Vicelinkirche (Neumünster)

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Vicelinkirche
Vicelinkirche

Die Vicelinkirche, die am Südende des Kleinfleckens thront, wurde zwischen 1829 und 1834 anstelle der im Jahre 1811 abgebrochenen Bartholomäuskirche erbaut.

Auf dem vom Schwalebogen geschützten Gelände, auf dem die Kirche heute steht, soll schon Ansgar, der erste Apostel des Nordens, zwischen 814 und 840 n. Chr. eine einfache Holzkirche errichtet haben. Im Jahre 1136 baute dann der Missionar Vicelin die Bartholomäuskirche sowie ein Augustinerkloster unter dem Namen Novum Monasterium, wonach auch die Stadt benannt wurde. Von Neumünster aus betrieb Vicelin seine Missionarstätigkeit und gründete im Zuge dessen auch die Kirchen und Gemeinden in Bosau, Bad Segeberg und Oldenburg (in Holstein). Er starb 1154 an einem Schlaganfall und wurde in ‚seiner‘ Kirche bestattet. Mit der Verlegung des Klosters nach Bordesholm wurden seine Gebeine ebenfalls dorthin überführt – schon seit Jahrhunderten sind sie jedoch nicht mehr auffindbar.

Aufgrund ihrer Baufälligkeit wurde die Bartholomäuskirche zwischen den Jahren 1811 und 1823 abgerissen, nachdem das Gotteshaus mehrfach vom Blitz getroffen worden war sowie 1762 die Glocke aus der Verankerung riss und auf die Kirche stürzte. Der Neubau, die Vicelinkirche, gilt heute, aller Kritik an ihrer kühlen Bauweise zum Trotz, als Hauptwerk des Klassizismus in Schleswig-Holstein und als Wahrzeichen Neumünsters. Die Ausstattung im Inneren stammt vorwiegend noch aus ihrer Entstehungszeit.


Text und Bilder: Anna Pechbrenner


Quellen:

Landesamt für Denkmalpflege Schleswig-Holstein (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein. Band 3. Stadt Neumünster. Bearbeitet von Lutz Wilde und Gert Kaster unter Mitwirkung von Martin Becker. Neumünster 2006.

Stadt Neumünster (Hrsg.): Stadtpunkte. Ein Rundgang durch Neumünster (Broschüre). 6. aktualisierte Auflage. Neumünster 2014.