Verein der Plakatfreunde

Aus veikkos-archiv
Wechseln zu: Navigation, Suche

Der Verein der Plakatfreunde, auch Verein der Plakatfreunde e. V. für Kunst in der Reklame (VDP) genannt,[1] war ein Anfang des 20. Jahrhunderts gegründeter Verein von „Plakatfreunden“ in Deutschland. Er setzte sich aus Sammlern, Werbegrafikern, Reklamekünstlern, Kunstschulen, Druckereien, Museen und Bibliotheken sowie Auftraggebern zusammen. Zur Förderung künstlerisch gestalteter Werbung veranstaltete der Verein Wettbewerbe und gab Schriften wie beispielsweise Das Plakat heraus. Der Verein der Plakatfreunde spielte eine große Rolle bei der Professionalisierung von Gebrauchsgrafikern und gilt als Vorläufer des Bundes der Deutschen Gebrauchsgraphiker (BDG).

Reklamemarken

Verzeichnis der Reklamemarken des Vereins der Plakatfreunde.

Entwurf: Emil Pirchan

Entwurf: Hans Bayerlein

Entwurf: Willy Menz

Geschichte

Der Verein der Plakatfreunde e. V. für Kunst in der Reklame wurde im Jahr 1905 von sechs „Plakatfreunden“ in Berlin gegründet. Darunter waren der Zahnarzt und Sammler Hans Sachs, der Künstler Lucian Bernhard und Hans Meyer. Diese ersten Mitglieder formulierten als Vereinsziel die Förderung des Reklamewesens. Sie beabsichtigten, „insbesondere das Plakatwesen im künstlerischen Sinne zu beeinflussen und das Interesse am Künstlerplakat beim Publikum und bei der Geschäftswelt durch Ausstellungen, Vorträge sowie Tausch und Verkauf von Plakaten zu fördern.“[2]

Der Verein der Plakatfreunde vermittelte zwischen anfragenden Kunden und den selbstständig künstlerisch arbeitenden Vereinsmitgliedern und umgekehrt. Der ab 1910 herausgegebenen Vereinszeitschrift Mitteilungen des Vereins der Plakatfreunde folgte die erstmals 1913 und bis zur Vereinsauflösung 1920 erschienene Zeitschrift Das Plakat. Zeitschrift des Vereins der Plakatfreunde e. V. Diese Publikationen fanden einen großen Käuferkreis: Betrug die Vorläufer-Erstausgabe 1910 noch 200 Exemplare, verließen im Jahr 1916 bereits 3.000 Exemplare die Druckerpressen. Parallel dazu wuchs die Anzahl der Vereinsmitglieder: Waren es 1912 noch 551 Mitglieder, erhöhte sich die Anzahl im Folgejahr auf 1.150. Zahlreiche „prominente Gestalter und Kritiker“ zählten dazu, daneben auch einflussreiche Unternehmen und Organisationen wie die Wiener Werkstätte, Hollerbaum & Schmidt, die Henkell & Co. Sektkellerei, der Verband Deutscher Reklamefachleute (VDR), die „Bibliothek des Königlichen Kunstgewerbemuseums Berlin“, die Farbenwerke der Bayer AG, der Markeninhaber von 4711 und der Schokoladenhersteller Stollwerck.[2]

Neben dem Hauptsitz des Vereins der Plakatfreunde in Berlin bildeten sich in Dresden, München[1] und Hannover[3] Ortsgruppen.

In der Weimarer Republik löste sich der Verein im Jahr 1920 auf.[2]

Wettbewerbe

Der Verein der Plakatfreunde rief insgesamt acht Gestaltungswettbewerbe aus.[2] Während des Ersten Weltkriegs schrieb der „Hauptverein“ im Jahr 1915 allein vier Wettbewerbe zeitgleich aus. Die daraufhin eingereichten Arbeiten wurden auf Veranlassung der Ortsgruppe Hannover im Dezember des Jahres im hannoverschen Kestner-Museum ausgestellt.[3]

Die lokalen Ortsgruppen richteten auch eigene Wettbewerbe aus. So schrieb die Ortsgruppe Hannover 1915 „einen engeren Wettbewerb zur Erlangung zweier Kriegspostkarten“ aus. Die anschließend preisgekrönten Entwürfe von Georg Kindermann und Valentin Mink wurden dann der Märzausgabe 1915 der Vereinszeitschrift Das Plakat „in Originaldrucken beigefügt“.


Text: Wikipedia

Liste der Autoren

Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen von Wikipedia beschrieben.


nicht verortet