Gebrüder Stumm

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Gebrüder Stumm, ab 1806 OHG, ab 1888 KG, ab 1903 GmbH, ab 1970 Stumm AG, war ein Montankonzern, der von 1806 bis in die 1970er Jahre bestand und zeitweise zu den größten deutschen Industrieunternehmen zählte.

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Geschichte

Das Unternehmen wurde am 22. März 1806 in Saarbrücken von den Brüdern Friedrich Philipp Stumm (1751–1835), Christian Philipp Stumm (1760–1826) und Johann Ferdinand Stumm (1764–1839) aus der Montanunternehmerfamilie Stumm mit dem Kauf dreier Eisenhütten im Saardepartement, der Neunkircher Hütte, der Fischbacher Schmelze und dem Halberger Werk begründet. Diese Eisenwerke aus ehemals nassau-saarbrückischem Staatsbesitz waren nach der Annexion des linken Rheinufers in den Besitz des französischen Staates gekommen und standen nach einer Reihe von Besitzübergängen nun zum Verkauf. Sie kamen 1806 zum ersten Mal in die Hände privater Unternehmer, die in Eisenhütten und Hammerwerken groß geworden waren, solche erfolgreich betrieben hatten und die Mittel besaßen, sie durch Neuanlagen groß zu machen.

Das Fischbacher und das Halberger Werk wurden 1860 verkauft und die Produktion in Neunkirchen (Saar) konzentriert. Um diese Zeit wurden in Neunkirchen 10.000 t Roheisen erblasen und 26.000 t verarbeitet, ¹/₃₃ des deutschen Jahresverbrauchs.[1] Zu höchster Blüte gelangte das Familienunternehmen unter Carl Ferdinand von Stumm-Halberg (1836–1901), der das Unternehmen von 1858 bis zu seinem Tod 1901 leitete und zu einem Marktführer der eisenschaffenden Industrie aufsteigen ließ. 1891 wurde eine neue Hochofenanlage bei Ueckingen in Betrieb genommen, die Neunkirchen an Roheisenerzeugung übertraf (1901 in Neunkirchen 107.000 t, in Ueckingen 157.000 t).

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Ueckinger Werk 1919 von der französischen Regierung zwangsverwaltet und in den Eisenhütten im Saargebiet 1920 durch Zwangsmaßnahmen (Kontrolle der Erz-, Roheisen- und Kohlezufuhr) eine französische Beteiligung von 60 % durchgesetzt. Die Gebrüder Stumm GmbH verlagerte ihre geschäftlichen Aktivitäten in das Ruhrgebiet, blieb jedoch an der Neunkircher Hütte (diese firmierte jetzt als Neunkircher Eisenwerk A. G. vormals Gebrüder Stumm) mit 40 % beteiligt. Nach dem Zweiten Weltkrieg diversifizierte sich der Konzern über die Primärstufen Kohle und Stahl hinaus, ging jedoch infolge von Rohölspekulationen durch die fallenden Rohölpreise im Jahr 1974 mit rund 14.000 Beschäftigten, 1,7 Milliarden Deutsche Mark Umsatz, mehr als 240 Millionen Deutsche Mark Verlusten und 300 Millionen Deutsche Mark Schulden in Konkurs.[2] Die Neunkircher Eisenwerk AG ging 1982 im Gefolge der Stahlkrise wie die Stahlwerke Röchling-Burbach GmbH in der heutigen Saarstahl AG auf.

nicht verortet


Text: Wikipedia

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