Warburg

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Die Hansestadt Warburg ist eine Stadt im Kreis Höxter im Osten des deutschen Landes Nordrhein-Westfalen.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Warburg.

Geschichte

Herkunft des Ortsnamens

Die Herkunft des Ortsnamens Warburg wird von Ward (althochdeutsch: Warta = Platz, wo gespäht wird, Warte; lateinisch: statio) und -berg oder -burg abgeleitet.[20] Die Neustadt Warburgs liegt auf einem großen Felssporn (230 m ü. NN), der früher wegen seines natürlichen Schutzes und seiner Übersicht über das umliegende Land als Wachtstellung genutzt wurde. Es gibt verschiedene historische Schreibweisen: Wartberg, Wartberc(h), Wartberg(h)(i),[21] Wardburg[22] beziehungsweise Wartborch, Warberghe, Waretberg, Wardberch.[23] Im Niederdeutschen wird der Ort als Warb(e)rich bezeichnet. Auf Latein heißt die Stadt Warburgum oder Varburgum.

Ur- und Frühgeschichte Im Stadtgebiet von Warburg wurden bei Ausgrabungen Funde aus der Ur- und Frühgeschichte gemacht. Ein bei Warburg gefundener Dolch wurde dem End-Neolithikum zugeordnet,[24] ebenso ein Erdwerk bei Rimbeck.[25] Unter anderem mit dem Galeriegrab von Warburg-Rimbeck sind megalithische Gräber aus dem 4. Jahrtausend v. Chr. erhalten.

Ein Fund von Großsteingräbern aus der Zeit um 3200 v. Chr. in der Nähe des Lütkefelds im nördlichen Stadtgebiet befindet sich im Westfälischen Museum für Archäologie in Herne.[26] Die Kopie eines der dort geborgenen riesigen Wandsteine[27] mit "eingravierten" Bildzeichen, die Einblicke in die geistig-religiöse Welt der Menschen der Jungsteinzeit geben, befindet sich im Stadtmuseum Museum im Stern.

In der Nähe von Daseburg bei Warburg wurden die Reste einer Siedlung mit Schmiedewerkstätten aus der Römischen Kaiserzeit gefunden.[28] Eine germanische Siedlung mit einer Fläche von 110 Metern auf 80 Metern bestand südlich des Desenbergs. Dort fanden sich neben Wohnhausspuren Bronzeschmelzöfen und Rennöfen zur Verhüttung von Eisenerz. Münzfunde deuten darauf hin, dass in der Nähe der Warburger Diemelfurt im 2. bis 4. Jahrhundert eine Handelsstraße bestand.[29]

Mittelalter

Im 8. Jahrhundert lag westlich der Stadt ein sächsischer Adelssitz. Nach der Unterwerfung des sächsischen Hessengaus nördlich und südlich der Diemel unter das fränkische Reich Karls des Großen und die Zerstörung der Irminsul im Jahr 772 setzte die Christianisierung ein, und das Gebiet wurde in Grafschaften eingeteilt. Der Wartberg, der heutige Burgberg, wurde Grafensitz und gab der Stadt ihren Namen. In Warburg existierte im Mittelalter ein Gogericht und im Ortsteil Wormeln ein Femegericht. Im Jahr 1191 wurde südöstlich der Altstadt Warburg die Holsterburg errichtet, die – knapp 100 Jahre später – im Jahr 1294 zerstört wurde. Im Jahr 1358 ging die Stadt Warburg mit den Städten Stadtbergen (Marsberg), Hofgeismar, Volkmarsen und Wolfhagen ein Schutz- und Trutzbündnis ein.[30]

Die Burg auf dem Wartberg

Als erste Nennung der Stadt gilt eine Urkunde von etwa 1010.[31] In der Vita Meinwerci, der Lebensbeschreibung des Bischofs Meinwerk von Paderborn, wird ein Graf Dodiko genannt, der um 1000 vom Wartberch aus große Teile des Hessengaus, Ittergaus und Nethegaus verwaltete. Sie enthält eine Darstellung seiner Burg aus dem 11. Jahrhundert. Nach Meinwerks Bericht soll sie schon zu Dodikos Zeiten von eindrucksvoller Größe und stark befestigt gewesen sein. Zur Versorgung der Burg wurden drei Wirtschaftshöfe in unmittelbarer Nähe angelegt: südöstlich die curia inferior (unterer Hof), nördlich die curia superior (oberer Hof) und östlich vermutlich später die curia media (mittlerer Hof). Diese Höfe waren für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt und die Ansiedlung von großer Bedeutung, denn im Schutz der Burg siedelten sich weitere Menschen an.

Vom Wartberg und seiner Burg hatte man einen guten Überblick über das Diemeltal. So konnte die Furt überwacht werden, die von den nach Warburg und Paderborn ziehenden Kaufleuten passiert werden musste. Die Diemelfurt war ein Schnittpunkt mehrerer Fernhandelsstraßen und ausschlaggebend für die Entwicklung der Stadt. Auf dem späteren Stadtgebiet entstanden die Vorsiedlungen Berna an der Diemelfurt, Molhusen an der Diemel, Bußdorf in Richtung des heutigen Stadtteils Dössel, und Papenheim in Richtung des heutigen Ortsteils Menne.

