Zitzschewig
Zitzschewig ist heute ein Stadtteil von Radebeul im Landkreis Meißen in Sachsen.
Reklamemarken und Siegelmarken
Geschichte
Bereits im 13. Jahrhundert wurde der Hang, auf dem das Herrenhaus Hohenhaus liegt, als Weinberg erwähnt. Hier entstand im 15. Jahrhundert die Sommerresidenz der Meißner Bischöfe, die bis Mitte des 16. Jahrhunderts in deren Besitz verblieb.
Der Ort selbst wurde 1366 als Czuczewitz erstmals urkundlich erwähnt, der älteste Teil des Ortes, der Rundling Altzitzschewig, stammt jedoch aus slawischer Zeit.[3] 1378 gehörte der Ort zum „castrum Dresden“.[2]
Im 15. Jahrhundert war auch die als Landeskrone[4] bezeichnete Bergkuppe auf Zitzschewiger Flur im Besitz der Meißner Bischöfe. Seit 1758 ist hierfür der Name Wettins Höhe belegt. Auf dem dazugehörigen Weingut entstand 1858 der Mittelbau der dortigen Villa (Haus Wettinhöhe), die 1879/1880 durch die Gebrüder Ziller zum heutigen repräsentativen Schloss Wettinhöhe erweitert wurde.
Seit 1515 ist ein Gasthof nachgewiesen, zu dieser Zeit gehörte das Dorf Rudolf (II.) von Bünau auf Schloss Weesenstein. 1547 lag die Grundherrschaft beim Domkapitel Meißen, die Verwaltungszugehörigkeit jedoch beim Amt Dresden. Das Dorf war nach Kötzschenbroda gepfarrt. Als Bevölkerung wurden „36 besessene Mann“ mit 9 Hufen Land gezählt.
Zwischen 1679 und 1750 wurden auf Zitzschewiger Flur acht selbstständige Bergteile zu dem Weinbergsbesitz Paulsberg zusammengefügt. Einer davon, Sydenberg beziehungsweise Seydenberg genannt, war bereits 1436 als Weinberg bekannt. Das am Eingang des Rietzschkegrunds gelegene Herrenhaus wurde Anfang des 19. Jahrhunderts klassizistisch umgebaut. 1913 erhielt das Herrenhaus einen Erweiterungsbau von dem Hellerauer Jugendstil-Architekten Richard Riemerschmid.
Das Weingut Zechstein mit Weinbergs- und Waldbesitz existierte bereits im 17. Jahrhundert, es liegt auf Zitzschewiger Flur westlich der Barkengasse in der Nähe des Hohenhauses. Ab 1795 war es im Besitz des Reichsgrafen Friedrich Magnus I. zu Solms-Wildenfels (1743–1801). Das zweistöckige Herrenhaus entstand 1852 anstelle eines bereits 1706 erwähnten Vorgängergebäudes.
1764 gehörten Teile des Ortes zum Prokuratoramt Meißen, ein weiterer Teil gehörte zum Syndikats-Amt Dresden. Es wurden „21 besessene Mann, 11 Gärtner, 29 Häusler, 8¼ Hufen je 9 Scheffel“ gezählt.[2]
Im Jahr 1834, kurz vor den kommunalen Änderungen aufgrund der Sächsischen Landgemeindeordnung von 1838, zählte der Ort 608 Einwohner, wovon zwei katholischen Glaubens waren. 1842 erhielt Zitzschewig eine Schule, damals gehörte es wieder geschlossen zum Amt Dresden. 1899 gab es eine kommunale Wasserversorgung und 1902 einen eigenen Haltepunkt an der Bahnstrecke Leipzig–Dresden. Um 1800 hatte der Ort rund 350 Einwohner und 1890 mehr als 1000. Die meterspurige Strecke der Lößnitzbahn wurde am 25. Dezember 1920[5] (oder am 25. Dezember 1923)[3] eingleisig von Kötzschenbroda nach Zitzschewig verlängert.
1923 wurde der Ort mit seinen etwa 1600 Einwohnern nach Kötzschenbroda eingemeindet und 1924 mit der Verleihung des Stadtrechts an Kötzschenbroda zum Stadtteil. 1935 wurde Zitzschewig zusammen mit der Stadt Kötzschenbroda Teil des neugeschaffenen Stadtkreises Radebeul.
Text: Wikipedia
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