Villa Eugenia

Aus veikkos-archiv
Wechseln zu: Navigation, Suche
Villa Eugenia

Die Villa Eugenia in Hechingen im Zollernalbkreis (Baden-Württemberg) war die letzte Residenz der Fürsten von Hohenzollern-Hechingen. Sie wurde als frühklassizistischer Bau 1786/87 errichtet und 1833 im Stil des Spätklassizismus erweitert.


Baugeschichte

Der Lustgarten der Fürsten von Hohenzollern-Hechingen befand sich früher in der sogenannten Unterstadt in der Gegend der Hofgartenstraße. Fürst Josef Friedrich Wilhelm gab ihn im Jahr 1786 auf. Stattdessen legte er südlich der Stadt den heutigen „Fürstengarten“ an.

Für Wohnzwecke und kulturelle Veranstaltungen wurde dort das Lustgartenhaus im klassizistischen Stil errichtet. Die Entwürfe stammen von dem Architekten E. A. von Lammerz aus dem Jahre 1786. Während der Bauausführung kam es aber zu erheblichen Abweichungen von den Plänen.

In einer zweiten Bauphase von 1833 bis 1834 wurde das Gebäude für das Erbprinzenpaar erweitert. Zwei Seitenflügel wurden angebaut. Finanziert wurde der Umbau von der Gemahlin des Erbprinzen Eugénie de Beauharnais (1808-1847): Sie verkaufte dafür ihr Schloss Eugensberg im Thurgau für 32.000 Gulden an Heinrich von Kiesow aus Augsburg. Nach ihr ist die Villa auch in latinisierter Form benannt.

Während der Zeit der Weimarer Republik wurde schließlich in einer dritten Bauphase das ursprüngliche Raumgefüge durch den Einbau von Zwischenwänden und weitere Baumaßnahmen erheblich verändert.


Nutzung

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war die Villa Eugenia unter Konstantin, dem letzten Fürsten von Hohenzollern-Hechingen, der Mittelpunkt eines kulturell orientierten Hoflebens. 1838 war die Kaiserin von Brasilien zu Gast, sie war eine Schwester Eugenies.

Als sich Fürst Konstantin 1850 auf seine Besitzungen in Schlesien zurückzog, übereignete er seine Gebäude in Hechingen gegen Zahlung einer Rente an das Haus Sigmaringen. Die offizielle Übergabe des Fürstentums an Preußen am 8. April 1850 fand in der Villa statt. Ein Jahr später übernachtete hier auch König Friedrich Wilhelm IV. 1855 war der spätere Kaiser Wilhelm I. in der Villa untergebracht.

Ab 1918 wurde das Gebäude intensiv für Wohnzwecke genutzt. 1995 kaufte es die Stadt Hechingen, 1999/2000 scheiterten die Sanierungs- und Ausbaupläne eines Privatinvestors, 2001 gründete sich ein Förderverein zur Sanierung. Nach der 2007 abgeschlossenen Generalsanierung steht das Gebäude für kulturelle und private Veranstaltungen zur Verfügung, die Stadt Hechingen hat hier eine Dependance des Standesamts.



Text: Wikipedia

Bild: Wikipedia/Muesse

Liste der Autoren

Der Text und das Bild sind unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen von Wikipedia beschrieben.