Weißenfels

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Weißenfels ist eine Mittelstadt und mit etwa 40.000 Einwohnern die bevölkerungsreichste Stadt im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Weißenfels.

Deutscher Kriegerbund

Joh. Friedrich Wesche

Kaufhaus Joske

Schuhfabrik Hermann Böhme

Werschen-Weißenfelser Braunkohlen AG

Sonstige

Geschichte

Besiedelung

Das Gebiet der mittleren Saale, also auch die Gegend um Weißenfels, ist seit mehreren Jahrtausenden bevorzugter Siedlungsraum. Archäologische Befunde zeigen eine mehr oder weniger durchgängige Besiedlung seit der Jungsteinzeit, also ab etwa 3000 vor Christus, sowie eine über 1000-jährige Bebauung des Burgberges. Etwa seit dem 5. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung wurde dieser Landschaftsraum von Völkern besiedelt, die den Germanen zugerechnet werden. Der erste hier siedelnde, namentlich bekannte, Stamm sind zu Beginn unserer Zeitrechnung die zu den Herminonen oder Elbgermanen zählenden westgermanischen Hermunduren aus der Stammesgruppe der Sueben. Dass die Hermunduren Kontakte zum Römischen Reich besaßen, wird durch Funde, wie beispielsweise einer römischen Glasschale mit eingearbeiteten Rillen, bestätigt. Der Fund, der in Weißenfels im Jahr 1917 gemacht wurde, stammt aus einem Grabfeld der Römischen Kaiserzeit um 40–70 unserer Zeit.

Im Zeitraum des 3./4. Jahrhunderts bildete sich vermutlich aus den Hermunduren, unter dem Zuzug von Angeln und Warnen und eventuell keltischen Siedlern, der Stamm der Thüringer. Die Thüringer errichteten im 5. Jahrhundert ein Königreich, dessen Siedlungs- und wohl auch Herrschaftsschwerpunkte im Gebiet der mittleren Saale (beispielhaft sei der Helmfund in Stößen unweit von Weißenfels genannt) und unteren Unstrut, im zentralen Thüringer Becken sowie im östlichen Harzvorland (Mansfelder Land) lagen. Nach dem Untergang dieses Thüringer Reiches nach 534 fiel das Land unter fränkische Verwaltung. Die Siedlungsgebiete östlich der Saale wurden im 6./7. Jahrhundert größtenteils von den Germanen geräumt. In diese Landesteile wanderten westslawische Stämme ein, die etwa im 8./9. Jahrhundert die Saalelinie erreicht haben dürften. Auf dem Burgberg wurde ein slawischer Siedlungshorizont des ausgehenden 10. Jahrhunderts nachgewiesen, der bereits im frühen 11. Jahrhundert wieder aufgegeben wurde, was mit dem verstärkten Zuzug germanisch/fränkischer Siedler im Saaleraum zu begründen ist.

6. bis 9. Jahrhundert

Zwischen dem 6. und 9. Jahrhundert wurden die Herrschaftsgebiete der Franken in Gaue (Verwaltungsbezirke) eingeteilt. Im Hersfelder Zehntverzeichnis, das zwischen 880 und 899 entstand, werden einige Orte erstmals genannt, die heute zur Stadt Weißenfels gehören. Die Gegend westlich der Saale, inklusive des Gebietes der heutigen Neustadt, zählte damals zum altsächsisch/fränkischen Hassegau. Die Gegend der heutigen Altstadt zählte zum Gau Weitaha in der um 804 von Kaiser Karl dem Großen gegründeten Thüringer Mark, benannt nach dem Flüsschen Wethau, das zwischen Naumburg und Weißenfels in die Saale mündet. Die Reichsgrenze entlang der Saale wurde durch ein Netz aus Burgen gegen Angriffe aus dem Osten auf Reichsgebiet geschützt. Im Weißenfelser Stadtgebiet sind dazu im Hersfelder Verzeichnis des späten 9. Jahrhunderts 3 Burgen benannt. Dabei handelt es sich um Uuirbineburg (Burgwerben), Vuirbinaburg (wohl Markwerben) und Suemeburg (ehemaliger Burgstandort bei Kraßlau/Leina).

