657.480
Bearbeitungen
Änderungen
keine Bearbeitungszusammenfassung
Entsprechend dem Preußischen Gemeindeverfassungsgesetz vom 15. Dezember 1933 bezeichnete man den Leiter der Gemeindeverwaltung (ab 3. Januar 1934) als "Gemeindeschulze“. Die NSDAP berief die Mitglieder der Gemeinderäte, die nicht mehr gewählt, sondern ebenso wie der Bürgermeister nach Bestätigung durch die NS-Aufsichtsbehörde eingesetzt wurden. Im Oktober 1935 zum Beispiel waren 11 ortsbekannte Nazis in den Gemeinderat berufen worden, von denen keiner bei der letzten Wahl am 12. März 1933 gewählt worden war. Die Mitarbeiter des Amtes galten, wie in allen Betrieben und Einrichtungen, als Gefolgschaft. Erst mit der neuen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 hieß das Amt wieder "Bürgermeister“, ohne etwas an den diktatorischen Vollmachten des NS-'Dorfkönigs' – scherzhaft wurde Rix gelegentlich mit 'Rex' tituliert, Eichwalde als 'Rixdorf' – zu verändern. Anläßlich dieser gesetzlichen Neuregelung hatte der Reichsinnenminister nochmals eindringlich die "unbeschränkte Führerverantwortlichkeit“ als Grundsatz der Gemeindeverwaltungen betont. " Der Parlamentarismus ist aus den Gemeindestuben endgültig verbannt“, ließ Reichsinnenminister Frick verlauten. Als im Januar 1935 der Gauleiter der NSDAP vor den Gemeindevorstehern sprach, erklärte er: "Gemeindeschulze im Dritten Reich ist mehr, als Oberbürgermeister von Berlin in der Judenrepublik zu sein!“
----------------------------------------------------------------------------------------
---------------------------------------------------------------------------------------
1 Beiträge, Bd. 11, S. 33<br /> 2 Ploetz, S. 93 f.<br /> 3 Heimatarchiv Eichwalde. Lebenslauf und Leidensweg des Schriftsetzers Oswin Großöhmigen und seiner Frau aus Miersdorf bei Zeuthen während des Bestehens des nationalsozialistischen Staates 1933 / 45, S.2. <br /> 4 Bericht Willi Matthes, ( Jg.1911 ), Eichwalde, Triftstr., Februar 2004. <br /> 5 Zeuthen. Geschichte und Geschichten, Zusammengestellt von Hans-Georg Schrader. 1998, Abbildung, S.336.<br /> 6 Bericht Frau Günther, Eichwalde, Stubenrauchstr., November 2003. Mit „Herr Weiß“ war Dr. Bernhard Weiß gemeint, ein Jude, der in der späten Weimarer Republik Berliner Polizei-Vizepräsident war und 1933 emigrieren musste. <br /> 7 Kreisarchiv, B. E., Nr. 145.<br /> 8 Eichwalder Humboldt-Gymnasium, Bestand 1933, Dok. v. 25. August 1933. (i.f. EHG).<br /> 9 Heimatbuch, S.643 u. 601.<br /> 10 BLHA, Rep. 203, Nr. 5491.<br /> 11 Bericht Ruth Weis, geb. Freudenberg, Erkrath, Januar 2004. <br /> 12 KWZ v. 20. Mai 1933.<br /> 13 Bericht Willi Matthes, Eichwalde, Triftstr., März 2004. <br /> 14 KWZ v. 2. April, 26. April, 2.September 1933.<br /> Zum antifaschistischen Widerstand in der Region hat Herr Fred Bruder mehrere Aufsätze veröffentlicht. Seine Hinweise wurden dankbar verwendet. <br /> 15 Zitat aus : (Hg.) Bundeszentrale für politische Bildung / bpp. Informationen zur politischen Bildung, Nr. 251, Nationalsozialismus I. Von den Anfängen bis zur Festigung der Macht. Bonn, 2003, S.41. <br /> 16 BLHA, Pr. Br. Rep. 203, AzS, BET 1206.<br /> 17 Vgl. Ploetz, S.94 f. <br /> 18 Beiträge, Bd. 11, S. 45.<br /> 19 Kreisarchiv, B.E., Nr.145.<br /> 20 KWZ v. 26.März 1933.<br /> 21 Ebenda, Dok. v. 13. April 1933.<br /> 22 Kreisarchiv, ebenda.<br /> 23 Vgl. Dahlem , a.a.O., S. 184.<br /> 24 Vgl. Anm. 3. <br /> 25 Bericht Erich Krüger, Eichwalde, im Jahre 2003. Vgl. (Hg.) Eichwalder Heimatverein e.V., Heft II, "Leute in Eichwalde“: Wilhelm Krüger – Die Nazis machten ihn zum Staatenlosen, S.20.<br /> 26 Hermann Wegner : Durch die Zeit gestolpert. Erinnerungen. Berlin, 1993. S.19 f.<br /> 27 Heinrich-Wilhelm Wörmann: Widerstand in Köpenick und Treptow, a.a.O.,S.167 f.<br /> 28 EHG, Bestand 1933, Dok. v. 6. September 1933.<br /> 29 BLHA, Pr. Br. Rep. 2 A I Kom, Nr. 512, Dok. v. 30. Okt. 1933 u. 28. Aug.1934. <br /> 30 KWZ v. 22. März 1934.<br /> 31 Heimatbuch, S.76.<br /> 32 Vgl. Heinrich-Wilhelm Wörmann, a.a.O. S. 129.<br />
----------------------------------------------------------------------------------------
== Anpassung ==