Worbis

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Worbis ist der nördliche Hauptort von Leinefelde-Worbis im Landkreis Eichsfeld in Thüringen.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Worbis.

Otto Reutter

Sonstige

Geschichte

Mittelalter und Neuzeit

Die urkundliche Ersterwähnung erfolgte 1162 als Wurbeke. Die Gegend um Worbis lag im Ohmfeldgau im Herrschaftsbereich der Grafen von Lare (Lohra). Nach deren Aussterben wurden die Herren von Beichlingen Besitzer von Worbis. Der Ort wurde 1255 zur Stadt erhoben und war im Hoch- und Spätmittelalter der Mittelpunkt des gleichnamigen Amtes Worbis. 1289 kaufte Landgraf Albrecht von Thüringen die Burg Worbis und die halbe Stadt von Günther und Heinrich von Beichlingen, den Söhnen Friedrichs V. Die Urenkel Friedrichs IV. verkauften 1336 die andere Hälfte von Worbis an den Landgrafen Friedrich von Thüringen.[1] 1348 kam Worbis unter die gemeinschaftliche Herrschaft der Landgrafen von Thüringen und der Mainzer Kurfürsten, bis der Mainzer Kurfürst Adolf von Nassau 1373 den restlichen Anteil von Worbis erwarb.[2] Vermutlich befand sich in Worbis eine Burg, wo die Herren von Worbis Burgmannen und Vögte waren.[3] Im folgenden 14. Jahrhundert schritt die Entwicklung von Worbis voran, was unter anderem durch seine Lage begünstigt wurde. So befand sich der Ort an einer alten Nord-Süd-Verbindung eines Pilgerweges, der von Lübeck ausgehend, über Duderstadt–Mühlhausen–Eisenach und Nürnberg nach Rom verlief. Im Jahre 1381 verpfändete Kurfürst Adolf von Mainz das Amt Worbis gemeinsam mit dem Amt Harburg, zu welchem unter anderem die Dörfer Bernterode, Breitenworbis, Gernrode, Kirchworbis und Neustadt gehörten, für 1662 Mark Silber an Siegfried von Bültzingsleben, dessen Familie bis in das 16. Jahrhundert hinein die Hoheit über Worbis ausübte. Im Bauernkrieg 1525 wurden die Burg und das Kloster Worbis von aufständischen Bauern zerstört.

Von 1816 bis 1994 war Worbis die Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises bzw. Kreises.

In den Jahren der deutschen Teilung war Worbis überregional bekannt als namengebender Ort der Grenzübergangsstelle Duderstadt-Worbis bei Teistungen an der F 247 bzw. B 247. Am 10. November 1989 wurde um 0:35 Uhr der Schlagbaum am Grenzübergang nach Westen geöffnet.

Worbis gehört seit dem 16. März 2004 zur neuen Stadt Leinefelde-Worbis.[4]

Am 4. Dezember 2006 erhielt Worbis die dauerhafte Anerkennung als „Staatlich anerkannter Erholungsort“.

Wasserburg Worbis Die Burg Worbis wurde vermutlich im 12. Jahrhundert von den Herren von Worbis errichtet.[5][6] Mit Giselher von Worbis wird 1209 ein Adliger als Zeuge einer Verpfändung an das Kloster Reifenstein erwähnt. Mitglieder der Adelsfamilie von Worbis waren die ersten bekannten Burgherren, die sich nach dem Ort benannten. Lehnsherren waren die Grafen von Lohra, die Grafen von Beichlingen und dann die Thüringer Landgrafen. Schriftlich erwähnt wird die Burg 1289 im Zusammenhang mit dem Verkauf an die Landgrafen von Thüringen. Bei der Burg handelte es sich um eine Wasserburg, die unmittelbar an die Stadt angrenzte. Dicht nördlich des Burggeländes befindet sich der Flutgraben bzw. Ritterbach, von dem ausreichend Wasser für einen Burggraben zu Verfügung stand. Inwieweit die Burganlage mit der im 13. Jahrhundert errichteten Stadtmauer in Verbindung stand, ist nicht bekannt.

Nachdem die Stadt und die Burg in den Besitz der Mainzer Kurfürsten gelangt waren, wurde der Burgbezirk zum Sitz des Kurmainzer Gerichts oder Amts Worbis. Zum Amtsbezirk gehörten neben Worbis und dem benachbarte Breitenbach auch die Wüstungen Ritterbach und Sifferterode. Kurfürst Adolf von Nassau verpfändete das Amt 1381 an die von Bültzingslöwen; erst nach nahezu zwei Jahrhunderten wurde diese Pfandschaft im Jahre 1575 durch die Mainzer Kurfürsten wieder eingelöst. Im Bauernkrieg wurde die Burg zerstört, 1575 schließlich abgerissen. Dann wurde das heutige Amtshaus auf den Fundamenten der Burg aufgebaut.

Kurmainzer Amt Harburg-Worbis

Zur Zeit der Grafen von Beichlingen umfasste der Gerichtsbezirk nicht nur die Stadt, sondern vermutlich die Gegend östlich bis zur Burg Lohra. Mit dem Besitzerwechseln im 13./14. Jahrhundert wurde der Gerichtsbezirk stark eingegrenzt.[7] Zum Amt Worbis zählten nur noch das benachbarte Breitenbach und die Wüstungen Ritterbach und Sifferterode. 1574 wurden das benachbarte Amt Harburg und das Amt Worbis zum Amt Harburg-Worbis vereint und der Amtssitz für das gemeinsame Amt nach Worbis verlegt. Die Behörde setzte sich mehrheitlich aus folgenden Personen zusammen: dem Amtsvogt, dem Amtsrichter, dem Amtsaktuar, dem Amtsschreiber und dem Amtspedell. Südöstlich von Worbis befindet sich noch heute der Galgenberg, vermutlich die Richtstätte des Amtsbezirkes. Folgende Amtsvögte sind nachgewiesen:[8]

Für die Stadt Worbis selbst wurde ein kurfürstlicher Beamter oder Schultheiß eingesetzt, der neben dem Stadtrat mit dem Bürgermeister die Interessen der Mainzer Kurfürsten vertrat. Das Rathaus befand sich bis 1864 am Marktplatz neben der Stadtkirche; nachdem es abgebrannt war, wurde es in das ehemalige Amtshaus verlegt. Nachfolgend einige Schultheißen:

1628 Adam Strauß[9]

1655 Joh. Heidfeld[10]

1682 Joh. Hugold Burchard

1755 Josef Anton Wagner[11]

Namensherkunft

Worbis steht für Land am Wasser oder feuchte Gegend. Eine weitere Deutung kommt aus dem niederdeutschen -beke für „Bach“, in Verbindung mit winden heißt es soviel wie windungsreicher Bach.[12]


Text: Wikipedia

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