[[File:Kaufhaus Hertzog.jpg|thumb|300px|Kaufhaus Hertzog]][[File:W0266535.jpg|thumb|300px|left|Reklamemarke]][[File:Kaufhaus Hertzog Ballstoffe.jpg|thumb|300px|Kaufhaus Hertzog Ballstoffe]][[File:W0266533.jpg|thumb|300px|left|Reklamemarke]]

[[File:W0266531Der Großvater von Rudolph Hertzog und Begründer der Kaufhausdynastie, Rudolph Carl Hertzog, wurde am 15. Juni 1815 in Berlin in eine Familie von Tuch- und Seidenhändlern geboren und starb am 2.jpg|thumb|300px|left|Reklamemarke]][[File:W0266536Mai 1894 im böhmischen Karlsbad.jpg|thumb|300px|Reklamemarke]][[File:W0266529Nach einer Kaufmannslehre in Berlin und Aufenthalten unter anderem in Frankfurt und Lyon eröffnete er 1839 in der Breiten Straße Nr.jpg|thumb|300px|Reklamemarke]]'''13 ein „Manufactur Waaren-Geschäft“, die Geburtsstätte des Kaufhauses Hertzog Villa Zeuthen'''. Neun Jahre später wurde der Laden zwei Hausnummern weiter verlegt und ab 1867 ständig erweitert, sodass er schließlich die gesamte Straßenfront einnahm. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Block großenteils zerstört und die Reste später im Zuge der Neugestaltung der Brüderstraße abgerissen. Das einzige heute noch vorhandene Gebäude wurde 1908/1909 von Gustav Hochgürtel errichtet und steht unter Denkmalschutz, die im Krieg beschädigte Fassade wurde in den 1960er Jahren später restauriert.

Rudolph ==[[Reklamemarken]] Kaufhaus Hertzog (1881-1955) hatte kurz nach der Jahrhundertwende Wally Puttkamer kennengelernt, die Tochter eines verarmten Adligen. Das Problem, dass auch sie selbst keinerlei Vermögen besaß und daher für den Reserveleutnant keine passende Partie darstellte, löste Hertzog dadurch, dass er ein 4612 qm großes Seegrundstück in Zeuthen kaufte und auf ihren Namen ins Grundbuch eintragen ließ. 1907 heirateten die beiden und erhielten zwei Jahre später die Genehmigung zum Bau eines „Landhauses“, in das sie 1910 einziehen konnten. ==

Den Auftrag für die Villa erhielt der Architekt Gustav Hochgürtel, das Ehepaar Hertzog hatte jedoch sehr eigene Vorstellungen, wie sie aussehen sollte<gallery widths="220" heights="220" caption=""> Datei:W0266528.jpg|[http://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=Mode_1839_W0266528 Mode 1839]Datei:W0266529.jpg|[http://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=Verkaufshalle_1848-50_W0266529 Verkaufshalle 1848-50]Datei:W0266530.jpg|[http://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=Mode_1854-55_W0266530 Mode 1854-55]Datei:W0266531.jpg|[http://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=Mode_1860_W0266531 Mode 1860]Datei:W0266532.jpg|[http://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=Mode_1870_W0266532 Mode 1870]Datei:W0266533.jpg|[http://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=Mode_1880_W0266533 Mode 1880]Datei:W0266534.jpg|[http://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=Mode_1886-87_W0266534 Mode 1886-87]Datei:W0266535.jpg|[http://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=Mode_1894-96_W0266535 Mode 1894-96]Datei:W0266536.jpg|[http://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=Mode_1900_W0266536 Mode 1900]Datei:W0401854.jpg|[http://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=Mode_1900_W0401854 Mode 1900]Datei: Wie ein Wasserschloss an der Loire – später sprach man auch von einer Ähnlichkeit mit dem Trianon in VersaillesW0266537. Entsprechend luxuriös war die Einrichtung mit Kronleuchtern, wertvollen Teppichen und Seidentapetenjpg|[http://www. Da Hertzog ein Faible für alles Moderne besaß, wurde das Haus mit zahlreichen technischen Neuheiten ausgestattet, darunter einer Dunkelkammer und einem Kinoraum im Kellerveikkos-archiv. Neben der Villa entstand auch ein Bootshaus für das Motorboot, das ebenfalls ein Novum für Berlin warcom/index. Bewohnt wurde das „Schlösschen“ im Sommer und an größeren Feiertagen php?title=Mode_1914_W0266537 Mode 1914]</gallery>==Hertzog Person und diente auch als Gästehaus.Kaufhaus==