Die damals fränkische Reichsabtei Hersfeld hatte einen bedeutenden Anteil an der christlichen Missionierung der thüringischen Germanen durch die Franken, die sich seit dem 8. Jahrhundert systematisch vom zentralen Thüringer Becken nach Norden und Osten ausbreitete. Die benannten Burgen und zugehörigen Ortschaften im heutigen Weißenfels bezeugen dabei die weitreichenden Besitzungen der Reichsabtei im nördlichen Thüringen.

10. bis 12. Jahrhundert Die erste urkundliche Erwähnung einer Burg in Weißenfels findet zum Ende des 10. Jahrhunderts statt. Nach dem Jahre 965 wurden die Gebiete östlich der Saale bis über die Neiße hinaus in fünf Gebiete/Marken aufgeteilt. Eine dieser Marken war die Mark Zeitz, die auch das Gebiet der heutigen Altstadt umfasste. Im Jahre 985 wurde Ekkehard I., der aus dem an der Unstrutmündung gelegenen Sitz des thüringischen Adelsgeschlechtes der Ekkehardiner stammt, mit der Markgrafschaft Meißen-Merseburg-Zeitz belehnt und erhielt gleichzeitig das Weißenfelser Land als Lehen. Die Gegend der heutigen Weißenfelser Neustadt zählte im 10. und 11. Jahrhundert weiterhin zum Hassegau. Dieser wurde seit dem Jahr 1003 durch Burchard I. von Goseck erstmals durch einen Pfalzgrafen von Sachsen beherrscht. Nach dem Tod des letzten ekkehardinischen Markgrafen Ekkehard II. im Jahre 1046 kam das Gebiet der Altstadt sowie die Grafschaft Weißenfels an Friedrich II. von Goseck, den Pfalzgrafen von Sachsen, dem auch Teile der westsaalischen Weißenfelser Gebiete gehörten.

Die Burg in Markwerben auf dem Gotthardsberg war wahrscheinlich vom 9. bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts im Besitz der Edlen von Werben und möglicherweise der Stammsitz dieses Adelsgeschlechtes. Die Burg in Burgwerben wurde im Jahre 1062 durch Adelheid von Orlamünde, Tochter des Grafen Otto I. von Weimar-Orlamünde, in die Ehe mit dem Askanier Adalbert II. von Ballenstedt eingebracht. Die Burg blieb bis 1183 im Besitz der Askanier.

Über die Gründung einer fränkischen Grafschaft Weißenfels in karolingischer Zeit fehlen bislang eindeutige Nachweise. Jedoch ist diese im Jahr 988 im Besitz der Ekkehardiner. Diese kam, wie oben bereits beschrieben, im Jahr 1046 an den Pfalzgrafen Friedrich II. von Sachsen. Nach dem Tod Friedrichs III. im Jahr 1085 erwarb, nach Heirat der Witwe Friedrichs, Adelheid von Stade, Graf Ludwig der Springer von Thüringen einen großen Teil der pfalzgräflichen Besitzungen mit der Grafschaft Weißenfels.

Etwa 100 Jahre später war, in Folge von politischen Streitigkeiten, die Landgrafschaft Thüringen (Übertragung an die Ludowinger 1131) Ende des 12. Jahrhunderts ohne männliches Oberhaupt, was von benachbarten Landesfürsten ausgenutzt wurde. So kaufte im Jahre 1180 der wettinische Markgraf Otto „der Reiche“ von Meißen mehrere Herrschaften und Burgen in Thüringen. Damit kamen auch Burg und Grafschaft Weißenfels mit der unterhalb des Burgberges gelegenen deutschen Siedlung an die Meißner Markgrafen.

Weißenfels hat seit 1185 das Stadtrecht. Geographisch günstig gelegen, verliefen durch das Stadtgebiet zwei Handelsstraßen; eine davon die Via Regia (Königsstraße, auch Hohe Straße) vom Rhein bis nach Schlesien führend. Eine Saalefurt ermöglichte den Flussübergang. Durch die bereits vorhandene Burganlage wurde die entstehende Stadt zudem militärisch genutzt.

