VEB Kombinat Robotron

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Der VEB Kombinat Robotron war ein Kombinat im Bereich des Ministeriums für Elektrotechnik und Elektronik der DDR. Das Wort „Robotron“ ist ein Kunstwort, zusammengesetzt aus den Wortteilen Roboter und Elektronik.

Der Schriftzug robotron war unter Registernummer DD641673 bis zur Löschung am 20. Dezember 2002 ein eingetragenes Warenzeichen des Kombinats Robotron. Die Nachfolgeunternehmen BuS Elektronik Riesa und Robotron Datenbank-Software Dresden sicherten sich die Wortmarkenrechte an dem Schriftzug in unterschiedlichen Schreibweisen, wobei 2012 die Marke des Riesaer Unternehmens gelöscht wurde. Die Wort-Bildmarke „robotron®“ ist ein eingetragenes Warenzeichen des Robotron Bildungs- und Beratungszentrums Leipzig.


Geschichte

Vorläufer des Kombinats Robotron war die 1958 gebildete VVB Büromaschinen, die 1964 in VVB Datenverarbeitungs- und Büromaschinen umbenannt wurde. Im Rahmen dieses Kooperationsverbandes wurde der Großrechner Robotron 300 hergestellt, dessen Entwicklung vom VEB Elektronische Rechenmaschinen aus Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz) begonnen und der vom VEB Rafena in Radeberg gefertigt wurde. Aus der VVB DuB wurden im Rahmen des Neuen Ökonomischen Systems der Planung und Leitung, einer zentral eingeleiteten Umstrukturierung der Industrie der DDR, am 1. April 1969 das Kombinat Robotron und das Kombinat Zentronik gebildet. Als Stammbetrieb von Robotron und Sitz der Kombinatsleitung wurde zunächst das Fernsehwerk Rafena in Radeberg genutzt. Anfang der 1970er Jahre war in Dresden das neue Robotron-Gelände Pirnaischer Platz an der Leningrader Straße (heute St. Petersburger Straße), zwischen Pirnaischem Platz und Georgplatz gegenüber dem Neuen Rathaus fertiggestellt. Außerdem kamen der Neubau eines Produktionswerkes auf der Bodenbacher Straße in Dresden-Gruna sowie Neubauten an den Außenstellen in Riesa, Karl-Marx-Stadt und Hoyerswerda hinzu. Mit der Neuverteilung der Aufgaben und Produktionsstandorte wurde 1970 die Kombinatsleitung mit einem Großteil der Produktion von Rechentechnik nach Dresden verlegt.

Am 1. Januar 1978 wurde das Kombinat Zentronik aufgelöst und dessen Betriebe, darunter das Buchungsmaschinenwerk Karl-Marx-Stadt (ehem. Astra-Werke) und das Büromaschinenwerk Sömmerda (ehem. Rheinmetall-Werk Sömmerda) sowie das Schreibmaschinen-Werk mit der Erika-Produktion (ehem. Seidel & Naumann), in das VEB Kombinat Robotron eingegliedert.

Das Kombinat war in der DDR neben dem Kombinat Mikroelektronik Erfurt maßgeblich verantwortlich für die Entwicklung, die Produktion und den Vertrieb von Elektronischen Datenverarbeitungsanlagen, Klein- und Mikrorechnern, Personalcomputern, Prozessrechnern, Steuerungsrechnern für Nachrichtenvermittlungsanlagen und die zugehörigen Betriebssysteme, Standardanwendungssoftware sowie Softwaretechnologien.


Produkte

Haupterzeugnisse des Kombinats Robotron waren

Mittlere EDVA Robotron 300 (Vorbild IBM 1401),

Klein- und Prozessrechner R 4000, R 4200 (Honeywell Serie 16),

ESER-Elektronische Datenverarbeitungsanlagen EC 1040, EC 1055, EC 1056, EC 1057 (IBM System/360, IBM System/370),

Minicomputer und Superminicomputer K 1600 (DEC PDP-11), K 1840 (VAX 11/780), K 1820 (MicroVAX II),

Büro- und Personal Computer A 5120, PC 1715, A 7100, A 7150, BIC A 5105, EC 1834 (IBM XT), EC 1835 (IBM AT),

OEM-Mikrorechnersysteme K 1510, K 1520, K 1700


VEB Robotron-Elektronik Dresden – Im Prüffeld wird die Zentraleinheit, das Herzstück der Datenverarbeitungsanlage, kontrolliert.

Hinzu kamen Schreibmaschinen, Drucker und Plotter, sowie Mess-, Richtfunk- und Kommunikationstechnik. Zum Leistungsumfang gehörten ferner die Entwicklung und Produktion von Ausrüstungen für die Fertigung sowie für die Prüfung elektronischer Baugruppen und Geräte sowie die Herstellung eines Sortiments elektronischer Konsumgüter wie Heim- bzw. Kleincomputer (Z 9001, KC 85/1, KC 87), ausgewählte Rundfunk- und tragbare Fernsehgeräte.

Des Weiteren entwickelte und fertigte Robotron auch militärische Elektroniksysteme für den nationalen und internationalen Markt, darunter automatische Kampfstoffspürgeräte und das Strahlungsmesssystem KSMG1.

In den 1980er Jahren erlangte Robotron auch für den westdeutschen Markt Bedeutung, indem Peripheriegeräte wie Drucker für Heimcomputer geliefert wurden. Diese wurden beispielsweise unter dem Namen Präsident (Bundesrepublik Deutschland) und Samelco (USA) angeboten. Auch ein Großteil der Schreibmaschinen wurde im Westen verkauft, meist über Versandhandelsunternehmen. Es wurde eine Kooperation mit dem westdeutschen Zweig von Commodore etabliert, für die Robotron die Mechanik für die schnellen Typenraddrucker CBM 8028 und CBM 8229 herstellte, während die Elektronik von einer westdeutschen Firma und die Firmware von Commodore selbst kamen.

Im Jahre 1989 betrug die Belegschaft des Kombinates 68.000 Beschäftigte, die Zahl der Betriebe 21 und der Umsatz 12,8 Milliarden Mark der DDR.

Der erste Generaldirektor war Siegfried Zugehör (1969–1973), ihm folgte Wolfgang Sieber (1973–1982). Der letzte Generaldirektor war Friedrich Wokurka (1982–1990).



Text: Wikipedia

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