Verein für Raumschiffahrt

Aus veikkos-archiv
Wechseln zu: Navigation, Suche

Der Verein für Raumschiffahrt (VfR) wurde 1927 in Breslau gegründet. Der Verein stellte ein Sammelbecken und Treffpunkt dar für viele bedeutende Raumfahrtenthusiasten und Raketenpioniere.

Reklamemarken

Gründung

Am 5. Juli 1927 gründete eine Gruppe um Johannes Winkler und Max Valier, der als der eigentliche Initiator angesehen wurde,[1] den Verein für Raumschiffahrt in Breslau im Restaurant „Goldenes Zepter“. Winkler wurde der erste Vorsitzende. Zu den Aktivitäten des Vereins zählte unter anderem die Herausgabe der Zeitschrift Die Rakete. Rudolf Nebel fungierte als Sprecher der Vereinigung, kümmerte sich um Spenden und verhandelte mit den Berliner Behörden über ein geeignetes Testgelände. 1929 wurde die Rakete aus Geldmangel eingestellt. Den Vorsitz übernahm Hermann Oberth, sein Stellvertreter wurde der Berliner Journalist Willy Ley.

Umzug nach Berlin 1929

Ende des Jahres 1929 zog der VfR nach Berlin um, wo der Patentanwalt Erich Wurm sein Büro als Geschäftsstelle zur Verfügung stellte. Dort wurde dann auch von Rudolf Nebel und Klaus Riedel der Raketenflugplatz Berlin gegründet. In Berlin entwickelten die Forscher die Raketen Mirak 1 bis 3 und Repulsor. Zu den Erfolgen gehörte das Erreichen einer Raketenflughöhe von über 4000 Metern.

Am 11. April 1930 hielt Winkler einen Vortrag im Hörsaal des Hauptpostamtes in der Hoffnung, die Post für ein Raketenprojekt gewinnen zu können. Die Veranstaltung einer Luftfahrtwoche im Berliner Kaufhaus Wertheim stellte den Kontakt zum jungen Studenten Wernher von Braun her. Dieser wurde 1932 in den Vorstand des Vereins gewählt.[2]

1930 übernahm den Vorsitz des VfR Major a. D. Hans Wolf von Dickhut. 1934 wurde der Verein von der Reichsregierung aufgelöst.

Zusammenarbeit mit der Reichswehr/Wehrmacht ab 1932

Da die Forscher immer auf der Suche nach Geldgebern waren und teilweise sogar auf dem Gelände des Raketenflugplatzes lebten, kam es ab 1932 zu ersten Kontakten zur Reichswehr. Trotz einer missglückten Vorführung unter anderem vor Oberst Karl Becker gelang es von Braun, das Interesse der Militärs zu wecken. Während viele der Forscher als zivile Mitarbeiter zu den Entwicklungseinrichtungen in Kummersdorf und später Peenemünde wechselten, weigerte sich u. a. Nebel, mit dem Militär zusammenzuarbeiten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Der Verein wurde nach dem Zweiten Weltkrieg wiedergegründet. Im Vereinsregister des Amtsgerichts Münster wurde er am 20. Oktober 1953 unter der Nummer 765 eingetragen: „Name: Verein für Raumschiffahrt 1927 Münster. Vorsitzender: Leo Sunder-Plassmann, Münster, stellv. Vorsitzender und Protokollfüher: Cornelius Schultz. Satzung vom 5. Oktober 1953, zuletzt geändert am 4. Dezember 1953.“

Am 7. Dezember 1965 erhielt der Verein die Registernummer VR 1425. Am 10. Januar 2018 wurde er von Amts wegen gelöscht, weil er infolge Einstellung jeder Zweckverfolgung und Wegfall aller Mitglieder erloschen war.[3]


Text: Wikipedia

Liste der Autoren

Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen von Wikipedia beschrieben.


nicht verortet