Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge

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Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. (Volksbund) wurde am 16. Dezember 1919 gegründet und ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein mit humanitärem Auftrag. Er erhält und betreut Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft (Kriegsgräberstätten) im Ausland.

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Geschichte

Kriegsgräberstätten für alle Opfergruppen

Die Kriegsgräberstätten sind Ruhe- und Gedenkstätten für alle Opfergruppen: Soldaten, Bombenopfer, Opfer der Shoa und weitere Verfolgte.[3] Der Volksbund pflegt die Gräber von über 2,7 Millionen Kriegstoten des Ersten und Zweiten Weltkriegs auf 833 Friedhöfen in 46 Ländern.[1] Ferner werden Friedhöfe und Denkmäler der deutschen Kolonialzeit, des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71 sowie der deutsch-dänischen Kriege also der Schleswig-Holsteinische Erhebung von 1848–51 und des Deutsch-Dänischen Kriegs von 1864 gepflegt.[4]

Gründung 1919

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs beschlossen am 10. September 1919 acht Männer in Berlin die Gründung einer deutschen Kriegsgräberorganisation. Unter ihnen waren der Architekt Heinrich Straumer, der bereits gegen Ende des Krieges in der Gräberbetreuung tätig gewesen war, und Siegfried Emmo Eulen, der während des Krieges in Polen und in der Türkei die Errichtung und Betreuung von Kriegsgräberstätten organisiert hatte.

Am 16. Dezember wurde der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. unter Berufung auf Artikel 225 des Vertrages von Versailles gegründet. Erster Präsident war Oberst a. D. Joseph Koeth (bis 1923). Am 23. August hatte Eulen den Entwurf für die Statuten einer „Internationalen Kriegsgräberfürsorge“ verfasst. Als ihr Sitz war Genf vorgesehen, um eine enge Zusammenarbeit mit dem Völkerbund zu ermöglichen. Diese Pläne wurden jedoch nicht verwirklicht.

Die damalige Reichsregierung war weder politisch noch wirtschaftlich in der Lage, sich um die Gräber der Gefallenen im Ausland zu kümmern. Heimkehrende Soldaten, Hinterbliebene der Opfer und andere Bürger suchten nach Wegen, um diesen von vielen als unerträglich empfundenen Zustand zu ändern. In Sorge um die Kriegsgräber im Ausland hatten sich in Deutschland bereits einige Organisationen gebildet, die sich um Grabpflege und Erteilung von Auskünften an Angehörige bemühten. So gab es in Bayern seit dem 14. September den „Deutschen Kriegsgräber-Schutzbund“, in Braunschweig den „Verein zur Erforschung und Erhaltung Deutscher Kriegsgräber e. V.“, in Salzwedel die „Deutsche Kriegsgräber-Interessenten-Vereinigung“ und in Hagen (Westfalen) den „Bund Heimatdank“.


Text: Wikipedia

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