Im Laufe des Spätmittelalters und der beginnenden Neuzeit entwickelte sich eine handwerkliche Ausprägung der Stadt Weißenfels – besonders das Schneider- und Schusterhandwerk etablierte sich. Allerdings gab es bereits vor 1185 drei Dörfer auf dem heutigen Stadtgebiet. Das waren Tauchlitz (entlang des Greislaubaches), Horklitz (auf dem Georgenberg, später in Georgenberg umbenannt) und Klenkow(e)/Klingau, das später als Klingervorstadt eingegliedert wurde. Tauchlitz taucht erstmals 1047 in Dokumenten auf und Horklitz/Georgenberg wurde im 10. Jahrhundert erstmals erwähnt.

13. bis 18. Jahrhundert

Mit dem Aussterben der thüringischen Ludowinger im Jahre 1247 begann der Streit um die Landgrafschaft Thüringen. Die Burg Weißenfels, am Ostrand des alten ludowingischen Kernlandes und nunmehrigen Thüringer Erbes gelegen, bildete dabei einen wichtigen Streitpunkt im Thüringischen Erbfolgekrieg. Auf der Burg wurde am 1. Juli 1249 der „Weißenfelser Vertrag“ unterzeichnet. Mit diesem Vertrag erkannte der Großteil der thüringischen Grafen den Wettiner Heinrich III. von Meißen, den Erlauchten, als Landgrafen von Thüringen an.

Unter den Wettinern waren Burg und Stadt Weißenfels seit 1264 weitgehend, insbesondere im 14. und 15. Jahrhundert, Bestandteil der Landgrafschaft Thüringen. Mit dem Tod von Wilhelm III. im Jahr 1482, der als Landesherr (Landgraf) beispielsweise im Jahr 1452 die seitdem sogenannte „Herrenmühle“ erworben hat, endet die Landgrafschaft Thüringen als selbständiges Herrschaftsgebiet. Die Landgrafschaft fällt an die Neffen Wilhelms, die Brüder Ernst und Albrecht von Sachsen. Im Ergebnis der Leipziger Teilung von 1485 kamen die Stadt und das Amt Weißenfels an die albertinische Linie der Wettiner. Zwischen 1547 und 1815 wurde Weißenfels dem Thüringer Kreis Kursachsens zugeordnet. Der Stadt kamen dabei, gerade im Zusammenhang als Residenzstadt des Herzogtums Sachsen-Weißenfels (1656–1746), zentrale Verwaltungsaufgaben zu.

Martin Luther soll 1518 auf dem Weg zum Reichstag nach Augsburg sowie 1521 auf seiner Reise zum Reichstag nach Worms in der Weißenfelser Marienkirche gepredigt haben. Am 3. Juni 1539 wurde in Weißenfels schließlich die Reformation eingeführt.

Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Stadt stark geschwächt, die Bevölkerung sank von 2200 auf 960. Wenige Jahre nach Beendigung des Krieges erlebte Weißenfels einen wirtschaftlichen Aufschwung. Die Saalestadt wurde Residenz des Herzogtums Sachsen-Weißenfels. Das Schloss Neu-Augustusburg wurde ab 1660 durch Herzog August, Erzbischof von Magdeburg, den seit 1657 ersten Herzog der sächsischen Sekundogenitur Sachsen-Weißenfels, erbaut. Es wurde in der alten Burganlage errichtet, die 1644 von den Schweden während des Dreißigjährigen Krieges geschleift worden war. Sein Sohn, Johann Adolf I. von Sachsen-Weißenfels, ließ es vollenden. Auch die drei nachfolgenden Herzöge residierten hier bis 1746.

