Warschauer Straße 58 (Berlin)

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Der Firmensitz der Möbelfabrik & Propellerwerk Hugo Heine befand sich in der Warschauer Straße 58 von Berlin

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Das Propellerwerk Heine als ältester deutscher Hersteller von Propellern hatte seinen Sitz ab 1921 im zweiten Hinterhof der Warschauer Straße 58. Es wurde gegründet von dem Möbeltischler Hugo Heine. Dieser begann im Jahre 1910 in Waidmannslust mit der Fertigung von Holzpropellern für Flugzeuge, nachdem er bei einem Schauflug auf dem Flugplatz Johannisthal durch Zufall den Auftrag erhielt, einen zerbrochenen Propeller zu reparieren. In seiner Tischlerei baute er die Idee weiter aus und konnte bis 1914, dem Jahr, in dem er seine Meisterprüfung ablegte, fünf Mitarbeiter beschäftigen. Bedingt durch die Nachfrage im Ersten Weltkrieg baute Heine seine Tischlerei zu einer Fabrik aus, die bis 1918 dreihundert Arbeitskräfte beschäftigte. Nach Kriegsende stellte er die Produktion wieder auf Möbel um, da der Flugzeugbau in Deutschland durch die Alliierten verboten wurde, und er einen Großteil der Arbeiter entlassen musste. Im Jahr 1921 konnte er dann die Produktionsstätte in der Warschauer Straße erwerben und baute hier eine Tischlerei für Schlafzimmermöbel auf.

Die Propellerfertigung wurde erst in der zweiten Hälfte der 1920er Jahre nach der Aufhebung des Flugzeugbauverbots wieder aufgenommen. 1930 lieferte die Firma Heine ihren 50.000sten Propeller aus. Die Kunden fand Heine in ganz Europa, darunter etwa die Bücker Flugzeugbau GmbH, und er arbeitete mit verschiedenen wissenschaftlichen Instituten zusammen, um seine Propeller zu optimieren. 1933 erhielt er das Patent auf den Heine-Propeller mit Metallkantenschutz. Die Belegschaft bestand Ende 1935 aus 300 Handwerkern, vier Luftfahrtingenieuren und 60 kaufmännischen Angestellten und die Firma lieferte vor allem Propeller für die deutsche Luftwaffenflotte, aber auch die Air-Force. Im Jahr 1943 verlagerte Heine die Produktion nach Schlesien aufgrund der massiven Luftangriffe auf Berlin. 1945, nach dem Zweiten Weltkrieg, wurde Hugo Heines Möbelfabrik & Propellerwerk aufgrund der Zulieferung von militärischem Material entschädigungslos enteignet. Heute werden die Gebäude von verschiedenen Dienstleistungsunternehmen genutzt.



Text: Wikipedia

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