Burggrafen waren bis zur Besetzung der Stadt durch preußische Truppen 1802 die Rabe von Pappenheim beziehungsweise die von Canstein.

Übergabe der grafschaftlichen Rechte an Paderborn

Die Burg war zunächst im Besitz des Grafen Dodiko,[32] dessen Besitztümer 1020 dem Bischof von Paderborn zufielen. Die vorteilhafte Lage der Burg und deren eindrucksvolle Größe hatten schon einige Zeit vorher die Aufmerksamkeit des Paderborner Bischofs Meinwerk erregt, der sie seinem Bistum einzuverleiben wünschte. Der von Dodiko bevorzugte Erbe war sein unehelicher Sohn, der angeblich aus einer Beziehung zu einer Nonne stammte. Dieser kam jedoch 1018 wahrscheinlich bei einem Reitunfall ums Leben. Erbenlos war der Graf bereit, seine Güter und den Besitz dem Bischof in Form einer Prekarie zu übertragen. Der Bischof gewährte dem Grafen die Nutzung seines früheren Besitzes, dazu Kirchenbesitz, auf Lebenszeit. Dodiko starb jedoch bereits am 29. August 1020,[33] so dass der Gesamtbesitz an das Bistum Paderborn fiel.

Kaiser Heinrich II. übertrug im folgenden Jahr die gräflichen Rechte an Bischof Meinwerk. Infolge einer vom Erzbistum Mainz ausgehenden Intrige entzog sie ihm Konrad II., doch gab er sie ihm 1033 wegen seiner treuen Unterstützung wieder zurück. Somit behielt die Burg lange Zeit ihre Schutzfunktion gegen Kurmainzer Ansprüche.

Entwicklung der Stadt und Entstehung der Altstadt Im Jahr 1036 bezeugte Bischof Meinwerk Warburg erstmals als geschlossene Ortschaft. Südöstlich der Burg lag eine Siedlung mit dem gleichen Namen, Wartberch. Dort lebten die Ministerialen und die Arbeiterfrauen. Zusätzlich siedelten sich Bewohner der umliegenden Dörfer in der Nähe der Burg an, sodass eine Vorstadt (Suburbium) entstand, die zusammen mit der Burg den Ortskern bildete. Der Marktbereich auf dem Plateau des Ikenberges war gegen Ende des 11. Jahrhunderts der Mittelpunkt einer Straße Im Sack für Kaufleute und Handwerker auf beiden Seiten der alten Handelsstraße.

Mit der Verlagerung der herrschaftlichen Macht durch die Staufer nach Süden geriet das Bistum Paderborn in eine Randlage und war in regionale Konflikte verstrickt mit dem Erzbistum Köln als schärfstem Gegner. Die Ansiedlung am Fuß des Berges zwang den Bischof von Paderborn dazu, eine Stadt anzulegen, um der wachsenden Anzahl von Siedlern weiterhin Schutz gewähren zu können und seine politische Stellung gegen die benachbarten Herrschaftsräume[34] zu sichern. So entstand die Warburger Altstadt von 1168 bis 1187 als Plananlage des Stadtherrn auf einem gleichmäßigen Geländestreifen unterhalb des südöstlichen Suburbiums und der curia inferior (unterer Hof). Die Leitung der neu entstandenen Altstadt hatte der Stadtgraf, der die Besiedlung, den Handel und die Bauarbeiten beaufsichtigte.

Entstehung der Neustadt

Im nördlichen Teil, in der Nähe der curia superior (oberer Hof) ließen sich Siedler nieder, die vor allem aus den Bauerndörfern Molhusen, Bußdorf und Papenheim kamen. Unter Einbeziehung der curia superior und des umliegenden Gebiets wurde die Neustadt Warburg im Jahre 1228/1229 von Bernhard IV. zur Lippe gegründet, um seine politische Stellung im Diemelraum gegen das Vordringen des Kölner Erzbischofs zu sichern. Wie die Altstadt war die Neustadt eine Planstadt, sie wurde jedoch nicht auf rechteckiger Fläche, sondern als spindelförmiges Drei-Straßen-System angelegt.

Die Besiedlung der Neustadt erfolgte durch Zuwanderer aus dem Bördeland nördlich der Diemel und dem Nethegau sowie von Kaufleuten aus etwas weiter entfernten Orten wie Horhusen (heute Niedermarsberg). Die Bauernsiedlungen Molhusen, Bußdorf und Papenheim verschmolzen mit der Neustadt.

Um 1239 war die Neustadt als städtisches Gemeinwesen voll ausgebaut und besaß auch ein eigenes Rathaus. Nach dem Tod des Grafen Dodiko und dem Wegfall des Stadtgrafenamts bildete sich ein selbständiger Stadtrat unter der bischöflichen Herrschaft. Die ratsfähigen Herren kamen vornehmlich aus Handwerker- und Händlerfamilien. Die Bürger übernahmen in der Folge das Amt des Stadtrichters und besaßen damit volle bürgerliche Rechte nach Dortmunder und Marsberger Muster.[35] Der Bischof bevorzugte die Neustadt, die Altstadt erhielt erst im Jahr 1256 die gleichen Rechte wie die Neustadt. Im Jahr 1260 erhielt die Neustadt das Recht, eine Stadtmauer zu bauen, die auch zwischen beiden Städten verlief. Die Warburger Altstadt und die Neustadt waren zwei selbständige Städte, zwischen denen es bis in die Neuzeit Spannungen gab.

