Baumholder

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Baumholder ist eine Stadt im Landkreis Birkenfeld in Rheinland-Pfalz im Westrich gelegen.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Baumholder.

Geschichte

Mittelalter bis 19. Jahrhundert

Urkundlich ist Baumholder erstmals 1156 als Besitz des Bischofs von Verdun erwähnt. Im 14. Jahrhundert gehörte es den Grafen von Veldenz und wurde 1444 pfalz-zweibrückisch. Durch den Herzog von Zweibrücken erhielt Baumholder 1490 das Recht, den Flecken befestigen zu lassen. Durch zahlreiche Privilegien wurde sein Rechtsstatus an den einer Stadt angeglichen. Unter französischer Herrschaft war Baumholder Mittelpunkt eines Kantons im Arrondissement de Birkenfeld. Mit dem Fürstentum Lichtenberg gehörte Baumholder seit 1816 als Exklave zu Sachsen-Coburg-Saalfeld; nach dem Verkauf wurde das Fürstentum 1834 preußisch und gehörte zum neuen Kreis St. Wendel in der Rheinprovinz. Seit 1835 besitzt Baumholder das Recht, sich Stadt zu nennen.

Im Jahre 1880 zerstörten Großbrände große Teile der Altstadt, so dass heute kaum noch Reste der spätmittelalterlichen Bebauung zu sehen sind.

20. Jahrhundert

Mit der Bildung des Saargebietes wurde Baumholder 1919 vom Kreis St. Wendel getrennt und war fortan Kreisstadt des Restkreises Sankt Wendel-Baumholder. Als das Saargebiet 1935 zum Deutschen Reich zurückkehrte, blieben beide Landkreise getrennt. Am 1. April 1937 wurde der Restkreis in den Landkreis Birkenfeld eingegliedert.

Zur „Entschädigung“ für den Verlust des Kreisstadt-Status[3] wurde Baumholder Garnisonstadt, und die Wehrmacht errichtete hier Kasernen und einen Truppenübungsplatz. Dafür wurden mehrere Tausend Bewohner umgesiedelt. Von 1941 bis 1945 gab es auf dem Truppenübungsplatz ein Gefangenenlager für sowjetische,[4] polnische und andere Gefangene.

Nach dem Zweiten Weltkrieg waren nach einem kurzen Aufenthalt der US-Armee einige Jahre lang französische Soldaten in Baumholder stationiert. Diese verließen die Garnison, als die Amerikaner zurückkehrten.

Der Truppenübungsplatz wurde durch die US-Armee ab 1951 zu einer der größten US-Garnisonen in Deutschland ausgebaut. Hierdurch erfuhr Baumholder in den 1950er Jahren einen erheblichen wirtschaftlichen Aufschwung: Es entstanden Bars, Tanzdielen (Discos) und Varietés. In der kleinen Gemeinde fuhren rund 50 Taxis. Das durch die Kaufkraft der Amerikaner in dieser Zeit finanzierte „sündige“ Nachtleben der Stadt führte damals zu bundesweiten Pressemeldungen. Im Umfeld der Stadt boten unzählige Prostituierte ihre Dienste sogar in Zelten an. Die Bundesregierung bezeichnete die Region damals als „moralisches Notstandsgebiet“.[5] Von 1954 bis 1967 betrieb daher die Evangelische Kirchengemeinde in der Achtallee ein Haus der offenen Tür für junge Mädchen.[6] Von der katholischen Kirchengemeinde wurde ab Sommer 1953 beim Friedhof (Hinterm Turm 1) ein viergeschossiges Jugendwohnheim für Mädchen für 60 Betten erbaut.[7]

Am 1. Januar 1978 wurde das Gebiet der ehemaligen Gemeinde Zaubach in das gemeindefreie Gebiet Gutsbezirk Baumholder eingegliedert.[8]

Am 1. Januar 1994 wurde der den Truppenübungsplatz umfassende Gutsbezirk Baumholder in die Gemeinde Baumholder eingegliedert, wobei Teile auch auf andere Nachbargemeinden in den Kreisen Birkenfeld und Kusel verteilt wurden.[9]


Text: Wikipedia

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