Hohenstadt an der March

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Zábřeh (deutsch Hohenstadt an der March) ist eine Stadt in Tschechien. Sie liegt zwölf Kilometer südwestlich von Šumperk an der Moravská Sázava und gehört dem Okres Šumperk an.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Hohenstadt.

Deutscher Schulverein

Sonstige

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung von Zábřeh stammt aus dem Jahre 1254, ihr Besitzer war zu der Zeit Sulislaus von Hohenstein (Sulislav ze Zábřeha). 1275 wurde das Stadtrecht verliehen. Das Geschlecht von Hohenstein (ze Zábřeha) war zu dieser Zeit neben den Hrabischitz auf Moravská Třebová die bedeutendste Adelsfamilie der Umgebung. Seit 1289 ist die Existenz einer Burg belegt. 1343 erwarben die Sternberger die Herrschaft Hohenstadt, nächste Besitzer waren die Krawarn und ab 1442 die Tunkl von Brünnles. Unter den Tunkl wurde die Herrschaft mit Hochstein und Brünnles vereint. Es wurden Fischteiche an der March und Moravská Sázava angelegt, von denen einzig der Oborník (Schlossteich) heute noch erhalten ist und den Fluss einschließlich des Krumbaches reguliert. Da Georg von Tunkl ein Anhänger des Königs Georg von Podiebrad war, kam es 1468 bei Hohenstadt zu Kämpfen mit dem ungarischen König Matthias Corvinus. 1510 verkaufte Heinrich/Jindřich Tunkl Hohenstadt mit Brünnles und Eisenberg an der March an Nikolaus Trčka von Lípa, der die Herrschaft Hohenstadt, die aus 35 Dörfern bestand, drei Jahre später an Ladislav von Boskowitz veräußerte. Unter den Boskowitz gelangte die Herrschaft zu Reichtum. 1581 gründeten die Böhmischen Brüder die erste Schule in Hohenstadt. 1589 übertrug Johann „Šembera“ von Boskowitz und Černahora (Jan Šembera Černohorský z Boskovic) die Herrschaft Hohenstadt seinem Neffen Ladislav Velen von Zerotein. Da er 1618 auf Seiten der Aufständischen stand, wurden seine Güter nach der Schlacht am Weißen Berg 1622 vom Kaiser konfisziert und dem Statthalter von Böhmen, Karl von Liechtenstein übertragen. Unter den Liechtensteinern wurde das Schloss 1661 teilweise renoviert und 1727–1736 durch Um- und Anbauten erweitert und barockisiert.

Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften wurde Hohenstadt 1850 Sitz eines politischen Bezirkes und eines Gerichtsbezirkes. Die entsprechenden Ämter wurden im Schloss untergebracht, das die Stadt 1848 von den Liechtensteinern erworben hatte. Bereits 1842 wurde durch die k.k. Nördliche Staatsbahn der Bau der Eisenbahn von Olmütz nach Prag begonnen und 1845 fuhr der erste Zug durch Hohenstadt. 1871 wurde die Zweigbahn nach Mährisch Schönberg eröffnet, wodurch Hohenstadt zu einem Eisenbahnknotenpunkt wurde. Nachfolgend setzte eine Industrialisierung ein. Bedeutende Unternehmen waren die Baumwollspinnerei, Zwirnerei, Rotgarnfärberei, Seidenweberei, Maschinenwerkstätten, Nägelfabrik und die Brauerei.

1890 lebten in Hohenstadt 2940 Menschen, davon waren 2082 Deutsche. Nach der Gründung der Tschechoslowakei 1918 erhielt Hohenstadt die amtliche Ortsbezeichnung Zábřeh. Um 1920 erfolgte die Eingemeindung von Krumpach und 1930 hatte Hohenstadt 5389 Einwohner. Infolge des Münchner Abkommens wurde Zábřeh/Hohenstadt 1938 dem Deutschen Reich eingegliedert und war bis 1945 Sitz des Landkreises Hohenstadt, Regierungsbezirk Troppau, im Reichsgau Sudetenland. Nach dem Zweiten Weltkrieg fiel es an die Tschechoslowakei zurück und wurde wiederum in Zábřeh umbenannt. 1945/46 wurde die deutsche Bevölkerung vertrieben.

Sage vom Teufelspflug

Östlich der Stadt entstanden zum Ende des 15. Jahrhunderts in der Marchebene mit dem Stadtteich und dem Großen und Kleinen Zadworschitzer Teichen (Závořické rybníky) mehrere große Fischteiche. Wegen der für den Bau und die Unterhaltung der Teiche den Untertanen auferlegten hohen Lasten kam es 1494 zu einem Aufstand. Dabei überfielen rebellierende Untertanen Georg den Älteren von Tunkl und verletzten ihn tödlich. Nachfolgend entstand die Sage, dass Tunkl nach seinem Tode zur Strafe in jeder Nacht unter der Geißel des Teufels vor einen Pflug gespannt, den Grund der Zadworschitzer Teiche umpflüge.


Text: Wikipedia

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