Zehrensdorf
Die Gemeinde wurde 1375 erstmals urkundlich erwähnt. Der Truppenübungsplatz wurde 1909 errichtet und verdrängte die Einwohner 1911.
Ab 1921 siedelten sich wieder Bewohner in Zehrensdorf an, wurden aber wiederum 1933 vom Militär vertrieben.
Das Dorf und die Häuser benutzte das Militär dann als „Zieldorf“ für die Erprobung neuer Kampfmittel.
Ehrenfriedhof Zehrensdorf
Auf dem Friedhof wurden im I. Weltkrieg fast 1.000 Kriegsgefangene aus den beiden Lagern von Wünsdorf und Zossen beigesetzt. Neben 206 Soldaten aus Indien waren auch Gefangene Kasantataren, Armenier und Georgier darunter.
Nach 1945 verwahrloste die Anlage und wurde erst 2005, nach einer dreijährigen Instandsetzung wieder eröffnet.
Gutsbezirk Zehrensdorf
Nach der Volkszählung vom Jahre 1925 hat Zehrensdorf mit 1.838 Bewohnern die größte Einwohnerzahl der Gutsbezirke aufzuweisen. Im Mittelalter, als das Dunkel der Vergangenheit sich etwas lichtete, gehörte der Ort zum Machtbereich derer von Torgau auf Zossen und gehörte zu den Dörfern, die auf dem dürftigen Sandboden nur schwer gedeihen konnten. Auf „dem Teltow“ stattliche Dörfer mit ausgedehnten Äckern, hier im sächsischen Einflussgebiet kleine Niederlassungen; zählte doch Zehrensdorf 1490 , als das Ländchen Zossen an die Mark Brandenburg kam, nur 12 Hüfner und 3 Kossäten. Die Einwohner waren verpflichtet, dem kurfürstlichen Amtmann in Zossen zu dienen und auch beim Bau von Dämmen und bei Arbeiten auf dem Glienicker Weinberg behilflich zu sein.
Der Dreißigjährige Krieg ließ von den Bewohnern nur zwei Bauern übrig, doch waren 1652 nach dem Bericht des Landreiters in der Zwischenzeit schon wieder 7 Gehöfte neu besetzt worden. Die große Geschichte des Kreises oder gar der Mark weilte hier nicht; ruhig floss das Leben in Arbeit und Sorgen dahin.
1810 lösten sich die Beziehungen zum Amte Zossen, da es als solches aufgelöst wurde. Um diese Zeit bestand die Ziegelei an der Ostgrenze unserer Gemarkung, deren Betrieb der Gemeinde neue Einwohner zuführte. 1860 hatte Zehrensdorf 161 Bewohner, 1900 270, 1910 dagegen nur noch 118; es war die Zeit, in der der Militär – Fiskus den Landbesitz aufkaufte, um ähnlich wie in Döberitz einen Truppenübungsplatz großen Stils entstehen zu lassen.
Durch Kabinettsorder vom 16. Februar 1912 wurde aus der aufgelösten Landgemeinde ein selbstständiger Gutsbezirk gebildet, der sich nun, besonders während des Krieges, zu ungeahnter Höhe entwickelte, da gerade hier zahlreiche neue Baulichkeiten entstanden und die manigfachen Verdienstmöglichkeiten viele neue Bewohner anlockte.
Einwohnerzahl 1925:1094 männl. 744 weibl.
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