Der Erzbischof von Köln und Bistumsverweser von Paderborn, Dietrich von Moers, schien der Stadt Warburg gewogen zu sein. Er hielt am 26. September 1430 im Dominikanerkloster eine Versammlung der Stiftsräte des Fürstbistums Paderborn ab. Das System der Warburger Feldwarten erweiterte er um einen wichtigen Wartturm und ließ mehrere Landwehren rund um Warburg bauen. Grund für die Bevorzugung Warburgs war wahrscheinlich der Konflikt Dietrichs mit dem Paderborner Domkapitel.[36] Im Jahr 1436 versuchte er, seinen Offizial Heinrich Bode in Warburg anzusiedeln. Dies scheiterte am Widerstand des Paderborner Klerus; denn ein Offizial war nicht für die Paderborner, sondern nur für die Kölner Diözese vorgesehen. Das Paderborner Domkapitel sah darin einen Versuch, das Bistum trotz päpstlichen Verbots in das Erzbistum Köln einzuverleiben.[37]

Wirtschaftliche Entwicklung

Mit der Gründung des Zisterzienserklosters Hardehausen durch Bischof Bernhard I. von Paderborn im Jahre 1155 entstand in unmittelbarer Nachbarschaft Warburgs die größte Wirtschaftskraft im Bereich des Hochstifts. Ab 1258 betrieb Hardehausen einen Klosterhof in Warburg-Neustadt.

In Warburg etablierte sich das in Zünften geordnete Handwerk, wobei die Leinwandweberei, die Leder- und Wollindustrie und einige Handwerkskünstler wie Antonius Eisenhoit überregionale Bedeutung erlangten.

Im Jahr 1364 traten beide Städte in die Hanse ein und erzielten dadurch und durch das benachbarte Zisterzienserkloster einen wirtschaftlichen Aufschwung.

Vereinigung der beiden Städte

Altstadt und Neustadt schlossen sich im Jahre 1436 zu einer Stadt zusammen. Im Groten Breff (Großen Brief)[38] wurde die Verfassung festgelegt und mit den Siegeln der beiden Städte Wartberg versehen. Auf dem Siegelabguss sind zwei Wehrtürme mit Doppelmauer sichtbar, unter dem Stadttor steht der Paderborner Bischof mit Stab, die Umschrift lautet: „Sigillium burgensium in wartborch“. Der Grote Breff, ein besonders umfangreiches Rechtsdokument, ist in mittelniederdeutscher Sprache verfasst, der Sprache der deutschen Hanse.

Die Ratsversammlungen fanden im halbjährlichen Wechsel im Altstadtrathaus und im Neustadtrathaus am Marktplatz statt. Es gab zwei Bürgermeister, die jeweils ein halbes Jahr den Vorsitz führten. Das gemeinsame Rathaus zwischen den Städten wurde erst 1568, also 132 Jahre nach dem Zusammenschluss, erbaut.

Neben den politischen Beschlüssen wurden im Groten Breff auch Regelungen zum Wirtschaftsleben getroffen. So hatten die Zunftmeister der Warburger Gilden der Kaufleute, Wollweber und Bäcker Mitspracherecht bei neuen Satzungen. Warburg erhielt im Mittelalter das Recht, eigene Münzen zu prägen. Bereits während der Stauferzeit (ca. 1140 bis 1270) hatte die Stadt schon für kurze Zeit ein Münzregal. Die Münzstätte befand sich am Marktplatz in der Altstadt. Die Währung wird um 1327 Warburger Denarien bzw. um 1366 auch alte Warburger Pfennige und Münte bzw. schwere Marken und Pfennige genannt. Im Jahre 1622 hat die Stadt Warburg die Fürstliche Konzession, für den Oberwaldischen Distrikt (dies entspricht in etwa dem heutigen Kreisgebiet Höxter ohne das ehemalige Corveyer Land, d. h. Stadtgebiet von Höxter) 4000 Reichstaler Kupfermünzen prägen zu dürfen.[39]

In Braun-Hogenbergs Städtebuch von 1581 wird Warburg als „elegans Westphaliae oppidum“, die elegante Stadt Westfalens, gelobt.

17. Jahrhundert

Am Anfang des 17. Jahrhunderts war Warburg eine reiche Handelsstadt. Außerhalb der Stadtmauer entstand die Hüffert als neuer Stadtteil.

Beginnend 1621, wurden im Dreißigjährigen Krieg große Teile der Hüffert und Dörfer in der Umgebung geplündert und zerstört, die Stadt verarmte. Die Einwohnerzahl verringerte sich von etwa 16.000 (vor 1618) auf etwa 2.000 (nach 1648).

