Wildau

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(c) Karte: CC-BY-SA OpenStreetMap.org contributors


Zu den größten Industriebezirken im Kreise Teltow gehört ohne Zweifel Wildau, die Keimzelle war aber Hoherlehme dessen Name seit 1922 aufgehört hat, offiziell zu bestehen.

Hoherlehme, im Mittelalter an dem wichtigen Verkehrswege Königswusterhausen – Berlin gelegen, finden wir erstmalig 1375 im Landbuch Kaiser Karl IV. genannte. Es umfaste 51 Hufen deren Besitzer ihre Abgaben und Zinsen an Berliner und Mittenwalder Patrizier zu entrichten hatten. Den größten Anteil besaß der auch in Mahlow begüterte Helmsuwer, doch verkaufte er alle Gerechtsame vor der genannten Zeit an die auf Wusterhausen sitzenden Schlieben, die den Anteil wiederum an Tietzmann von Neuendorf veräußerte.

Um 1450 finden wir indessen die Familie von Schlieben wiederum im Besitz des Dorfes, doch erwarben es bald darauf die Landsberger Schenken auf Teupitz, in deren Besitz Hoherlehme verblieb, bis es Kurprinz Friedrich im Jahre 1682 von diesen erwarb und den Ort mit der Herrschaft Wusterhausen vereinigte .

1624 hatte „Hoher Lohmen“ nur 5 Hüfner aufzuweisen, doch waren außerdem 1 Hirt und 1 Laufschmied ansässig. In der Zeit des Dreißigjährigen Krieges starben oder wanderten 3 Wirte aus, so dass 1652 der Landreiter nur 2 ortsgebürtige Bauern vorfand. Einen ungeahnten Aufschwung nahm nach der Zeit der Befreiungskriege der östliche Teil der Gemarkung, wo in größeren und kleineren Tongruben vorzügliches Material Backsteine und Terrakotten gewonnen wurde. Das noch heute bestehende Gut Neue Ziegelei entstand 1825, bald darauf die Springziegelei - seit 1855 Wildau genannt, und um 1860 zählte man, über 40 Ziegeleien, die heute freilich alle eingegangen sind.

Neuen Zustrom erhielten die Gemeinde, als von 1897 ab die Berliner Maschinenbau – Aktiengesellschaft vormals L. Schwartzkopf ihre ausgedehnten Werke hierher verlegte und dadurch ein ganz neues Industriezentrum entstand, dem sich die vielen Wohnhäuser der Beamten und Arbeiter angliederten.

Mit über 4000 Einwohnern stellt Wildau heute die zweitgrößte Landgemeinde im Kreise dar und ist der Mutter Hoherlehme gewaltig über den Kopf gewachsen, denn der alte Ort, unberührt von anderen Durchgangsstraßen und Eisenbahnen, führt nur ein verstecktes Dasein.

Einwohnerzahl 1925: 2231 männl. 2068 weibl.

Quelle