Einsteinhaus Caputh

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Albert Einstein auf einer Reklamemarke der Tabakfirma Abadie
Einsteinhaus

Auf Anregung des Oberbürgermeisters von Berlin Gustav Böß sollte Einstein zu seinem 50. Geburtstag als Geschenk der Stadt Berlin ein Haus mit Seegrundstück erhalten. Die zunächst dafür ausgesuchten Häuser kamen jedoch nicht in Frage, da sie teils schon bewohnt waren, und den Mietern nicht gekündigt werden konnte, teils nicht ruhig genug gelegen waren. Nachdem kein passendes Haus gefunden worden war, kam der Vorschlag auf, Einstein ein Grundstück zu schenken, damit er darauf ein Haus nach eigenen Vorstellungen bauen könne. Jedoch zog sich auch dieser Prozess in die Länge. Nachdem die Presse sich des „Skandals mit dem missglückten Geschenk der Stadt Berlin“ angenommen hatte und es in der Berliner Stadtverordnetenversammlung zu politischen Streitigkeiten über das beabsichtigte Geschenk gekommen war, beschloss Einstein, ganz auf das Geschenk zu verzichten. Auch ein Brief des Oberbürgermeisters konnte ihn nicht mehr umstimmen. Er war jedoch zusammen mit seiner Frau Elsa auf den Geschmack gekommen und das Ehepaar Einstein erwarb schließlich ein Grundstück in Caputh in der Waldstraße 7, wo sich Einstein auf eigene Kosten ein Holzhaus errichten ließ.

Das Sommerhaus wurde im Jahre 1929 von dem Architekten Konrad Wachsmann (1901–1980) erbaut, einem Pionier des industriellen Bauens, und gehört zusammen mit dem Haus Dr. Estrich in Jüterbog, welches ebenfalls von ihm 1929 erbaut wurde, zu seinen ersten Werken als freier Architekt. Das Haus liegt an einem Hang, direkt am Waldrand und mit Blick auf den nur ca. 300 m entfernten Templiner See. Caputh hatte am Ende der 1920er Jahre ca. 3.000 Einwohner, die hauptsächlich vom Kleingewerbe, wie zum Beispiel dem Obstanbau, der Fischerei und vom Handwerk lebten.

Das Ehepaar Einstein verbrachte zahlreiche Sommerwochen in ihrem Haus, wobei Einstein (obwohl zeit seines Lebens Nichtschwimmer) gerne und häufig Segelausflüge auf den Gewässern der Umgebung unternahm und die Ausflüge in die nahe Natur genoss.

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 kehrten Albert und Elsa Einstein von einer Reise in die USA nicht mehr nach Deutschland zurück. Das Haus wurde danach an das benachbarte Jüdische Kinderheim Caputh vermietet. Im Zuge der Enteignungen während der NS-Zeit ging das Haus 1935 in den Besitz der Gemeinde Caputh über. Zunächst war es Kindergarten und Ausbildungsstätte für Kindergärtnerinnen, während des Zweiten Weltkrieges wurde das Haus von der Wehrmacht genutzt.

Von 1945 bis 1978 diente das Haus verschiedenen Mietern als Wohnhaus. Es wurde unter Denkmalschutz gestellt und 1979 durch die Akademie der Wissenschaften der DDR restauriert, zum 100. Geburtstag Einsteins. Danach diente es zwischenzeitlich als Gästehaus und Gedenkstätte. Verhandlungen über eine Rückgabe des enteigneten Hauses bzw. eine Entschädigung von Einstein und seinen Erben zogen sich in die Länge.

Heute trägt nach einem langen Restitutionsverfahren die Hebräische Universität Jerusalem das Haupteigentum. Die Universität Jerusalem besitzt ebenfalls den literarischen Nachlass Albert Einsteins.



Text: Wikipedia

unteres Bild: Wikipedia/Stephan M. Höhne

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