19. Jahrhundert

Auf Grund seines Bündnisses mit Frankreich musste Sachsen im Ergebnis des Wiener Kongresses 1815 seine nördlichen und westlichen Kreise, darunter auch seine sämtlichen Besitzungen in Thüringen, also den Thüringer Kreis mit Weißenfels, an das Königreich Preußen abtreten. Aus dem benannten Thüringer Kreis und anderen, weiter nördlich gelegenen Gebieten, wie Merseburg, Halle, Halberstadt, Magdeburg, Torgau, Wittenberg, Stendal und Salzwedel wurde die neue preußische Provinz Sachsen gebildet. Der Niedere Distrikt des Thüringer Kreises mit Weißenfels wurde dem Regierungsbezirk Merseburg zugeschlagen; der Obere Distrikt bildete größtenteils den Regierungsbezirk Erfurt. Seit dem 1. Oktober 1816 war Weißenfels Kreisstadt des Landkreises Weißenfels im Regierungsbezirk Merseburg der preußischen Provinz Sachsen. Ab dem 1. April 1899 bildete die Stadtgemeinde Weißenfels einen eigenen Stadtkreis, der Sitz des Landkreises verblieb jedoch in der Stadt.

Ende des 18. Jahrhunderts, aber vor allem im 19. Jahrhundert erlebt das Gebiet um Weißenfels einen wirtschaftlichen Aufschwung. Ab 1764 wurde Kohle gefördert und infolge der zunehmenden Industrialisierung ab Mitte des 19. Jahrhunderts setzte eine rasante Entwicklung zu einem wachsenden Industriestandort ein. Es entstanden viele Fabriken, besonders der Schuhherstellung kam in der Stadt Weißenfels eine besondere Bedeutung zu. 1895 bestanden allein 45 Schuh- und Schaftfabriken. 1846 erhielt Weißenfels Anschluss an die Thüringer Bahn, was die Wirtschaftsentwicklung der Stadt weiter förderte. Die Industrialisierung führte dazu, dass Arbeitskräfte aus dem überwiegend katholischen Eichsfeld, dem Sauerland, aus dem preußischen Schlesien und Böhmen angezogen wurden. Für diese wurde im Jahr 1873 eine Katholische Kirche eingeweiht.[5]

20. Jahrhundert bis zur Gegenwart

Vor 1900 bis zum Ersten Weltkrieg war Weißenfels ein Zentrum der Fehverarbeitung, dem Fell des russischen Eichhörnchens. Als die erste Fehhandlung überhaupt wird die Firma J. C. Keller & Sohn in Weißenfels genannt.[6] In der Stadt beschäftigten sich fast alle berufstätigen Frauen bis zur Einführung der Pelznähmaschine im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts in Heimarbeit mit dem Nähen von Fehfuttern, einem Zwischenprodukt zum Anfertigen von Pelzfuttern und Pelzen.[7] Ein englisches Pelzfachbuch aus dem Jahr 1903 vermerkt, „die besten werden im deutschen Weißenfels zugerichtet und sortiert. Und zwar ist dieser kleine Ort, Weißenfels in der ganzen Welt bekannt für seine Fehfelle und -futter. 500.000 Fehfelle werden jährlich zugerichtet, sie verschaffen 6000 Arbeitern, Frauen und Kindern Beschäftigung“.[8]

In der Umgebung entstanden dann die großen Chemiewerke Leuna (ab 1916) und Buna (ab 1936), deren Beschäftigungspotenzial bis nach Weißenfels reichte. In diesen Jahren wurde zudem das kulturelle Angebot der Stadt ausgebaut. Volkshochschule, Stadttheater und Volksbühne sollten der Bevölkerung auch Literatur, Kunst und Musik näher bringen. Am 18. Oktober 1928 wurde das moderne Lichtspieltheater Gloria[9] eingeweiht, das heute leersteht.

In der Zeit des Nationalsozialismus wurden politische Gegner des NS-Regimes und andere Gruppen, die nicht in das Bild der „arischen Volksgemeinschaft“ passten, verfolgt und viele von ihnen ermordet. Die Synagoge in der Nordstraße 14 wurde in der Pogromnacht 1938 zerstört.[10]

Am 12. April 1945 erreichen Truppen der US-Armee die Stadt. Die Kämpfe dauern bis zum 15. April 1945 an. Nach einem Vierteljahr verließen die Amerikaner Anfang Juli 1945 die Stadt und übergaben diese an die sowjetische Besatzungsmacht. Mit Auflösung des Staates Preußen durch den Alliierten Kontrollrat im Jahr 1947 wurde Weißenfels Bestandteil des neu gegründeten Landes Sachsen-Anhalt.

