Hilchenbach

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Hilchenbach ist eine Stadt in Nordrhein-Westfalen.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Hilchenbach.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung von Hilchenbach geht auf den 17. Juni 1292 zurück, als der Ort „Heylichinbach“ in einer Schenkungsurkunde der Gräfin Agnes von Nassau und ihrem ältesten Sohn Heinrich an das Kloster Keppel genannt wird.[2] Es gibt allerdings Hinweise, dass eine Kirche in diesem Gebiet schon zwischen den Jahren 950 und 1000 vom Kloster Corvey aus gegründet worden ist, was auf eine Siedlung schließen lässt.

In einer Urkunde vom 20. Juli 1365 wird ein Festes Haus (Wilhelmsburg) im Hilchenbach erwähnt, mit dem von 1489 bis 1622 die Adeligen Wischel von Langenau belehnt waren.

Im Jahre 1466 verfügte Hilchenbach über 47 Häuser und etwa 300 Einwohner. Von 1467 datiert die erste schriftlich überlieferte Erwähnung von Amt und Gericht Hilchenbach. Umfasst waren davon folgende Siedlungen: Hilchenbach, Lützel, Oberndorf, Hadem, Helberhausen, Grund, Vor dem Wald, Watzenseifen, Alte Bruch, Siebelnhof, Hickebruch, Schreiberg, Sterzenbach, Haarhausen, Stöcken, Allenbach, Schloß Ginsburg, Hof Wehbach, Müsen, Dahlbruch, Schweisfurth und Winterbach.

In den Jahren 1490 und 1547 wütete die Pest in Hilchenbach. Die erste Nennung einer Zollstelle in Hilchenbach erfolgte 1533. 1611 ist die erste urkundliche Erwähnung einer Schule in Hilchenbach zu verzeichnen.

1625 wurde das Dorf Hilchenbach infolge einer Erbteilung zur Residenz von Graf Wilhelm von Nassau-Siegen-Hilchenbach erhoben. Sein Vater hatte 1622 zu diesem Zweck die Hilchenbacher Wasserburg von den Wischel von Langenau erworben, da sich die Ginsburg als baufällig erwiesen hatte.[3] Sie wurde nun nach ihrem neuen Besitzer in Wilhelmsburg umbenannt und bis 1627 baulich erweitert. Diese Entwicklung hob Hilchenbach in der Folge deutlich über die anderen Dörfer seiner Umgebung heraus und prägte auch die Zusammensetzung seiner Bewohnerschaft.

Hilchenbach war 1520–1653 von Hexenverfolgungen betroffen: 21 Frauen und Männer gerieten in Hexenprozesse. Der letzte Hexenprozess fand 1653 statt. Dabei wurden unter dem Vorsitz des Schultheißen Theobald Stalp 18 Personen (14 Frauen und vier Männer) wegen Abgötterei und Zauberei zum Tode verurteilt. Anschließend wurden zehn verbrannt, die restlichen dagegen lediglich enthauptet und zur Erde bestattet, weil sie gütlich ihre Schuld bekannt haben. Opfer der letzten Verbrennung am 28. Juni 1653 wurde Engen, Jacob Steinseifers zu Blittershagen, Wittwe, vulgo die Steinseifersche oder die Klöncksche genannt. Der Rat der Stadt Hilchenbach beschloss am 25. Mai 2011, die Opfer der Hilchenbacher Hexenverfolgungen moralisch-sozialethisch zu rehabilitieren.[4]

Nach dem Tode Graf Wilhelms 1642 fiel das Amt an seinen Bruder, den berühmten Graf Johann Moritz, den „Brasilianer“, der es an seinen Neffen Graf Wilhelm Moritz von Nassau-Siegen vererbte. Dieser begann 1682, in Hilchenbach eine Sommerresidenz einzurichten, und in diesem Zusammenhang wurde das Dorf am 1. Mai 1687 zu einem Flecken erhoben. Mit dem großen Brand am 1. Mai 1689, der die Wilhelmsburg und fast die gesamte Siedlung einäscherte, und dem Tod des Grafen 1691 brach die enge Verbindung Hilchenbachs mit der höfischen Welt weitgehend ab. Das nach dem Brand nur unvollständig wiedererrichtete Schloss wurde in der Folge zu einem Amtssitz.

Am 24. Mai 1824 erhielt der Flecken das Stadtrecht.[5] Bei einem Großbrand wurden am 26. April 1844 in Hilchenbach 42 Gebäude durch Feuer vernichtet. Im Dezember 2016 brach ein Brand im Deutschen Hof aus und zerstörte den Fachwerkkomplex stark. Die Fachwerkfront wurde eingelagert und kann bei einem Wiederaufbau genutzt werden.

Seit 2018 ist Hilchenbach wieder ein Luftkurort, nachdem es seit 1972 zunächst die Kriterien nach dem Kurortegesetz nicht mehr erfüllen konnte. Hauptgrund hierfür waren die bis 1989 im Stadtzentrum produzierenden Lederwerke.[6]


Text: Wikipedia

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