1622 wurden alle Bäume vor der Stadt gefällt, um im Krieg freies Sicht- und Schussfeld zu haben. Daran erinnert noch heute eine Inschrift in der Stadtmauer.

Warburg erhielt um 1622, nachdem es zerstört worden war, noch einmal, wie im Mittelalter, das Recht übertragen, eigene Münzen zu prägen.

Im Jahr 1622 nahm der Herzog von Braunschweig, Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel („der tolle Christian“) Warburg ein. Ab 1628 wechselten mehrmals die Herren und die Besatzung (Hessen, Kaiserliche, Schweden). Die Stadt war 1648, am Ende des Krieges, in der Hand der Kaiserlichen. Warburg wurde nach starker Zerstörung eine Ackerbürgerstadt. Die Mitgliedschaft in der Hanse hatte geendet und auch die wirtschaftliche Blütezeit war vorbei. Bürgermeister Johann Fischer (1695–1697) konnte durch Verhandlungen einen Teil der durch den Krieg entstandenen hohen Schuldenlast und der Kontributionen reduzieren.[40] Endgültig konnten die Schulden erst im 19. Jahrhundert getilgt werden.

Im Jahre 1628 wurde aus der Klosterschule der Dominikaner mit finanzieller Unterstützung von Heinrich Thöne eine höhere Schule, aus der das spätere Gymnasium Marianum hervorging.

18. Jahrhundert

Vom ökonomischen Niedergang nach dem langen Krieg erholte sich die Stadt nur sehr langsam. 1721 wurde der Brauerei Kohlschein, der Warburger Brauerei, das Braurecht verliehen.

Während des Siebenjährigen Krieges kam es am 31. Juli 1760 zur Schlacht bei Warburg bei den Ortschaften Ossendorf und Warburg. Die alliierte Armee aus Kurbraunschweig-Lüneburger, Braunschweig-Wolfenbütteler, Hessen-Kasseler und britischen Truppen kämpfte gegen eine französische Heeresabteilung unter Général Lieutenant Comte du Muy. Durch ihren Sieg gelang es den Alliierten, die Diemel-Linie und somit Westfalen zu verteidigen, während sie gleichzeitig Hessen-Kassel aufgeben mussten.[41]

19. Jahrhundert und Industrialisierung

Preußische Truppen rückten am 3. August 1802 in Warburg ein. Von 1807 bis 1813 gehörte die Stadt zum Königreich Westphalen und war Sitz des Cantons Warburg. Nach dem Wiener Kongress fiel Warburg 1815 wieder an Preußen. Ein Jahr später, 1816, wurde Warburg Kreisstadt und damit Sitz der Kreisverwaltung. Das Kreisgebiet erstreckte sich auf die heutigen Stadtteile Willebadessen, Borgentreich, Warburg und Teile von Brakel. Ehemalige Dominikanerkirche und anschließend protestantische Kirche St. Maria in vinea sowie ehemaliges Klostergebäude (heute Gymnasium Marianum)

Im Jahr 1810 wurden das Gymnasium und das Dominikanerkloster durch die französische Verwaltung teilweise und 1824 durch die preußische Verwaltung endgültig geschlossen. Ab 1815 diente die Schule als Gerichtsgebäude und Gefängnis. Durch den Zuzug preußischer Beamter stieg die Anzahl der Protestanten in Warburg. Die neugebildete protestantische Kirchengemeinde erhielt die ehemalige Klosterkirche der Dominikaner. Im Klostergebäude entstand eine evangelische Schule, die 1826 als Königliches Progymnasium zu Warburg anfangs mit drei Klassen wiedereröffnet wurde.

Im Jahr 1841 wurde das Amt Warburg-Land in Warburg eingerichtet, das die umliegenden Ortschaften (ohne Warburg Stadt) verwaltete. Im Jahr 1865 wurde in der Neustadt Auf’m Pfuhl ein neues Gerichtsgebäude für das Kreisgericht mit über 50 Mitarbeitern eingeweiht. Das Warburger Kreisblatt wurde 1839 gegründet, 1894 ein neues Postamtsgebäude errichtet. Bürger und Landbevölkerung waren durch die Kriege hohen Belastungen ausgesetzt, dazu kamen die Ablösesummen zur Befreiung von der Leibeigenschaft und die 1822 eingeführten Steuerrechnungen des preußischen Staates. Armut und Not verursachten um 1830 eine Auswanderungswelle nach Nordamerika.

Die Industrialisierung setzte erst spät ein. Als erste Eisenbahnstrecke war am 28. März 1851 die Verbindung nach Kassel fertig und zwei Jahre später am 22. Juli 1853 die Bahnstrecke via Paderborn nach Hamm. Warburg wurde Verkehrsknotenpunkt für den Personen- und Güterverkehr und die Bahn mit der Einrichtung des Bahnbetriebswerks zugleich ein wichtiger Arbeitgeber. Am 6. Januar 1873 folgte die Eröffnung der Bahnstrecke nach Hagen (Obere Ruhrtalbahn) gefolgt am 1. Mai 1890 von der Bahnstrecke via Volkmarsen nach Bad Arolsen.

