Bahnhof Nürnberg-Langwasser

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Bahnhofsgebäude Märzfeld 2005

Der Bahnhof Nürnberg-Langwasser ist ein ehemaliger Personenbahnhof in Nürnberg. Er wurde 1938 als Bahnhof Nürnberg-Märzfeld in Betrieb genommen. Seine Aufgabe war, die Zelt- und Barackenlager für die an den Reichsparteitagen in Nürnberg teilnehmenden NS-Organisationen zu erschließen.

Nach Kriegsbeginn diente der Bahnhof ferner dem An- und Abtransport von Kriegsgefangenen, die im Lager auf dem Reichsparteitagsgelände untergebracht waren. Er war auch Ausgangspunkt für den Transport der fränkischen Juden in die Vernichtungslager. Die größten Transporte mit je rund 1000 Menschen verließen Nürnberg am 29. November 1941 nach Riga in Lettland und am 24. März 1942 ins Ghetto Izbica bei Lublin in Polen.

Der Bahnhof wurde 1957 in Bahnhof Nürnberg-Langwasser umbenannt. Er war bis zur Einstellung des Personenverkehrs von Nürnberg Hbf nach Nürnberg Rbf Ausfahrt am 26. September 1987 Personenzughalt. Seither dient er als Durchgangsbahnhof bzw. Abstellbahnhof für Güterzüge des Rangierbahnhofes.

Anlässlich des 150-jährigen Bestehens der Eisenbahn in Deutschland war der Bahnhof 1985 Schauplatz einer groß angelegten Fahrzeugparade.

Der Bahnhof selbst wurde nie vollendet. Es war auch als Teil des Projektes Breitspurbahn vorgesehen, die mit einer Spurweite von drei Metern Nürnberg mit München verbinden sollte. Das Projekt wurde mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges eingestellt.

Direkt neben dem Bahnhofsgelände befindet sich die U-Bahn-Hauptwerkstatt der VAG.


Gedenktafeln

Im März 2005 war am Sperrzaun zum alten Bahnhofsgebäude eine Erinnerungstafel angebracht, die in Kooperation einer Kunstklasse des Neuen Gymnasiums Nürnberg, Studentinnen der Evang. Fachhochschule Nürnberg Fachbereich Sozialwesen und des Projektbüros „Pädagogik rund ums Dokumentationszentrum“ erstellt worden war.

Der Text lautete:

„In Erinnerung der Doppelrolle des ehemaligen Bahnhofs Märzfeld, der 1938 jubelnde Massen einer Vernichtungsdiktatur zu den Reichsparteitagen empfing − an dem ab 1941 jüdische Bürger und Bürgerinnen, politisch Andersdenkende, kriegsgefangene Männer, Frauen und Kinder misshandelt und gedemütigt wurden, unermessliches Leid erfuhren, in Arbeits- oder Konzentrationslager deportiert wurden.“

Im März 2007 war diese Tafel nicht mehr an dem zwischenzeitlich erneuerten Sperrzaun zu finden − stattdessen befinden sich nun am Beginn eines Trampelpfades zum Bahnsteig neue Informationstafeln, die den Bahnhof Märzfeld als Station 20 eines Rundganges über das ehemalige Reichsparteitagsgelände beschreiben. Diese Tafeln sind inzwischen mit Graffiti beschmiert.



Text: Wikipedia

Bild: Wikipedia/Manfred E. Fritsche

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