Zu den drei Schwertern und Asträa zur grünenden Raute

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Logenhaus Ostraallee, 1837–1838 nach Plänen Gustav Hörnigs in den Formen eines Florentiner Palazzo errichtet, nach 1945 abgerissen

Die Johannisloge Zu den drei Schwertern und Asträa zur grünenden Raute, kurz Dresdner Schwerterloge, ist die älteste Freimaurerloge von Dresden und heute die zweitälteste noch existierende Loge Deutschlands. Geführt wird sie als Nr. 3 der A. F. u. A. M. v. D., also der Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland. Für die Loge schrieb Schiller das Gedicht An die Freude.


Bijou

Das Bijou der Loge Zu den drei Schwertern und Asträa zur grünenden Raute beinhaltet im Wesentlichen drei goldene Schwerter, die in Dreiecksform angeordnet sind. Sie befinden sich vor einem blauen Band mit goldener Aufschrift auf weißem Untergrund. Den kreisrunden Außenrand bildet ein grüner Rautenkranz.


Geschichte

Gegründet wurde die Loge Anfang 1738 von Friedrich August Rutowski (1702–1764), einem Sohn Augusts des Starken, im später sogenannten Kurländer Palais als die insgesamt dritte auf deutschem Boden. Sie ist eine Johannisloge – das heißt, ihr Schutzpatron ist Johannes der Täufer – und hieß zunächst Aux trois aigles blancs (Zu den drei weißen Adlern). Noch im selben Jahr spaltete sich die Loge Aux trois glaives d’or (Zu den drei goldenen Schwertern) von ihr ab, da die Mitgliederzahl zu groß geworden war. Letztere wurde später nur noch Zu den drei Schwertern genannt. Unter dem Großmeister Graf Rutowski bildeten beide Logen die Großloge Obersachsen.

Die folgenden Jahre waren zunächst durch häufige Logenfusionen geprägt. So vereinigte sich die 1741 entstandene Loge Aux trois cygnes noch in ihrem Gründungsjahr mit der Schwerterloge. Die 1755 gegründete Freimaurerloge Zu den drei Palmen und die 1762 entstandene Aux trois grénades gingen beide im Jahre 1766 in der Schwerterloge auf. Auch die Dresdner Logen Étrangere, 1765 für Fremdsprachige errichtet, und Aux vrais amis (Zu den wahren Freunden), die 1766 vom Grafen Brühl unter dem Namen St. Jean des Voyageurs gegründet worden war, traten in der Folgezeit der Schwerterloge bei, die fortan den Namen Zu den drei Schwertern und wahren Freunden führte. Alle Dresdner Freimaurerlogen schlossen sich schließlich später der 1811 gegründeten Großen Landesloge von Sachsen an, zu deren Gründungslogen die Schwerterloge gehörte.

Im Sommer 1785 schrieb Friedrich Schiller auf Bitte des Freimaurers Christian Gottfried Körner in dessen Weinberghaus in Loschwitz sowie in Gohlis bei Leipzig die Ode an die Freude für die Tafel der Dresdner Schwerterloge. Inspiriert wurde er dabei durch den Anblick Dresdens und im Besonderen der Waldschlösschenwiese.

Im Jahre 1831 kam es zur Vereinigung mit der 1815 gegründeten Loge Asträa zur grünenden Raute, deren Name sich auf die mythologische, Gerechtigkeit verkörpernde Figur der Astraea bezieht. Die neu entstandene Freimaurerloge führt seitdem bis heute den Namen Zu den drei Schwertern und Asträa zur grünenden Raute. Gestützt durch den Adel und später das Bildungsbürgertum, kam es zu einem stetigen Anstieg der Mitgliederzahlen aller Dresdner Logen, die sich in den 1930er Jahren etwa auf 2500 beliefen. Damals hatte die Schwerterloge ihren Sitz im Logenhaus an der Ostra-Allee 15, gelegen in der Wilsdruffer Vorstadt zwischen Schauspielhaus und der Herzogin Garten. Am 31. Juli 1935 wurde die Freimaurerloge Zu den drei Schwertern und Asträa zur grünenden Raute vom NS-Regime verboten. Anschließend bezog die Zoologische Abteilung des Staatlichen Museums für Tier- und Völkerkunde das Gebäude und nutzte es als Ausstellungsfläche, bis es im Zuge der Luftangriffe auf Dresden am 7. Oktober 1944 zerstört wurde. Später wurde es abgerissen.

Erst im November 1991 konnte die Loge wiedergegründet werden. Sie gilt nun als die zweitälteste noch bestehende Freimaurerloge, die auf deutschem Boden gegründet wurde. Ihr Sitz ist – mit einer Unterbrechung von November 2009 bis Mai 2012, als sie an der Hainstraße 2 in der Nähe des Bahnhofs Dresden-Neustadt saß – an der Wachsbleichstraße 9 in der Friedrichstadt. Der Meister vom Stuhl heißt Carsten Hacker.



Text: Wikipedia

Bild: Wikipedia/Deutsche Fotothek/Meurer, P.

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