Im Jahr 1849 wurde von der Stadt und dem Kreis die gemeinsame Kreis- und Stadtparkasse Warburg gegründet, deren Hauptsitz sich zunächst mehrere Jahre in einem Zimmer des Rathauses befand. Erst in den 1890er Jahren wurde das eigene Wohn- und Geschäftshaus in der Sternstr. 7 bezogen. (Letztgenanntes Gebäude wurde Anfang der 1970er-Jahre zugunsten eines Neubaus in der Unterstr. 8 aufgegeben und beherbergt aktuell die Geschäftsräume der Schildkröten-Apotheke.) Die Kreis- und Stadtsparkasse Warburg fusionierte ein Jahr nach der Gebietsreform und der Zusammenlegung des Kreises Warburg mit dem Kreis Höxter am 1. Januar 1976 zur Zweckverbandssparkasse Höxter mit Sitz in Brakel.

Die 1863 gebaute Warburger Papierfabrik produzierte über ein Jahrhundert lang hauptsächlich Strohpappe. Im Jahr 1882 wurde die Zuckerfabrik in Warburg gegründet, die bis zu ihrer Schließung zum Ende der Erntekampagne 2019 die älteste Zuckerfabrik in Ostwestfalen (älter als die Fabrik in Lage (Lippe)) war. Später kamen Dampfmahlmühlenbetriebe hinzu. Im 19. Jahrhundert war Warburg ein Zentrum für Getreide-, Vieh- und Eisenhandel.[42]

Erst 1892 hatte Warburg die Schulden des Dreißigjährigen Krieges abgezahlt.

Neben den Wirtschaftsbetrieben wurden die Bildungseinrichtungen und die Infrastruktur ausgebaut. Mit der Planung einer Mädchenschule für höhere Bildung, dem späteren Hüffertgymnasium, wurde 1856 begonnen. Die Schule wurde von den Armen Schulschwestern verwaltet.[43] Die Landwirtschaftsschule Warburg zur Aus- und Weiterbildung von Landwirten und Hauswirtschafterinnen wurde 1885 gegründet und bestand bis 1974.[44] Durch die Umstellung der Arbeitsprozesse und die spätere Motorisierung in der Landwirtschaft verringerte sich die Zahl der Arbeitsplätze. Personen im Erwerbsalter wanderten bis in die 1960er Jahre in die Ballungsräume ab.

Um die Wende zum 20. Jahrhundert setzte eine wirtschaftliche Erholung ein. Viele Häuser wurden neu- oder ausgebaut. Rund um Warburg ließen sich einige Baufirmen und Baumaterialbetriebe (Steinbrüche, Ziegelei, Kalkwerk) nieder, von denen einige überregionale Bedeutung erlangten.

20. Jahrhundert

Erster Weltkrieg und Weimarer Republik

Im Ersten Weltkrieg kamen Hunderte von Soldaten aus Warburg ums Leben. Die Landwirtschaft lieferte Getreide, Zucker, Gemüse und Obst in die Ballungsräume. Glocken, Orgelpfeifen und andere Metallgegenstände, auch von Privatpersonen, wurden eingesammelt und für Kriegsmaterial eingeschmolzen (→ Metallspende des deutschen Volkes). Während des Krieges und danach wurden russische Kriegsgefangene auf den umliegenden Landgütern zur Arbeit eingesetzt. Unmittelbar nach dem Krieg gab es, inspiriert durch die reichsweite Rätebewegung, in Warburg ebenfalls eine Bewegung, die Bauern- und Landarbeiterräte bilden wollte.[45] An Behörden gab es in Warburg nach dem Ersten Weltkrieg ein Finanzamt, ein Postamt, das Amtsgericht, das Eisenbahnbetriebsamt, ein Verkehrsamt, eine Reichsbanknebenstelle und ein Zollamt.[46] Der Altbau des St.-Petri-Hospitals (1930)

1923 erfolgte der Beginn der Erschließung eines Neubaugebiets auf der Hüffert mit dem Bau des St.-Petri-Hospitals, der Höheren Mädchenschule, einer Jugendherberge und der Hüffertkampfbahn.

Das katholisch geprägte Gebiet war eine Hochburg der Zentrumspartei. Bei den Wahlen von 1928 erhielt die NSDAP nur acht Stimmen. Die lokalen Medien überhäuften die NSDAP und ihre Vertreter mit Hohn und Spott. Vier Jahre später waren es bei den Reichstagswahlen von 1932 in Warburg Stadt 339 Stimmen (etwa 7 %).

Zeit des Nationalsozialismus

Bei den Wahlen am 5. März 1933 erhielt die Zentrumspartei in Warburg 67,2 %, die NSDAP 21,8 % (1027 Stimmen in der Stadt Warburg und 4203 im Kreis Warburg). Nach der Wahl wurden die verbeamteten Ratsherren der Zentrumspartei durch die Regierung in Minden strafversetzt oder kaltgestellt, andere wurden eingeschüchtert. Die erste Ratssitzung wurde von der NSDAP inszeniert, die Zentrumspartei aufgelöst. Die übrigen Ratsherren wurden aufgefordert, als Hospitanten in die Fraktion der NSDAP einzutreten, was die meisten taten. Der SA-Sturmbannführer Schlötel aus Bielefeld wurde am 27. Juli 1933 als Bürgermeister eingeführt.[47] Im Wald zwischen Warburg und Kleinenberg wurde im August 1933 der im März festgenommene politische Journalist und Dichter Felix Fechenbach auf dem Transport in das KZ Dachau angeblich auf der Flucht erschossen.

