Brakel

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Brakel ist eine Stadt im Kreis Höxter im Osten von Nordrhein-Westfalen. Sie erstreckt sich auf etwa 174 km² Fläche und zählt rund 16.000 Einwohner. Für den heutigen Ortsnamen gibt es die historischen Bezeichnungen Brakele, Bracle und Brabecke.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Brakel.

Geschichte

Brakel wurde erstmals um 836 von Benediktinern als „Villa brechal“ erwähnt. Es liegt im Nethegau. Laut einer Urkunde aus dem Jahr 1213 übertrug Hermann von Brakel seine Zehnteinkünfte „ad ecclesiam Bracle“. Brakel entwickelte sich zu einer nicht unbedeutenden Handelsstadt.[8] Im 14. Jahrhundert stand die Hansestadt im Mittelpunkt ihrer Blüte und war im Fürstbistum Paderborn als sogenannte Hauptstadt gleichrangig mit Paderborn, Borgentreich und Warburg, erkennbar am eigenen Gerichts- und Marktrecht.

Brakels hansische Beziehungen gehen bereits auf seine frühe Geschichte bis hin zum Mittelalter zurück. Bereits die erste nachweisliche Ansiedlung „villa brechal“ (erste schriftliche Erwähnung im Jahr 836 im Zusammenhang mit der Überführung der Gebeine des heiligen Vitus von St. Denis bei Paris nach Corvey), später im 12. Jahrhundert Sitz der Herren von Brakel, liegt aufgrund zweier sich dort kreuzender alter Handelswege einerseits in zentraler Verkehrslage, andererseits bot die Topografie eine Ausdehnungsmöglichkeit im Frühmittelalter. So hatten die Fernhändler an der Entwicklung Brakels von Anfang an den entscheidenden Anteil, wie sie als Führungsschicht in vielen Plananlagen westfälischer Städte nachweisbar sind. Die durch Brakel verlaufende Hellweglinie war somit die tradierte Wirtschaftsbasis für den Fernhandel.

Als Prinzipalstadt der Hansestadt Paderborn wurde Brakel Mitglied der Hanse und war frühzeitig am hansischen Handel beteiligt. Insbesondere im 13. und 14. Jahrhundert hatte er sich bis in die Hansestädte des Ostseeraumes entwickelt. Auf diese Beziehungen verweisen zu der Zeit (15. Jahrhundert) im Ostseeraum nachweisbare Brakeler Münzen. (Auszüge aus dem Beitrag Brakel als Hansestadt von Ulrich Ernst als Bestandteil der hansischen Stadtgeschichten des Westfälischen Hansebundes).

Die allgemeine Lage verschlechterte sich im 15. Jahrhundert. In den Außenbezirken erfolgte die Gründung des Klosters Brede.

Der Dreißigjährige Krieg hinterließ auch in Brakel Spuren. 1803 übernahm Preußen die Stadt und ernannte Brakel zur Kreisstadt des Kreises Brakel. Nach vorübergehender französischer Verwaltung musste der Kreissitz ab 1832 mit der Verschmelzung der Kreise Brakel und Höxter endgültig an Höxter abgetreten werden.

Zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Brakel am 5. April 1945 von US-Soldaten des 16. US-Infanterieregiment der 1. US-Infanteriedivision kampflos eingenommen.

Eine Neugründung eines Kreises Brakel mit der Kreisstadt Brakel zum 1. Januar 1975 stand im Rahmen der Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen Anfang der 1970er Jahre zur Diskussion. Im gemeinsamen Gebietsänderungsvertrag zur Kreisneugliederung der beiden Kreise Warburg und Höxter wurde in § 1 vereinbart, den gemeinsamen neuen Kreis als Kreis Brakel zu benennen mit Sitz in Brakel. Dieser Vertrag wurde vom Kreistag Höxter in der Sitzung am 23. Juli 1974 bzgl. § 1 mit 24 Ja- gegen 18 Nein-Stimmen bei einer Stimmenthaltung sowie zu den §§ 2–19 bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung angenommen. Trotz der Zustimmung des Kreistages Warburg zu diesem Gebietsänderungsvertrag wurde bei der Landtagsentscheidung zum Sauerland/Paderborn-Gesetz dort mit knapper Mehrheit für den Kreisnamen Kreis Höxter und den Sitz in Höxter gestimmt und damit gegen den vorher vereinbarten Gebietsänderungsvertrag und eines wieder erstandenen Kreises Brakel entschieden. Auch eine Benennung des neuen Kreises als Kreis Höxter-Warburg, vergleichbar der Benennung des ein Jahr zuvor neu gebildeten Kreises Minden-Lübbecke, fand keine Zustimmung im Düsseldorfer Landtag.[9]


Text: Wikipedia

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