Nach den Rechnungen betrug der Wert der Villa und der Nebengebäude etwas mehr als 446dem Tod des Großvaters übernahm sein Enkel Rudolph Hertzog (23.000 Mark, für das Grundstück hatte Hertzog 685.000 Mark bezahlt1881 - 19. 1911 wurde der Steuerwert auf 22311.100 Mark für die Gebäude 1955) das Unternehmen und 89baute es im großen Stil aus.700 Mark für das Grundstück festgesetztEbenso wie der Firmengründer war auch er ein fortschrittlich denkender und weltoffener Mann, wofür halbjährlich 457der schon zwei Jahre nach der Übernahme einen Um- und Ausbau des Ladengeschäfts zum größten Kaufhaus Berlins mit einer Fläche von 14.400 qm plante. Die Geschäftseröffnung 1839 war – was damals ein Novum war – mit großen Zeitungsanzeigen angekündigt worden und außerdem war Hertzog Senior vermutlich in Berlin auch der erste gewesen,49 Mark an Grundsteuer der seine Waren zu zahlen warenFestpreisen verkaufte.

Mit dem Einbruch Unter der Kaufhausumsätze Anfang der 1930er Jahre musste Ägide von Hertzog Junior setzte sich die Erfolgsgeschichte fort. Die in Berlin angebotenen Möbel, Teppiche, Modewaren und Stoffe wurden auf Bestellung auch an die Familie ihren gewohnten Lebensstil aufgeben Kunden verschickt und kam neben den Warenkatalogen gab man nun im Sommer nicht mehr nach Zeuthen. 1932 beantragte Hertzog bei auch andere Druckerzeugnisse heraus, darunter die so genannte Agenda, einen in Buchform gebundenen Kalender mit zahlreichen Bildern, der Gemeinde eine Stundung und Ratenzahlung für eine Steuerschuld bald auch von knapp 700 Markanderen Kaufhäusern kopiert wurde. Er enthielt neben Angaben zum Unternehmen auch einen umfangreichen Serviceteil mit Stadtplan, Fahrplänen, unter anderem mit der BegründungTheaterspielplänen, dass man jetzt nur Kochrezepten und vielem anderen mehr und ist noch heute eine Fundgrube für alle historisch Interessierten. In Swakopmund, in Berlin wohne. Wie von der Gemeinde festgestellt damaligen deutschen Kolonie Südwestafrika, wurde, war eine weitere „wohnliche Nutzung“ Niederlassung gegründet und 1908 lag der Villa tatsächlich ausgeschlossen, da sie bereits großenteils ausgeräumt war. 1934 wurde Umsatz (einschließlich der Gemüsegarten für 20.000 Filiale in Deutsch-Südwest) mit 40 Millionen Mark verkauft; mit weit über dem Erlös der Berliner Konkurrenz. Um 1914 wurden aber nicht die Steuerschulden bezahltzur Warenanlieferung 60 Güterzüge mit jeweils 25 Waggons benötigt, sie stiegen im Gegenteil bis 1936 auf über 11während 1839 drei Pferdefuhrwerke ausgereicht hatten. Um dieselbe Zeit wurden pro Jahr etwa 400.000 Warensendungen verschickt.500 MarkDas Kaufhaus hatte zudem auch seine eigenen Produktionswerkstätten für Bekleidung, Teppiche und Flaggen.

Von den Kriegsereignissen war Zeuthen kaum betroffen. Nur einmal soll eine Fliegerbombe in das Hertzogsche Bootshaus eingeschlagen sein, die Villa und ein weiteres Gebäude blieben unversehrt. Am 25. April 1945 zog das sowjetische Militär in Zeuthen ein und requirierten das Grundstück mit der Villa sofort. Das Ehepaar Bereits Hertzog Senior hatte sich inzwischen aus dem ausgebombten Berlin dorthin zurückgezogen und musste nun mit notwendigsten Habseligkeiten nach Eichwalde umziehen. Die russischen Soldaten reagierten auf den immer noch vorhandenen Luxus unterschiedlich – für die damalige Zeit sehr fortschrittlich - für die gebildeteren bestaunten das Inventarsozialen Belange seiner Mitarbeiter eingesetzt, dies wurde von den anderen seinem Enkel fortgeführt. Es gab eine umfangreiche Hausbibliothek, eine eigene Lehrlingsschule, eine Familienstiftung, aus der eine Unterstützungskasse finanziert wurde die Einrichtung zumindest teilweise zerstört, eine Betriebskrankenkasse und ab 1895 auch eine Pensionskasse. Die Angestellten hatten Anspruch auf bezahlten Sommerurlaub und wurden in der Villa einquartierten sowjetischen Offiziere ließen das, was an Wertvollem noch übrig war, in die Heimat abtransportieren und ansonsten diente der Rasen als Viehweide für die Verpflegung der Truppeeiner Betriebskantine verpflegt.