Für die bedeutende jüdische Gemeinde in Warburg wirkte sich die nationalsozialistische Politik vernichtend aus. Im Jahr 1933 waren noch 160 Bürger der Stadt jüdischen Glaubens. Einige von ihnen wanderten vor 1939 nach Palästina, Amerika oder Großbritannien aus, so dass sich ihre Anzahl 1939 auf 96 in der heutigen Kernstadt Warburg reduzierte. Die Synagoge der Warburger Gemeinde in der Altstadt und die Synagoge in Rimbeck wurden in der Reichspogromnacht im November 1938 von einem in Arolsen stationierten SS-Kommando weitgehend zerstört. Danach wurden die meisten jüdischen Männer in die Konzentrationslager Buchenwald und Dachau eingeliefert und kamen Mitte November und Mitte Dezember des Jahres wieder frei. Im Dezember 1941 wurden zunächst 50 jüdische Bürger in das Ghetto Riga deportiert. In drei Transportzügen wurden im Jahre 1942 weitere Bürger nach Minsk, Theresienstadt und Auschwitz verschleppt. Insgesamt wurden bis zu 148 Personen jüdischen Glaubens aus dem Großraum Warburg deportiert, von denen 136 in Ghettos umkamen, in Vernichtungslagern ermordet wurden oder verschollen sind. Nach 1945 kamen fünf Warburger und sieben Rimbecker Juden wieder zurück. Drei von ihnen bauten sich wieder eine Existenz in Warburg auf; die anderen wanderten nach Nordamerika und Palästina aus.[48]

Warburg feierte im Jahr 1936 das 900-jährige Gründungsjubiläum; dabei war die Stadt mit Hakenkreuzfahnen dekoriert. In der nationalsozialistischen Zeitschrift Heimat und Reich wurde das Ereignis beschrieben.

Während des Zweiten Weltkriegs leisteten französische und osteuropäische Kriegsgefangene meist in der Landwirtschaft Zwangsarbeit.

Bei einem Bombenangriff am 27. März 1945 gab es in Warburg zwei Todesopfer. Drei Wohnhäuser, ein Geschäftshaus, ein Gewerbebetrieb und ein landwirtschaftliches Gebäude wurden zerstört. In Ossendorf wurden neun, in Rimbeck vier Wohngebäude zerstört. Drei Menschen kamen in den beiden Orten ums Leben.

Die Stadt wurde von Karfreitag auf Karsamstag, dem 1. April 1945, weitgehend kampflos an US-amerikanische Truppen übergeben, die unerwartet aus südwestlicher Richtung vorgedrungen waren, während sich die Verteidigungslinie im nördlichen Kreisgebiet befand.[49] Britische Soldaten übernahmen aufgrund der alliierten Gebietsregelung die Stadtkommandantur.

Nach 1945

Der Landkreis Warburg gehörte zur britischen Besatzungszone. Bei der Bildung neuer Länder wurde der Landkreis Warburg Teil des Landes Nordrhein-Westfalen, das aus dem nördlichen Teil der preußischen Rheinprovinz und der Provinz Westfalen entstand.[50]

Durch zahlreiche Flüchtlinge und Vertriebene aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten wuchs die Einwohnerzahl erheblich an. Zunächst wurden zur Unterbringung Baracken auf dem Schützenplatz gebaut; es folgten die Erschließung neuer Wohngebiete und der Bau von Wohnungen insbesondere auf der Hüffert, ferner am Wiesenberg, an der Daseburger Straße und am Volkmarser Weg jenseits der Diemel.

In den 1950er Jahren gründete Kurt Hollbach die Warburger Nahrungsmittelwerke, die bis Ende der 1990er Jahre Obst- und Gemüsekonserven unter dem Markennamen Warburg produzierte.

Anfang der 1950er Jahre wurde im Warburger Land die Flurbereinigung durchgeführt. Die Ansiedlung des für die Durchführung in der Region südliches Ostwestfalen zuständige Amt für Agrarordnung erfolgte in Warburg. Der Neubau des Amtes wurde, gemeinsam mit dem nebenstehenden Gebäude der damaligen Kreispolizeibehörde, Anfang der 1970er-Jahre am Landfurtweg/Ecke Prozessionsweg errichtet.

In der Warburger Landwirtschaftsschule wurden in den 1950er- und 1960er-Jahren in Kurzlehrgängen Volksschullehrer ausgebildet. Die Schule am Alten Bahnhofsweg wurde Anfang der 1970er Jahre geschlossen. Die imposante Treppenanlage auf der südlichen Seite des Gebäudes ist unverändert ein gartenarchitektonisches Juwel. Das Gebäude befindet sich in Privatbesitz.

1955 wurde die höhere Mädchenschule durch eine gymnasiale Oberstufe erweitert.

