Zahnradbahn Stuttgart

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Reklamemarke Degerloch und Zahnradbahn

Die Zahnradbahn Stuttgart wurde am 23. August 1884 eröffnet und verbindet seither den Stadtteil Heslach im Stadtbezirk Süd, also das Stadtzentrum im Tal, mit dem 1908 eingemeindeten Stadtbezirk Degerloch. Sie ist meterspurig nach dem System Riggenbach gebaut und wird von der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) betrieben. Im Volksmund wird die Bahn Zacke genannt, sie gilt als Stuttgarter Wahrzeichen.

Neben der Zugspitzbahn, der Wendelsteinbahn und der Drachenfelsbahn ist sie eine von nur noch vier Zahnradbahnen in Deutschland. Als einzige dient sie dabei nicht vorwiegend touristischen Zwecken, sondern dem regulären öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Die Stuttgarter Zahnradbahn ist deshalb seit Mai 1959 auch in das Liniennummernsystem der SSB integriert, zunächst als Linie 30, seit der Einführung des Verkehrs- und Tarifverbunds Stuttgart (VVS) im Oktober 1978 als Linie 10. Rechtlich gesehen handelt es sich heute um eine Straßenbahn gemäß der Straßenbahn-Bau- und Betriebsordnung.

Seit den 1980er Jahren wurde anlässlich von Erneuerungen des Oberbaues die ursprüngliche Leiterzahnstange der Bauart Riggenbach schrittweise ersetzt durch ein gefrästes Breitkopfprofil. Es entspricht der Schweizer Bauart 'von Roll', fällt jedoch nach wie vor unter die Rubrik System Riggenbach. Diese Zahnstangenprofile fertigt der Gleisbauhof der SSB selbst an.

Die Zahnradbahnen zum Drachenfels, Rüdesheim–Niederwald, Stuttgart–Degerloch, Asmannshausen–Niederwald, Salzburg–Gaisberg, Königswinter–Petersberg und Jenbach–Achensee entstanden zwischen 1883 und 1889 sämtlich nach dem System Riggenbach. Fahrzeuge und Gleise kamen jeweils von der Maschinenfabrik Esslingen. Niklaus Riggenbach überwachte überwiegend den Bau persönlich. Die Lokomotiven der Achenseebahn baute zwar die Lokomotivfabrik Floridsdorf, jedoch nach Plänen von Esslingen. Die Fahrzeuge waren alle baugleich oder unterschieden sich nur minimal. Somit gibt die Achenseebahn noch heute einen Eindruck davon, wie auch die Züge der Stuttgarter Zahnradbahn ursprünglich aussahen.

Als Besonderheit besitzt die Stuttgarter Zahnradbahn eine tiefliegende Zahnstange, da sie ursprünglich vorwiegend direkt im Straßenplanum verlief, ähnlich einer Straßenbahn. Somit liegt die Zahnstange nicht höher als die Oberkante der Fahrschienen. Andere Zahnradbahnen weisen üblicherweise nach Möglichkeit hochliegende Zahnstange auf. Dabei ist das Hauptzahnrad so hoch angeordnet, dass sich seine Unterkante etwas über der Höhe der normalen Fahrschienen befindet. Der Vorteil liegt darin, dass solche Zahnradbahnfahrzeuge auch gewöhnliche Weichen ohne Zahnstange befahren können. Dadurch lassen sich normale Weichen ohne den aufwändigen Einbau der Zahnstange verwenden. Ebenso kann auf relativ flach geneigten Vor- oder Zwischenabschnitten auf die Zahnstange verzichtet werden. Außerdem könnten die Fahrzeuge auf angrenzende Strecken übergehen, die im Reibungsbetrieb befahren werden, was betrieblich von Vorteil ist.



Text: Wikipedia

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