Am 30. April 1947, ein halbes Jahr nach 1909 wurde das Geschäft nochmals erweitert und verfügte als modernstes und luxuriösestes Kaufhaus der Enteignung der Hertzogschen Immobilien in Berlin durch die Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD), verkaufte Wally Hertzog ihr Eigentum am Zeuthener See Stadt nun über Fahrstühle für 1.362.400 Reichsmark an das Sowjetische Ministerium für Außenhandel, die Übergabe erfolgte am 1. Mai 1947. Eine Erklärung für diesen äußerst ungewöhnlichen Vorfall gibt es bis heute nichtKunden und über Kühlschränke zur Aufbewahrung der Pelze. Die Villa, die nun als „Haus Mit der Erholung“ für Mitarbeiter Verschlechterung der Handelsvertretung wirtschaftlichen Verhältnisse zu Beginn der UdSSR 1930er Jahre gingen die Geschäfte immer schleppender und Rudolph Hertzog trat etwa 1937 in die NSDAP ein. Das 100-jährige Jubiläum der damaligen sowjetisch besetzten Zone und späteren DDR diente, Firma wurde einigermaßen restauriert, was nicht zuletzt dem 1950 eingestellten ersten deutschen Hausmeister zu verdanken ist, und auch vom NKWD zur Unterbringung hoher Staatsgäste benutzt. In entsprechend von den folgenden 20 Jahren verfiel das Anwesen aber immer mehr Nazis gefeiert und 1977 wurde es sie erhielt die höchste Auszeichnung der DDR angebotenIndustrie- und Handelskammer, die es für ihr Ministerium für Staatssicherheit übernahmGoldene Medaille. 1981 war die erneute Sanierung abgeschlossen, außer Stasi-Mitarbeitern wohnten Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der gesamte Grundbesitz der Hertzogs in der Villa jedoch nur wenige GästeBerliner Innenstadt von den Sowjets enteignet. Nach 1989 kam das Gelände dem Tod von Rudolph Hertzog 1955 versuchten seine Söhne Rudolph und Karl an die Treuhandanstaltverschiedenen Standorten einen Neuanfang, die es 1991 für zehn Millionen Mark an den Großunternehmer Peter Dussmann verkauftedem jedoch kein Erfolg beschieden war. Heute dient es als Schulungszentrum und Gästehaus für die Dussmann-Gruppe1956 fand der letzte Räumungsverkauf statt.

'''Rudolph Hertzog Person (1881-1955) hatte kurz nach der Jahrhundertwende Wally Puttkamer kennengelernt, die Tochter eines verarmten Adligen. Das Problem, dass auch sie selbst keinerlei Vermögen besaß und Kaufhaus'''daher für den Reserveleutnant keine passende Partie darstellte, löste Hertzog dadurch, dass er ein 4612 qm großes Seegrundstück in Zeuthen kaufte und auf ihren Namen ins Grundbuch eintragen ließ. 1907 heirateten die beiden und erhielten zwei Jahre später die Genehmigung zum Bau eines „Landhauses“, in das sie 1910 einziehen konnten.