In den Jahren 1947, 1948, 1964, 1965 (sogenannte Heinrichsflut) ereigneten sich mehrere Katastrophenhochwasser an den beiden Flüssen Diemel und Twiste, die in einigen Warburger Ortschaften Schäden von zweistelliger Millionenhöhe (DM) verursachten. Daraufhin wurden zwei Diemel-Wasserverbände[51][52] auf beiden Seiten der Landesgrenze gegründet, die Maßnahmen zum Hochwasserschutz durchführten.

Zum 11. Dezember 1970 wurde die Elektrifizierung der beiden Eisenbahnhauptstrecken Hamm–Warburg sowie Kassel–Warburg mit Oberleitungen vollendet. Da nicht genügend schwere E-Loks zur Verfügung standen, wurden bis 1973 die Güterzüge auf diesen Strecken mit Dampfloks der DB-Baureihe 44 bespannt.

1974 wurde die Filiale der Landeszentralbank in Warburg geschlossen. Der Bankplatz Warburg, dessen Kreditinstitute die Bankleitzahl 474xxxzz führten, wurde dem Bankplatz Paderborn (Bankplatz-Nummer 472) zugeordnet. Zulassungsplakette auf dem KfZ-Kennzeichen 'WAR' des Kreises Warburg

Im Rahmen der Gebietsreform wurde zum 31. Dezember 1974 der seit dem 1. August 1816 bestehende Kreis Warburg aufgelöst und mit dem Altkreis Höxter zusammengelegt. Damit verlor die Stadt ihren Status als Kreisstadt. Die Warburger Bevölkerung war mit der Fusion nicht einverstanden und hegt bis heute Ressentiments dagegen. Im gemeinsamen Gebietsänderungsvertrag der Kreise Warburg und Höxter vom 24. Juli 1974 zur Kreisneugliederung wurde im § 1 vereinbart, den gemeinsamen neuen Kreis als Kreis Brakel zu benennen mit Sitz in der zentral im Kreis gelegenen Stadt Brakel. Dieser Vertrag wurde vom Kreistag Höxter in der Sitzung vom 23. Juli 1974 bzgl. § 1 mit 24 Ja- gegen 18 Nein-Stimmen und 1 Stimmenthaltung sowie zu den §§ 2–19 bei 2 Gegenstimmen und 1 Enthaltung angenommen. Trotz der Zustimmung des Kreistages Warburg zu diesem Gebietsänderungsvertrag wurde bei der Landtagsentscheidung am 5. November 1974 zum Sauerland/Paderborn-Gesetz dort mit knapper Mehrheit für den neuen Kreisnamen Kreis Höxter mit Sitz in Höxter und damit gegen den vorher vereinbarten Gebietsänderungsvertrag entschieden. Auch eine Benennung des neuen Kreises als Kreis Höxter-Warburg, vergleichbar mit dem neuen Kreis Minden-Lübbecke im Jahr zuvor, fand keine Zustimmung im Düsseldorfer Landtag.

Am 31. Dezember 1974 erfolgte die für über vier Jahrzehnte letztmalige Ausgabe des Kfz-Kennzeichens WAR für Warburg.

Zum 1. Januar 1976 fusionierten, ein Jahr nach der Gebietsreform und der Zusammenlegung Kreise Warburg und Höxter als bisherige Gewährträger, die Kreis- und Stadtsparkasse Warburg und die Kreis- und Stadtsparkasse Höxter in Brakel zur neuen Zweckverbandssparkasse Höxter mit dem Sitz in Brakel. Die für die Warburger Sparkasse vergebene Bankleitzahl 47450010 wurde zugunsten der für das Brakeler Institut vergebenen Bankleitzahl 47251550 aufgegeben.

Die Stadt Warburg war 1983 Gründungsmitglied des Westfälischen Hansebundes. Zudem ist Warburg Mitglied des 1980 gegründeten Städtebunds Neue Hanse.

Im Jahr 1986 beging die Stadt ihr 950-jähriges Jubiläum mit einem ganzjährigen Festprogramm.

1993 gab der Dominikanerorden den in den Jahren von 1903 bis 1908 in der Klosterstraße neu errichteten Konvent St. Mariä-Himmelfahrt in Warburg auf. Für diese Auflösung standen innerhalb des Ordens zwei Klöster, der Konvent in Warburg, sowie der Konvent St. Paulus in Worms zur Diskussion, welche letztendlich zugunsten des Wormer Konvents entschieden wurde. Die syrisch-orthodoxe Kirche erwarb 1996 das Konventgebäude, welches seitdem unter der Bezeichnung Kloster St. Jakob von Sarug bis heute als Sitz des syrisch-orthodoxen Erzbischofs von Deutschland und syrisch-orthodoxes Kloster genutzt wird.

