Warin

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Die Kleinstadt Warin liegt im Osten des Landkreises Nordwestmecklenburg in Mecklenburg-Vorpommern.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Warin.

Wismar-Karower Eisenbahn

Sonstige

Geschichte

Vom 12. Jahrhundert bis heute

Der Großdolmen von Mankmoos, der Urdolmen von Mankmoos, der Großdolmen Groß Labenz 1 und ein Großsteingrab im rechteckigen Hünenbett sind die ältesten Relikte im Stadtgebiet.

1178 wurde der Name Warin erstmals urkundlich erwähnt. 1229 begann der Bischof von Schwerin mit dem Bau einer „Sommerresidenz“, vier Jahre später erwähnte Bischof Brunward Warin erstmals als Kirchdorf. Die durch Bischof Hermann I. von Schladen 1263 begründete Bischofsburg wurde 1284 „als im Bau befindlich“ erwähnt. Die unter dem Schutz der Burg entstandene Siedlung besaß bereits 1306 einen Rat, war also eine Stadt. Das genaue Datum der Verleihung des Stadtrechtes ist jedoch nicht nachweisbar.[4] Die Bischofsburg wurde Pfingsten 1322 teilweise zerstört, der Bischofssitz verpfändet. Erst unter Bischof Friedrich II. von Bülow konnte nach 1366 der Bischofssitz wieder eingelöst und die Burg instand gesetzt werden. Unter Bischof Nicolaus Böddeker wurde die Burg 1447/48 grundlegend restauriert und erweitert.[5]


Bis zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges stieg die Einwohnerzahl auf 250. 1628 besetzten dänische Truppen Warin, von 1634 bis 1635 schwedische Dragoner unter Oberstleutnant Osterling. 1636 brannte ein Großteil der Stadt ab. Am Ende des Dreißigjährigen Krieges hatte Warin noch 45 Bürger.

1648 kamen die Orte Warin und Bibow zum mecklenburgischen Herzogtum. Ein zweiter Großbrand vernichtete 1773 große Teile der Stadt. Von 1833 bis 1926 war Warin der Sitz des Amtes Warin, Neukloster, Sternberg und Tempzin. Auch das 1803 leihweise an Mecklenburg zurückgegebene Wismar wurde zeitweise von hier aus verwaltet. Die Bischofsburg wurde 1838 abgebrochen, die Burgkeller blieben erhalten. An der Stelle der Burg entstand die großherzogliche Landdrostei als Verwaltungssitz.

Warin war ab 1851 Landstadt in Mecklenburg und als solche eine der Städte im Mecklenburgischen Kreis. Sie war bis 1918 auf mecklenburgischen Landtagen der 1523 vereinten Stände gleichberechtigt vertreten. Am 17. August 1869 wurde die Freiwillige Feuerwehr Warin gegründet. Sie ist damit eine der ältesten Feuerwehren in Mecklenburg-Vorpommern. 1878 fand die Weihe der neugotischen Stiftskirche statt. 1887 erhielt Warin einen Bahnanschluss an die Strecke Wismar–Karow.

Das Elektrizitätswerk lieferte 1906 der Mühle erstmals Strom, 1932 wurde die ehemalige Landdrostei zur Reichsbauernschule. Die Mecklenburgische Bauernhochschule in Warin bildete bis 1945 Fachkräfte für die Landwirtschaft aus. Der Hochschule angegliedert war die Webschule Warin, in ihr wurden traditionelle Mecklenburger Trachten, Textilien und Tücher gewebt. Der Park am Hochschulgebäude, Altes Amtsgehöft genannt, wurde 1933 zu einem Naturdenkmal erklärt.

In der Zeit des Nationalsozialismus wurden jüdische Bürger des Ortes verfolgt und ermordet. Der jüdische Friedhof wurde beim Novemberpogrom 1938 verwüstet, die Reste nach 1945 abgeräumt, im Jahr 1961 mit einem Gedenkstein an ihn erinnert.

Am 3. Mai 1945 besetzte die Rote Armee Warin. Kurz danach fanden im Schloss Hasenwinkel Vorgespräche zur Potsdamer Konferenz statt. Auf dem Terrain der Bauernhochschule entstand 1948 das Kreiskrankenhaus. Ab 1960 fanden die Kollektivierungen in Landwirtschaft und Handwerk statt, 1962 wurden Wohnblocks am Fritz-Reuter-Platz errichtet. 1983 feierte Warin sein 750-jähriges Bestehen. Im Mai 1990 fanden freie Wahlen zur Gemeindevertretung statt.

Nach der Wiedervereinigung wurden rasch neue Infrastruktureinrichtungen geschaffen. Bereits 1992 entstanden ein Alten- und Pflegeheim sowie eine neue Kläranlage, 1993 wurde der Gewerbepark am Ziegelberg übergeben. Das Matratzenwerk fand einen neuen Eigentümer. Warin verlor aber auch wichtige Infrastruktur: das Kreiskrankenhaus wurde geschlossen, ein neuer privater Investor nicht gefunden.

Von 1952 bis 1994 gehörte Warin zum Kreis Sternberg (bis 1990 im DDR-Bezirk Schwerin, 1990–1994 im Land Mecklenburg-Vorpommern). Seit 1994 liegt die Stadt im Landkreis Nordwestmecklenburg.


Text: Wikipedia

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