Corps Saxonia Jena

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Reklamemarke Corpshaus Saxonia

Das Corps Saxonia Jena ist eine pflichtschlagende und farbentragende Studentenverbindung im Kösener Senioren-Convents-Verband (KSCV). Das Corps vereint Studenten und Alumni der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Die Corpsmitglieder werden Jenaer/Jenenser Sachsen oder wie von altersher Jenschsachsen genannt.


Couleur

Saxonia hat die Farben dunkelblau-hellblau-weiß (von unten gezählt) mit silberner Perkussion. Dazu wird eine dunkelblaue Studentenmütze getragen. Das Fuchsband ist hellblau-weiß-hellblau.

Der Wahlspruch des Corps ist Virtuti semper corona! (Deutsch: „Der Tugendhaftigkeit die Krone!“) Die beiden Wappensprüche sind Ehre, Frohsinn, Einigkeit – Neminem time, neminem laede! (Deutsch: „Fürchte niemanden, verletze niemanden!“)

Das Studentenwappen zeigt heraldisch oben rechts die Farben des Corps in zweifach schräglinks geteiltem Feld, links oben Zirkel, Kreuzbruch und Stiftungsdatum, rechts unten das Bundeszeichen mit gekreuzten Glockenschlägern und den Anfangsbuchstaben der Wappensprüche (EFE bzw. NTNL), links unten in Dunkelblau Treuhände mit Wolkenmanschette.


Geschichte

Das Corps Saxonia wurde unter dem Namen Landsmannschaft Altenburgia auf der Tanne am 13. Februar 1805 von Studenten an der Universität Jena gegründet (heute Friedrich-Schiller-Universität). Die Traditionen reichen aber noch weiter zurück. Bereits im Jahre 1768 wird eine Landsmannschaft Saxonia in den Quellen erwähnt. Für das Jahr 1792 sind die blau-weißen Farben für die Jenenser Sachsen belegt. Andere Sachsencorps haben, zum Teil in Variationen, von der alten Landsmannschaft Saxonia Jena die blau-blau-weiße Farbkombination übernommen, so nachweislich die Corps Saxonia Leipzig, Saxonia Halle und Saxonia Göttingen. Prägend im Alltagsleben und in der Ausrichtung für das Jenenser Sachsencorps blieb bis heute der Einfluss der auf besonderen Zusammenhalt abzielenden alten Studentenorden. Aufgrund seiner besonderen Geschichte geht Wilhelm Fabricius in seinem Standardwerk Die deutschen Corps ausführlich auf Saxonia Jena ein.

Am 13. Juni 1808 erfolgt die Umbenennung in Landsmannschaft Saxonia, die sich am 15. Juni 1815 auflöst, um zunächst nach einigem Widerstand lokalem Zwang der Zeit folgend in der in Jena neu entstehenden Burschenschaft (Urburschenschaft) aufzugehen, der jedoch kein langes Leben beschieden war und heute in den drei Burschenschaften Teutonia Jena, Germania Jena und Arminia Jena fortbesteht. Wie aus dem Archiv der Burschenschaft Germania hervorgeht existierte eine Burschenschaft Saxonia mit dem gleichen Couleur wie das spätere Corps von 1817 bis 1818. Am 7. Juni 1820 stiftete sich das Corps Saxonia.

Über den Jenenser SC ist das Corps Gründungsmitglied des Kösener Senioren-Convents-Verbandes, der 1848 in der Aula der Universität Jena gegründet wurde. 1893 (und 1963 mittelbar in Bonn) war Saxonia das präsidierende Vorortcorps im KSCV und stellte den Vorsitzenden des oKC.

Im Jahre 1936 musste sich das Corps unter nationalsozialistischem Druck auflösen, existierte aber als SC-Kameradschaft Saaleck bis 1945 weiter.