Der Großvater von Rudolph Hertzog und Begründer Den Auftrag für die Villa erhielt der KaufhausdynastieArchitekt Gustav Hochgürtel, Rudolph Carl das Ehepaar Hertzoghatte jedoch sehr eigene Vorstellungen, wurde am 15. Juni 1815 in Berlin in eine Familie wie sie aussehen sollte: Wie ein Wasserschloss an der Loire – später sprach man auch von Tuch- und Seidenhändlern geboren und starb am 2. Mai 1894 im böhmischen Karlsbad. Nach einer Kaufmannslehre Ähnlichkeit mit dem Trianon in Berlin und Aufenthalten unter anderem in Frankfurt Versailles. Entsprechend luxuriös war die Einrichtung mit Kronleuchtern, wertvollen Teppichen und Lyon eröffnete er 1839 in der Breiten Straße NrSeidentapeten. 13 Da Hertzog ein „Manufactur Waaren-Geschäft“Faible für alles Moderne besaß, die Geburtsstätte des Kaufhauses Hertzog. Neun Jahre später wurde der Laden zwei Hausnummern weiter verlegt und ab 1867 ständig erweitertdas Haus mit zahlreichen technischen Neuheiten ausgestattet, sodass er schließlich die gesamte Straßenfront einnahm. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Block großenteils zerstört darunter einer Dunkelkammer und die Reste später einem Kinoraum im Zuge Keller. Neben der Neugestaltung der Brüderstraße abgerissenVilla entstand auch ein Bootshaus für das Motorboot, das ebenfalls ein Novum für Berlin war. Das einzige heute noch vorhandene Gebäude Bewohnt wurde 1908/1909 von Gustav Hochgürtel errichtet das „Schlösschen“ im Sommer und an größeren Feiertagen und steht unter Denkmalschutz, die im Krieg beschädigte Fassade wurde in den 1960er Jahren später restauriertdiente auch als Gästehaus.

Nach dem Tod des Großvaters übernahm sein Enkel Rudolph den Rechnungen betrug der Wert der Villa und der Nebengebäude etwas mehr als 446.000 Mark, für das Grundstück hatte Hertzog (2368.5000 Mark bezahlt.1881 - 191911 wurde der Steuerwert auf 223.11100 Mark für die Gebäude und 89.1955) 700 Mark für das Unternehmen und baute es im großen Stil aus. Ebenso wie der Firmengründer war auch er ein fortschrittlich denkender und weltoffener MannGrundstück festgesetzt, der schon zwei Jahre nach der Übernahme einen Um- und Ausbau des Ladengeschäfts zum größten Kaufhaus Berlins mit einer Fläche von 14.400 qm plante. Die Geschäftseröffnung 1839 war – was damals ein Novum war – mit großen Zeitungsanzeigen angekündigt worden und außerdem war Hertzog Senior vermutlich in Berlin auch der erste gewesenwofür halbjährlich 457, der seine Waren 49 Mark an Grundsteuer zu Festpreisen verkauftezahlen waren.

Unter Mit dem Einbruch der Ägide von Hertzog Junior setzte sich Kaufhausumsätze Anfang der 1930er Jahre musste die Erfolgsgeschichte fortFamilie ihren gewohnten Lebensstil aufgeben und kam nun im Sommer nicht mehr nach Zeuthen. Die in Berlin angebotenen Möbel1932 beantragte Hertzog bei der Gemeinde eine Stundung und Ratenzahlung für eine Steuerschuld von knapp 700 Mark, Teppicheunter anderem mit der Begründung, Modewaren und Stoffe wurden auf Bestellung auch an die Kunden verschickt und neben den Warenkatalogen gab dass man nun auch andere Druckerzeugnisse heraus, darunter die so genannte Agenda, einen jetzt nur noch in Buchform gebundenen Kalender mit zahlreichen Bildern, Berlin wohne. Wie von der bald auch von anderen Kaufhäusern kopiert Gemeinde festgestellt wurde. Er enthielt neben Angaben zum Unternehmen auch einen umfangreichen Serviceteil mit Stadtplan, Fahrplänen, Theaterspielplänen, Kochrezepten und vielem anderen mehr und ist noch heute war eine Fundgrube für alle historisch Interessierten. In Swakopmund, in weitere „wohnliche Nutzung“ der damaligen deutschen Kolonie SüdwestafrikaVilla tatsächlich ausgeschlossen, da sie bereits großenteils ausgeräumt war. 1934 wurde eine Niederlassung gegründet und 1908 lag der Umsatz (einschließlich der Filiale in Deutsch-Südwest) Gemüsegarten für 20.000 Mark verkauft; mit 40 Millionen Mark weit über dem der Berliner Konkurrenz. Um 1914 Erlös wurden zur Warenanlieferung 60 Güterzüge mit jeweils 25 Waggons benötigtaber nicht die Steuerschulden bezahlt, während 1839 drei Pferdefuhrwerke ausgereicht hattensie stiegen im Gegenteil bis 1936 auf über 11. Um dieselbe Zeit wurden pro Jahr etwa 400.000 Warensendungen verschickt. Das Kaufhaus hatte zudem auch seine eigenen Produktionswerkstätten für Bekleidung, Teppiche und Flaggen500 Mark.