21. Jahrhundert

Ende 2008 entschied der Stadtrat, den historischen Warburger Stadtkern als Modellprojekt barrierefrei umzugestalten.[53][54][55] Ursprünglich war der Beginn der mehrjährigen Umgestaltung für Anfang des Jahres 2010 geplant, wurde dann aber auf das Frühjahr 2011 verschoben.[56] Ende 2011 waren überwiegende Teile der Baumaßnahmen der ersten Bauabschnitte abgeschlossen.[57]

Die barrierefrei umgestaltete Hauptstraße aus Richtung Neustadtmarktplatz

Die barrierefrei umgestaltete Hauptstraße aus Richtung Neustadtmarktplatz

Neuer Straßenbelag und Sitzmöglichkeiten auf der Hauptstraße

Neuer Straßenbelag und Sitzmöglichkeiten auf der Hauptstraße

Die umgestaltete Hauptstraße in Richtung Paderborner Tor


Die umgestaltete Hauptstraße in Richtung Paderborner Tor

Von 2009 bis 2019 war Warburg Standort eines Teils der Hochschule Ostwestfalen-Lippe. Das Studienzentrum befand sich im ehemaligen Amt für Agrarordnung, das 2009 nach Bielefeld verlegt wurde.

Im Jahr 2010 wurde die Holsterburg zwischen Warburg und Calenberg in der Niederung beziehungsweise Feldmark am Roten Graben von einem archäologischen Team ausgegraben. Die Burg wurde bislang als so genannte Motte klassifiziert, ist allerdings eine in der Stauferzeit als Oktogon gebaute Niederungsburg, eine für Burgen sehr seltene Bauform. Sie ist eine von nur drei oktogonalen Burgen Deutschlands und die einzige ihrer Art in Westfalen. Diese Art von Burgmauer findet man bislang nur in staufischen Gebieten, beispielsweise als Eckturm des Castel del Monte in Apulien (Italien). Als Material für die zweischalige Mauer wurde Kalkstein verwendet. In dem Gemäuer wurde ein Kanal gefunden, der wahrscheinlich als Heizsystem diente.[58]

Im Jahr 2011 beging die Stadt ihr 975-jähriges Jubiläum mit einem ganzjährigen Festprogramm.[59]

Nachdem eine Änderung der Gemeindeordnung für Nordrhein-Westfalen im Oktober 2011 amtliche Bezeichnungen zu Städtenamen erlaubte, wurde für Warburg die Zusatzbezeichnung Hansestadt genehmigt.[3] Am 26. April 2012 wurde das erste neue Ortseingangsschild mit dem Namenszusatz aufgestellt.[60]

Am 23. April 2015 votierte der Kreistag Höxter auf seiner 7. Sitzung mit 15 Ja- und 23 Nein-Stimmen (bei drei Enthaltungen) ein zweites Mal nach 2013 erneut gegen eine Wiedereinführung des KfZ-Kennzeichens WAR (für den ehem. Kreis Warburg) ergänzend zu HX im gesamten Kreisgebiet.[61] Diese Wiedereinführung wurde den einzelnen Kreisen und Gebietskörperschaften mit der Inkraftsetzung der als Kennzeichenliberalisierung bekannten Ersten Verordnung zur Änderung der Fahrzeug-Zulassungsverordnung und anderer straßenverkehrsrechtlicher Vorschriften (FZVuaÄndV) ab dem 1. Nov. 2012 bundesweit ermöglicht.

Am 6./7. Juli 2019 fanden auf dem Neustadtmarktplatz die Aktionstage Buntes Warburg statt, ein Fest gemeinsam für Demokratie und Toleranz.[62] Dieses Fest wurde binnen weniger Wochen von engagierten Warburger Bürgern, Vereinen, Schulen sowie der Bürgerinitiative Lebenswertes Bördetal und Diemelland e.V. organisiert und bildete den Gegenpart zu dem am gleichen Wochenende stattfindenden Landesparteitag der AfD-Nordrhein Westfalen. Zwischen den Delegierten des Landesparteitages eskalierte die Stimmung in kürzester Zeit, sodass dieser vorzeitig abgebrochen wurde.[63] Währenddessen feierten auf dem Neustadtmarkt lt. Polizeiangaben rd. 2500 Bürger unverdrossen weiter und genossen das 18-stündige Bühnenprogramm mit 120 Künstlern.[64]

Am 1. Oktober 2019 wurde auf der Kreistagssitzung des Kreises Höxter mit 28 Ja- und 3-Nein-Stimmen (bei 5 Enthaltungen) die Wiedereinführung des Alt-Kennzeichens WAR beschlossen.[65] Nach Zustimmung des Bundesverkehrsministeriums wurde das Kennzeichen erstmals am Freitag, 8. November 2019 neu ausgegeben. Fahrzeughalter können seitdem ihren Bezug zur Stadt Warburg wieder erkennbar machen.

Im Spätsommer 2020 beginnen die Planungen und Bürgerbeteiligung für ein neues, sogenanntes Kombi-Bad auf dem Gelände des bisherigen Waldschwimmbades, welches als neues Frei- und Hallenbad die bisherigen Bäder ersetzen soll.

Im Januar 2021 wurde die Stadt Warburg von der Hertie-Stiftung als Teilnehmer für das Projekt Jugend entscheidet ausgewählt, einem Programm, in dem Kommunalpolitik für Jugendliche erleb- und erfahrbar gemacht wird.[66]


Text: Wikipedia

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