Die in den 1930er Jahren bei der Aufrüstung der Wehrmacht erbauten Kasernen an der Zeitzer Straße und Selauer Straße (Straßburg-Kaserne) wurden nach 1945 von der KVP und NVA der DDR bzw. den sowjetischen/russischen Truppen belegt. Der Abzug der russischen Truppen erfolgte 1992. Die Sachsen-Anhalt-Kaserne wird bis heute von der Bundeswehr genutzt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden viele Schuhbetriebe verstaatlicht und aus den einzelnen setzte sich das neue DDR-Kombinat Schuhe (Banner des Friedens) mit großen Produktionsstätten, Schuhmaschinenbau (Compart) und Forschungseinrichtungen zusammen.[11] Bis Ende der 1980er Jahre entwickelte sich Weißenfels zum größten Schuhproduktionsstandort der DDR, es arbeiteten über 6000 Beschäftigte in den Fabriken im Raum Weißenfels, die 75 % der Schuhe für die DDR produzierten. Es gibt Hinweise darauf, dass Mitte der 1980er Jahre in der Weißenfelser Schuhindustrie auch vereinzelt Vertragsarbeiter beschäftigt waren.[12][13] Nach mehreren Gebietsveränderungen in den Jahrzehnten zuvor wurde 1952 ein neuer Kreis Weißenfels im nunmehrigen Bezirk Halle gebildet, wobei Weißenfels weiterhin Kreissitz blieb.

Nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 führte die Umstrukturierung und Privatisierung der Betriebe zu einem Zusammenbruch der gesamten Industrie. Durch die Öffnung der Wirtschaft zum Weltmarkt bestand besonders für die Schuh-Großindustrie der ehemaligen DDR kaum eine Überlebenschance, bedingt durch die große Konkurrenz in den Billiglohnländern. Dies führte zu einer sprunghaft ansteigenden Arbeitslosenquote, verstärkt durch die massive Reduzierung der benötigten Arbeitskräfte in der chemischen Industrie in den benachbarten Leunawerken. Andere Bereiche, wie die Lebensmittelindustrie, blieben erhalten und erhielten damit Arbeitsplätze vor Ort. In diesem Zusammenhang siedelte sich 1990 die Tönnies GmbH an, die heute noch einer der größten Arbeitgeber in der Region ist.[14] Seit 2010 ist, vorrangig durch dieses Unternehmen, ein saisonbedingter Zuzug von osteuropäischen Migranten zu beobachten.[15] Nachdem bei der ersten Kreisgebietsreform im 1990 neu gebildeten Land Sachsen-Anhalt der Landkreis Weißenfels zunächst vergrößert worden war, verlor Weißenfels 2007 mit der zweiten Kreisgebietsreform und der damit verbundenen Zusammenlegung des Landkreises Weißenfels mit dem Burgenlandkreis nach fast 200 Jahren seinen Status als Kreissitz. Zur Zeit der Flüchtlingskrise 2015 nahm Weißenfels 600 Asylsuchende auf.[16] Dies entspricht zwei Prozent aller Geflüchteten des Landes Sachsen-Anhalt.[17]

Nach 1990 wurde wertvolle Bausubstanz im Zentrum zum Teil auch mit Fördermitteln der EU saniert, zentrumsnah gibt es aber viele Häuser, die noch auf einen Investor warten.

Eingemeindungen

1833 kam es zur Eingemeindung der Vorstädte Nikolaivorstadt, Saaltorvorstadt, Georgenberg und Klingenvorstadt. Um 1900 wurde Beuditz mit rund 100 Einwohnern und am 1. Januar 1995 Borau (zirka 800 Einwohner), bestehend aus den ehemals selbständigen Dörfern Borau, Selau und Kleben, eingemeindet.[18] Am 1. Januar 2010 folgten Langendorf, Markwerben und Uichteritz.[19] Am 1. September 2010 wurden die Gemeinden Burgwerben, Großkorbetha, Leißling, Reichardtswerben, Schkortleben, Storkau, Tagewerben und Wengelsdorf weitere Ortsteile der Stadt Weißenfels.[19]


Text: Wikipedia

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