Heilig-Geist-Kirche Potsdam

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Heilig-Geist-Kirche 1910
Innenansicht der Heilig-Geist-Kirche
Ruine der Heilig-Geist-Kirche 1965
Ruine der Heilig-Geist-Kirche 1973
Sprengung vom Turm der Heilig-Geist-Kirche 1974
Sprengung vom Turm der Heilig-Geist-Kirche 1974

Geschichte

Bis zur Errichtung der Französischen Kirche im Jahr 1752 durfte die Französisch-reformierten Kirche auf Anordnung Friedrich Wilhelms I. die Heilig-Geist-Kirche mitbenutzten. Der Dachboden des Gotteshauses wurde nach Einweihung der Kirche vom Militär als Muntierungskammer der Garde genutzt, was häufig für Unruhe in der Kirche sorgte. Auch musste das anfänglich mit Kupfer und Blei gedeckte Kirchendach durch verzinktes Eisenblech ersetzt werden, da Teile des Daches von Soldaten entwendet wurden. Im Mai 1747 weilte Johann Sebastian Bach in Potsdam und gab unter anderem am 8. Mai ein viel besuchtes Orgelkonzert in der Heiliggeistkirche. Während der Besatzungszeit unter Napoleon I. musste Potsdam einen Teil der französischen Kavallerie versorgen, dabei wurde die Heiliggeistkirche wie fast alle anderen Kirchen – Ausnahme war lediglich die Garnisonkirche, die letzte Ruhestätte von Friedrich Wilhelm I. und Friedrich II. – als Pferdemagazin genutzt. 1911 wurden im Umfeld der Kirche die Reste der Burg wieder entdeckt.

Bis in die letzten Tage des Zweiten Weltkrieges blieb Potsdam von direkten Bombenangriffen verschont. Beim einzigen Luftangriff auf Potsdam wurden am Abend des 14. April 1945 große Teile der Innenstadt von Bomben der britischen Royal Air Force zerstört. Die Heiliggeistkirche überstand zwar diesen Angriff, brannte jedoch am 24. April bei den Kampfhandlungen während des Einmarsches der Roten Armee bis auf die Grundmauern aus. Im Jahr 1960 wurde die Ruine des Kirchenschiffs abgerissen, am 23. April 1974 sprengte man den Turmstumpf. Seit 1997 befindet sich auf dem Standort der Kirche die an deren Gestalt angelehnte Residenz „Heilig-Geist-Park“.


Bau

Das Kirchenschiff der Heiliggeistkirche wurde 1726 bis 1728 von Pierre de Gayette auf dem ehemaligen Standort der slawischen Burg Poztupimi errichtet, auf die der Name der Burgstraße zurückging. Dafür musste der noch existierende Burggraben zugeschüttet werden. Der Standort der Kirche soll auf den Wunsch des preußischen Königs Friedrich Wilhelm I. zurückgehen. Der rechteckige Quersaalbau war schlicht verputzt und ausschließlich durch Lisenen gegliedert. An den der Havel zugewandten Seiten waren Halteringe zum Festmachen von Schiffen eingelassen. Der Innenraum besaß zwei umlaufende Emporen und war relativ schlicht gehalten. Am östlichen Ende des Kirchenschiffs befand sich der Kanzelaltar, am westlichen Ende die Orgelempore. Die Kirche wurde 1734 um einen 87 Meter hohen, quadratischen Turm ergänzt. Er entstand nach Plänen von Johann Friedrich Grael. Die untere Hälfte des Turmes war gemauert, der obere Teil war eine mit Kupfer beschlagene Holzkonstruktion. Er entwickelte sich zu einer der Dominanten im Potsdamer Stadtbild und bildete zusammen mit den Türmen der Nikolaikirche und der Garnisonkirche den „Potsdamer Drei-Kirchen-Blick“. Dabei standen alle drei Kirchen auf einer Achse.






Text: Wikipedia

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