Bereits Von den Kriegsereignissen war Zeuthen kaum betroffen. Nur einmal soll eine Fliegerbombe in das Hertzogsche Bootshaus eingeschlagen sein, die Villa und ein weiteres Gebäude blieben unversehrt. Am 25. April 1945 zog das sowjetische Militär in Zeuthen ein und requirierten das Grundstück mit der Villa sofort. Das Ehepaar Hertzog Senior hatte sich inzwischen aus dem ausgebombten Berlin dorthin zurückgezogen und musste nun mit notwendigsten Habseligkeiten nach Eichwalde umziehen. Die russischen Soldaten reagierten auf den immer noch vorhandenen Luxus unterschiedlich – für die damalige Zeit sehr fortschrittlich - für die sozialen Belange seiner Mitarbeiter eingesetztgebildeteren bestaunten das Inventar, dies von den anderen wurde von seinem Enkel fortgeführtdie Einrichtung zumindest teilweise zerstört. Es gab eine umfangreiche HausbibliothekDie in der Villa einquartierten sowjetischen Offiziere ließen das, eine eigene Lehrlingsschulewas an Wertvollem noch übrig war, eine Familienstiftung, aus in die Heimat abtransportieren und ansonsten diente der Rasen als Viehweide für die Verpflegung der eine Unterstützungskasse finanziert wurde, eine Betriebskrankenkasse und ab 1895 auch eine Pensionskasse. Die Angestellten hatten Anspruch auf bezahlten Sommerurlaub und wurden in einer Betriebskantine verpflegtTruppe.

1909 wurde das Geschäft nochmals erweitert und verfügte als modernstes und luxuriösestes Kaufhaus der Stadt nun über Fahrstühle für die Kunden und über Kühlschränke zur Aufbewahrung der PelzeAm 30. Mit April 1947, ein halbes Jahr nach der Verschlechterung Enteignung der wirtschaftlichen Verhältnisse zu Beginn der 1930er Jahre gingen Hertzogschen Immobilien in Berlin durch die Geschäfte immer schleppender und Rudolph Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD), verkaufte Wally Hertzog trat etwa 1937 in ihr Eigentum am Zeuthener See für 1.362.400 Reichsmark an das Sowjetische Ministerium für Außenhandel, die NSDAP einÜbergabe erfolgte am 1. Mai 1947. Eine Erklärung für diesen äußerst ungewöhnlichen Vorfall gibt es bis heute nicht. Das 100-jährige Jubiläum der Firma wurde entsprechend von den Nazis gefeiert und sie erhielt Die Villa, die höchste Auszeichnung nun als „Haus der Industrie- und Handelskammer, die Goldene Medaille. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Erholung“ für Mitarbeiter der gesamte Grundbesitz Handelsvertretung der Hertzogs UdSSR in der Berliner Innenstadt von den Sowjets enteignet. Nach dem Tod von Rudolph Hertzog 1955 versuchten seine Söhne Rudolph damaligen sowjetisch besetzten Zone und Karl an verschiedenen Standorten einen Neuanfangspäteren DDR diente, wurde einigermaßen restauriert, was nicht zuletzt dem jedoch kein Erfolg beschieden war1950 eingestellten ersten deutschen Hausmeister zu verdanken ist, und auch vom NKWD zur Unterbringung hoher Staatsgäste benutzt. 1956 fand der letzte Räumungsverkauf statt. Rudolph Hertzog (1881-1955) war als modern In den folgenden 20 Jahren verfiel das Anwesen aber immer mehr und fortschrittlich denkender Geschäftsmann bekannt, 1977 wurde es der es sich nicht nehmen ließDDR angeboten, die neuesten Errungenschaften der Technik auszuprobierenes für ihr Ministerium für Staatssicherheit übernahm. So 1981 war er der erstedie erneute Sanierung abgeschlossen, der außer Stasi-Mitarbeitern wohnten in Berlin ein Auto fuhr (und es bei der Wahl des Kennzeichens – IA-1 – sogar auf einen Konflikt mit dem Kaiser ankommen ließ) und ein Motorboot besaßVilla jedoch nur wenige Gäste. Auch Nach 1989 kam das erste Berliner Telefon war auf seinen Namen angemeldet Gelände an die Treuhandanstalt, die es 1991 für zehn Millionen Mark an den Großunternehmer Peter Dussmann verkaufte. Heute dient es als Schulungszentrum und er war der erste, der Gästehaus für seine Postsendungen das Flugzeug benutztedie Dussmann-Gruppe.