Cottbuser Zentralgefängnis

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Siegelmarke vom Königlichen Gefängnis

1860 wurde nach dreijähriger Bauzeit das Cottbuser Zentralgefängnis eröffnet. Zur NS-Zeit wurde es als Jugendgefängnis und Frauenzuchthaus genutzt. Bei den Luftangriffen am 15. Februar 1945 wurde das Gefängnis bombardiert. In den Jahren 1949 bis 1951 erfolgten verschiedene Reparaturen und Baumaßnahmen. Am 17. Juni 1953 gab es beim Volksaufstand der DDR eine Häftlingsrevolte. Zu DDR-Zeiten wurde es als Stasi-Gefängnis genutzt. Es galt als das Freikauf-Gefängnis der DDR. Am 19. Oktober 1978 verbrennt sich Werner Greifendorf während eines Hofgang aus Protest gegen seine Haft.

1989 fand die Sanierung nach dem Zusammenbruch des SED-Regimes statt. Der Strafvollzug wurde unter neuen Bedingungen fortgeführt. 2002 wurde das Gefängnis geschlossen und die Häftlinge zogen in die neugebaute JVA Cottbus-Dissenchen um. Im Dezember 2007 wurde die Haftanstalt an einen privaten Investor versteigert.

Am 1. Februar 2008 übergab die Stadt Cottbus dem Menschenrechtszentrum die Teilliegenschaft im Rahmen einer Nutzungsvereinbarung, um hier eine Gedenk-, Bildungs- und Begegnungsstätte zu errichten. Das Menschenrechtszentrum Cottbus e.V. konnte mithilfe privater Spender und des Landes Brandenburg 2011 das 22.000 m² große Areal erwerben. Am Tag der Menschenrechte 2013 wurde im Hauptgebäude die Dauerausstellung „Karierte Wolken – politische Haft im Zuchthaus Cottbus 1933–1945“ eröffnet. Die Gedenkstätte wird heute für Bildungsangebote und verschiedene Veranstaltungen genutzt (z.B. Nacht der kreativen Köpfe, Freiheits- und Demokratiefest, Open-Air-Aufführung von Fidelio im Sommer 2014). Für das Jahr 2015 ist die Finanzierung der Gedenkstätte ungewiss.


Text: Wikipedia

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