlinien Exzellenzcluster und Graduiertenschulen aufgenommen wurde.

Geschichte

Kurkölnische Akademie Bonn

Vorgänger der Bonner Universität war die Kurkölnische Akademie Bonn, die 1777 mit den vier Fakultäten für Gottes-, Rechts-, Arznei- und Weltgelehrtheit gegründet wurde. 1786 verlieh der deutsche Kaiser Joseph II. ihr das Recht zur Verleihung der im ganzen Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation anerkannten Grade des Licentiaten und des Doktors. Damit stieg die Akademie zur Universität auf. 1798 wurde die kurkölnische Universität im Laufe der Angliederung des linken Rheinufers an Frankreich aufgehoben.

Gründungszeit

Die heutige Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität wurde dann am 18. Oktober 1818 vom preußischen König Friedrich Wilhelm III als sechste preußische Universität neben der Universität Greifswald, der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, der Albertus-Universität Königsberg, der Universität Halle (Saale) und der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität Breslau gegründet. Anlass für die Gründung war der Wille, für die beiden neuen preußischen Provinzen Rheinland und Westfalen eine akademische Ausbildungsstätte zu schaffen. Am selben Tag wurden hierfür die bestehenden Universitäten in Münster und Paderborn aufgehoben. Die Wahl fiel aus mehreren Gründen auf Bonn: Zunächst war durch die beiden leerstehenden erzbischöflichen Schlösser hier ein für den Anfang ausreichendes Raumangebot vorhanden. Dann wollte man ein deutliches Zeichen für einen Neuanfang auch im universitären Bereich setzen. Daher wurde weder die Kurkölnische Universität in Bonn noch die städtische Universität in Köln wiederbegründet.

Die am 14. Oktober 1655 gegründete alte Duisburger Universität wurde im Jahr der Universitätsneugründung in Bonn aufgelöst. Das Zepter und große Teile der Universitätsbibliothek Duisburg gingen nach Bonn, sodass die Bonner Universität insoweit auch Nachfolgerin der Duisburger Hochschule ist. Außerdem hatte die kurkölnische Universität als Vorläufer zwar nur wenige Jahre Bestand, doch galt sie als eine Universität, die von der Aufklärung geprägt war, was gut in die preußischen Bildungsideale passte.

Der erste deutsche Lehrstuhl für Kunstgeschichte wurde am 4. Mai 1860 an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität eingerichtet. Landesweite Aufmerksamkeit erfuhr der Bonner Philologenstreit zwischen den Professoren Otto Jahn und Friedrich Wilhelm Ritschl, der 1865 zu Ritschls Weggang nach Leipzig führte. 1868 verlieh die Medizinische Fakultät Louis Pasteur den Ehrendoktor, den dieser 1870 wegen des Deutsch-Französischen Kriegs zurückgab.

20. Jahrhundert

Nach dem Wahlsieg der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei bei der Reichstagswahl März 1933 wurde auch die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität gleichgeschaltet. Aufgrund ihrer Abstammung oder ihrer politischen Einstellung wurden 40 Hochschullehrer (12,9 % des Lehrkörpers) entlassen. Zwei von ihnen (Johannes Verweyen und Paul Ludwig Landsberg) starben im Konzentrationslager, der Mathematiker Felix Hausdorff beging Suizid. Der Dekan der Philosophischen Fakultät entzog Thomas Mann die Ehrendoktorwürde, die ihm nach dem 2. Weltkrieg wieder zuerkannt wurde.

Im Jahr 1934 wurde die Landwirtschaftliche Fakultät an der Universität eingerichtet. Sie ist die Nachfolgerin der Landwirtschaftlichen Hochschule Poppelsdorf. Am 18. Oktober 1944 zerstörte ein Bombenangriff das Hauptgebäude der Universität. Nach Kriegsende wurde der Betrieb bereits zum Wintersemester 1945/46 wiederaufgenommen, das Rektorat kam übergangsweise in einem Gebäude in der Joachimstraße unter. Aufgrund der Kriegsschäden und der Zunahme der Studierenden wurden wesentliche Baumaßnahmen notwendig. Es entstand an der Adenauerallee ein neues Gebäude für die Universitätsbibliothek und schräg gegenüber wurde ein Gebäude für die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät erbaut. Dieses Gebäude trägt den Namen „Juridicum“. Die Universitätskliniken wurden sogar völlig aus der Innenstadt in den Stadtteil Venusberg verlegt.

21. Jahrhundert

Im Jahr 2001 wies die Landesregierung die Universität Bonn an, die Lehrerausbildung einzustellen, was im Folgejahr von der Universität umgesetzt wurde. Aufgrund des Hochschulfreiheitsgesetzes und der Umstellung auf Bachelor- und Masterstudiengänge infolge des Bologna-Prozesses konnte die Universität das Lehramtsstudium zum Wintersemester 2011/12 wieder einführen.

Im Februar 2012 wurde mit dem Bau eines neuen Campus im Stadtteil Poppelsdorf zwischen Carl-Troll-Straße und Endenicher Allee begonnen. Das zirka 40.000 m² große Baufeld wurde zuvor von der landwirtschaftlichen Fakultät als Acker verwendet und war daher unbebaut. In unmittelbarer Nähe des Bauplatzes befinden sich eine Zweigstelle der Universitäts- und Landesbibliothek, einige Institute der Universität und eine Mensa. Diese universitären Einrichtungen sollen um ein Hörsaalzentrum und um das Bonn-Aachen International Center for Information Technology ergänzt werden. Außerdem werden auf dem Areal Räumlichkeiten für die Institute für Numerische Simulation, für Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaft und für die Informatik gebaut.

Siegelmarken

Verzeichnis der Siegelmarken mit einem Bezug zur Universität.

Text: Wikipedia

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