Velodrom Regensburg

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Das Gebäude wurde 1897 vom jüdischen Kaufmann Simon Oberdorfer errichtet. Der Saal war als Radsporthalle geplant und wurde als größter Saal von Regensburg für viele andere Veranstaltungen genutzt.


Simon Oberdorfer

Simon Oberdorfer (* 9. März 1872 in Regensburg; † 30. April 1943 in Sobibor) war ein Regensburger jüdischer Kaufmann und Kunstradfahrer, der von den Nationalsozialisten ermordet wurde. Er war der Erbauer und Impresario des Regensburger "Velodroms".


Leben

Oberdorfer eröffnete 1898 am Regensburger Arnulfsplatz einen Saalbau namens "Velodrom", seinerzeit der größte Saalbau in Regensburg. Oberdorfer war selbst Kunstradfahrer und führte im Velodrom selbst damals sehr beliebte Rad-Kunststücke vor. 1929 baute er das Velodrom zum "Capitol-Kino" um. Oberdorfer, umgangssprachlich "Simmerl" genannt, war zu seiner Zeit ein "hochgeachteter und populärer" Geschäftsmann; er war Gründer des "Radlervereins Wanderer" und gewann Preise als Kunstradfahrer. Neben dem Betrieb des Velodroms handelte er mit Fahrrädern.


Flucht und Ermordung

1939 floh er gemeinsam mit seiner Frau Hedwig Oberdorfer (* 1878, geborene Springer) und seinem Schwager Julius Springer zunächst auf dem Flüchtlingsschiff St. Louis, dessen Flüchtlinge in Havanna nicht von Bord gelassen wurden. Schließlich gelangten sie in die Niederlande und lebten bis 1943 in Naarden bei Amsterdam. Im April 1943 wurde Oberdorfer gemeinsam mit seinen Verwandten in das Vernichtungslager Sobibor deportiert, und dort am 30. April 1943 ermordet.

In Regensburg erinnern heute zwei Gedenktafeln an Oberdorfer, eine direkt am Velodrom, das heute ein Teil des Theaters ist, eine an der Gaststätte Kneitinger, hinter der das Velodrom liegt.



Text Simon Oberdorfer: Wikipedia

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