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Reichspostmuseum

Das Reichspostmuseum, Vorgänger des heutigen Museums, wurde 1872 gegründet durch Heinrich von Stephan, den Generalpostmeister des Deutschen Reichs. Es war eines der ersten Museen für die Geschichte der Technik weltweit und erhielt den umfassend definierten Auftrag, „die Entwicklung des Verkehrswesens von den Völkern des Altertums beginnend bis zur neuesten Zeit kulturgeschichtlich zu veranschaulichen“. Das Bauwerk in der Leipziger Straße entstand zwischen 1871 und 1874 zunächst als Reichspostamt, in dem auch die neue Sammlung untergebracht wurde. Architekt war Carl Schwatlo, der für zahlreiche Bauten der kaiserlichen Post verantwortlich zeichnete. Zur Eröffnung urteilte der deutsche Kaiser Wilhelm I. anerkennend: „Gut! Reiner und einfach würdiger Styl!“ Zwischen 1893 und 1897 wurde das Haus nach Plänen der Architekten Ernst Hake, Otto Techow und Franz Ahrens erweitert und zum Reichspostmuseum ausgebaut. Seit 1895 steht auf dem Dach über dem Haupteingang eine annähernd sechs Meter hohe Skulptur von Ernst Wenck – Giganten umfassen die Erdkugel, eine Allegorie auf die weltumspannende Bedeutung von Post und Telekommunikation.

Siegelmarken

Während der beiden Weltkriege blieb das Museum geschlossen. Im Zweiten Weltkrieg erlitt das Gebäude durch die Luftangriffe auf Berlin seit 1943 und bei intensiven Häuserkämpfen zu Ende des Krieges im Frühjahr 1945 schwere Schäden, nur die Umfassungsmauern waren danach noch vorhanden.

Postmuseum der DDR

Die Ruine lag nach Kriegsende im Sowjetischen Sektor Berlins, auf dem Gebiet von Ost-Berlin. 1956, als in West-Berlin im Gebäude der Urania ein kleines Postmuseum eröffnet werden sollte – das neue Bundespostmuseum wurde in Frankfurt am Main eingerichtet –, begann man mit ersten Arbeiten am alten Standort an der Leipziger Straße. Das Ergebnis war eine Briefmarkenausstellung auf sehr begrenztem Raum, die 1958 stattfand. Mit Blick auf die 750-Jahrfeier Berlins im Jahr 1987 beschloss das Politbüro des ZK der SED 1981, das Gebäude des alten Reichspostmuseums vollständig wieder herzustellen und als Postmuseum der DDR neu zu eröffnen. Die Arbeiten nach Plänen des Architekten Klaus Niebergall verzögerten sich jedoch, 1987 stand nur ein Teil der geplanten Ausstellungsfläche zur Verfügung. Die noch ausstehenden Bauarbeiten wurden erst 1990, nach dem Fall der Berliner Mauer, mit der Rekonstruktion des Lichthofes abgeschlossen.


Museum für Kommunikation

1992 erhielt das Architekturbüro Henze & Vahjen den Auftrag, das Gebäude nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten zu restaurieren und ein neues Nutzungskonzept zu erarbeiten. Die Bewahrung der originalen Bausubstanz hatte Vorrang. Von der zunächst vorgesehenen Wiederherstellung nicht mehr vorhandener Bauteile – wie etwa der beiden seitlichen Schmucktürme auf dem Dach der Eingangsfassade – sah man ab. Ein Erweiterungsbau an der Leipziger Straße, in den 1980er Jahren entstanden, wurde in seinen Geschosshöhen dem Hauptgebäude angepasst. Unter dem Lichthof entstand ein neues Kellergeschoss für die größten Kostbarkeiten des Hauses, unter ihnen die berühmteste Briefmarke der Welt, die Blaue Mauritius. Im September 1997 fand das Richtfest statt; die Gigantengruppe, nach einem kleinen Originalmodell in alter Größe neu hergestellt, wurde wieder über dem Haupteingang angebracht. Im August 1999 waren die Bauarbeiten abgeschlossen, das für 60 Millionen Mark fertiggestellte Gebäude konnte an die Nutzer übergeben werden. Am 17. März 2000 eröffnete der Bundespräsident das Museum für Kommunikation.

Adresse: Leipziger Straße 16 in Berlin


Text: Wikipedia

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