Nach dem Krieg bildete die Saxonia Jena mit dem Corps Saxonia Bonn am 13. Februar 1951 einen gemeinsamen Corpsburschen-Convent (CC) unter dem Namen Corps Saxonia Jena et Bonn zu Bonn. Am 14. Dezember 1991 wurde die Trennung beider Corps beschlossen; Saxonia Jena kehrte 1993 nach Jena zurück. Es residiert seit Mitte der 90er Jahre wieder auf der Sachsenburg, dem 1898 im neoromantischen Stil errichteten Verbindungshaus. Siehe auch: Kösener Kreise#Roter Kreis und Liste Jenenser Verbindungen


Bedeutende Mitglieder

In alphabetischer Reihenfolge

Wilhelm Albrecht (1821–1896), Gutsbesitzer, Provinziallandschaftsdirektor in Danzig, Mitglied des Reichstags


Heinrich Bade (1823–1908), Bürgermeister von Schwerin

Felix Bärwinkel (1864–1927), MdR

Adolf Bastian (1826–1905), Ethnologe

Heinrich Blumenthal (1804–1881), Professor für Geburtshilfe und Therapie an der Universität Charkiw

Gustav von Bonin (1797–1873), preußischer Oberpräsident, Alterspräsident des Reichstages

Alfred Brehm (1829–1884), Naturforscher und Schriftsteller (Brehms Tierleben)

Gustav Drevs (1907–1988), Landtagsabgeordneter in Schleswig-Holstein

Heinrich von Eckardt (1861–1944), Botschafter

Karl Eggers (Schriftsteller) (1826–1900), Lyriker

Paul Ehrenberg (1875–1956), Agrikulturchemiker, Hochschullehrer

Friedrich Endemann (1857–1936), Rechtslehrer in Heidelberg

Otto Flöl (1887–1959), Mitglied des Landtages von Schleswig-Holstein

Friedrich Christoph Förster (1791–1868), Historiker, Dichter und Schriftsteller

Albrecht von Giseke (1822–1890), Staatsminister des Herzogtums Sachsen Meiningen

Richard Grün (1883–1946), Baustoffchemiker

Friedrich von Hahn (1823–1897), deutscher Jurist

Albert von Holleben (1825–1902), Geheimer Staatsrat, Kammerherr und Vorstand der Finanzabteilung des Fürstlich Schwarzburgischen Ministeriums

Bernhard von Holleben genannt von Normann (1824–1897), General der Infanterie

Franz Hübschmann (1817–1880), deutsch-amerikanischer Arzt und Politiker

Konrad Keilhack (1858–1944), Geologe

Felix Klewitz (1884–1963), Internist und Hochschullehrer

Konstantinos Kourouniotis (1872–1945), Klassischer Archäologe

Albrecht Meckel von Hembsbach (1790–1829), Anatom und Gerichtsmediziner

Christian Heinrich Fürchtegott Mörlin (1787–1852), Pfarrer und Dichter von Kirchenliedern

Julius Oeltzen (1790-1867), evangelisch-lutherischer Geistlicher

Hermann Passow (1865–1919), Baustoffchemiker

Matthias Pier (1882–1965), Chemiker

Walther Plugge (1886–1960), Rechtsanwalt, Notar, Urheberrechtler

Hans Reimann (1888–1978), Syndikatsdirektor

Rudolf Ridel (1828–1893), Landschaftsmaler

August Roese (1807–1891), Oberbürgermeister von Eisenach

Hubertus Rolshoven (1913–1990), Industriemanager

Georg Friedrich Schömann (1793–1879), Altphilologe

Ferdinand Schröder (1818–1857), Arzt, Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung, Karikaturist

Heinrich Schwarz (1903–1977), Maler und Bildhauer

Carl von Schwendler (1812–1880), Jurist, Staatsminister und Mitglied des Reichstags

Konrad Seige (* 1921), Internist und Hochschullehrer, Chronist der Kameradschaft Saaleck

Theodor Thon (1792–1838), Naturforscher

Heinrich Philipp Rudolph Levin von Wintzingerode (1806–1864), Regierungspräsident

Otto Wachenhusen (1820–1889), MdR im Norddeutschen Bund



Text: Wikipedia

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