Königs-Ulanen-Regiment (1. Hannoversches) Nr. 13

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Das Königs-Ulanen-Regiment (1. Hannoversches) Nr. 13 war ein Kavallerieverband der Preußischen Armee, der von 1866 bis 1919 bestand.

Siegelmarken

Geschichte

Nach dem verlorenen Deutschen Krieg von 1866 wurde das Königreich Hannover von Preußen annektiert. Mit der Gebietsvergrößerung war nach dem damaligen Verständnis auch eine Heeresvermehrung notwendig geworden. Man stellte daher in den annektierten Gebieten neue Truppen auf.

Mit A.K.O. vom 27. September 1866 wurde zum 30. Oktober 1866 die Bildung des Ulanen-Regiments Nr. 13 mit Garnison in Hannover befohlen. Dazu mussten das Regiment der Gardes du Corps sowie das 1., 2. und 3. Garde-Ulanen-Regiment jeweils eine Eskadron abgeben. Am 7. November 1867 erhielt es die Bezeichnung 1. Hannoversches Ulanen-Regiment Nr. 13 und im gleichen Jahr wurde eine 5. Eskadron gebildet.

Am 13. September 1889 ernannte sich Kaiser Wilhelm II. als König von Preußen zum Regimentschef und verlieh dem Verband seinen endgültigen Namen Königs-Ulanen-Regiment (1. Hannoversches) Nr. 13.

Um 1890 wurde dem Regiment durch Kaiser Wilhelm II. das exklusive Recht verliehen, „die alten Präsentier- und Parademärsche der ehemaligen hannoverschen Garde du Corps bei besonderen Anlässen auszuführen.“ Wilhelm, der vor Offizieren „im monarchischem Staatswesen“ die Tradition als „des Staats größte Stütze“ gepriesen hatte, wollte durch solche vermeintliche Kontinuität den ehemals alleinig möglichen „Adel [... durch] Geburt“ durch den „Adel der Gesinnung“ ersetzen, „der das Offizierskorps zu allen Zeiten beseelt“ habe.[1]

Mit A.K.O. vom 24. Januar 1899 bestimmte Wilhelm II., dass das Regiment als eins angesehen werden soll mit dem vormaligen Königlich Hannoverschen Regiment der Garde du Corps, das aus dem 1. Schweren Dragoner Regiment der King’s German Legion von britischem König Georg III. und Kurfürst von Hannover hervorgegangen war. Daher wurde der Stiftungstag des Regiments auf den 19. Dezember 1813 gelegt.

Deutsch-Französischer Krieg

Ab Beginn des Krieges gegen Frankreich war das Regiment an Scharmützeln und Gefechten im Bereich zwischen der französischen Grenze bis westlich von Metz beteiligt. Von Anfang bis Mitte August 1870 folgte der Einsatz in der Schlacht bei Vionville, der Schlacht bei Mars-la-Tour und der Schlacht bei Gravelotte.

20. September bis 8. Oktober 1870: Bei der Einschließung von Paris

Mitte November 1870: Gefechte bei Bû, Berchères und Richebourg

20. Dezember 1870: Scharmützel bei Sémur und Lavaré

31. Januar 1871: Nach dem Waffenstillstand bei der Besatzungsarmee in der Normandie

Mitte Juni 1871: Rückmarsch nach Deutschland

30. Juni 1871: Ankunft in Hannover

Erster Weltkrieg

Zu Beginn des Ersten Weltkriegs machte der Verband mobil und verlegte mit dem Oldenburgischen Dragoner-Regiment Nr. 19 im Verbund der 19. Kavallerie-Brigade an die französische Front. Nach dem Vormarsch bis an die Marne kam es im Patrouillendienst und bei Vorhutgefechten zum Einsatz. Nach dem Rückzug von der Marne verlegte es an die Aisne, gab dort die Pferde ab und nahm infanteristisch am Stellungskrieg teil. Anfang November wieder beritten gemacht, wurde das Regiment im Verband der 19. Kavallerie-Brigade an die Ostfront verlegt. Vormarsch in Polen und Teilnahme an der Schlacht um Łódź.

Im Jahre 1915 zunächst Einsatz im Stellungskrieg als Schützen-Eskadronen. Ab Juni des Jahres wieder aufgesessen folgte der Vormarsch mit der 9. Kavallerie-Division bis zur Weichsel mit der Teilnahme an der Wilna Offensive und der Schlacht bei Wilna.

Bis Februar 1916 im infanteristischen Stellungskampf und Patrouillendiensten am Naroczsee. Da die Pferde von der Räude befallen waren, gegen die man vor Ort nicht in der Lage war etwas zu unternehmen, musste das Regiment aus der Front herausgezogen und in die Etappe in das Generalgouvernement Warschau zurückverlegt werden. Dort wurde es im Etappendienst eingesetzt.

Im August 1916 erfolgte die Verlegung nach Pinsk und der Einsatz an der Front am Stochod zur Abwehr der Brussilow-Offensive

Im November 1916 verlegte das Regiment wieder an die Westfront, wurde aber zunächst wieder aufgefüllt und bis Mitte Februar 1917 ausgebildet

Von Mai bis Juni war das Regiment an Stellungskämpfe bei Reims beteiligt, denen bis Ende August solche in der Champagne folgten.

Ab Ende September focht das Regiment in der Abwehrschlacht bei Verdun, die dort bis Anfang Februar 1918 in Stellungskämpfe überging. Nach erneuter Herauslösung aus der Front zu Ausbildungszwecken nahm das Regiment an der Deutsche Frühjahrsoffensive 1918 teil.

Beim Unternehmen Michael im März 1918 verfolgte das Regiment nach dem Durchbruch zwischen Gouzeaucourt und Vermand und dem erzwungenen Übergang über die Somme Feindkräfte, zog sich dann aber wieder hinter die Somme zurück.

Es folgten vom 14. bis zum 22. April 1918 Kämpfe an der Ancre, Somme und Avre, 9. bis 13. Juni 1918 Schlacht bei Noyon, 26. Juni bis 29. Juli 1918 Stellungskämpfe in Lothringen

In der Hunderttageoffensive kämpfte das Regiment vom 9. September bis 9. Oktober 1918 vor der Siegfriedfront, 10. bis 12. Oktober 1918 vor der Hunding- und Brunhildfront und 13. Oktober bis 4. November 1918 in der Hundingstellung um schließlich vom 5. bis 11. November 1918 bei Rückzugsgefechten vor der Antwerpen-Maas-Stellung

Verbleib

Nach dem Waffenstillstand von Compiègne räumte das Regiment ab dem 12. November 1918 die besetzten Gebiete und trat den Rückzug nach Deutschland an. Dort wurde es 1919 demobilisiert und aufgelöst. Die Tradition übernahm in der Reichswehr durch Erlass des Chefs der Heeresleitung General der Infanterie Hans von Seeckt vom 24. August 1921 die in Insterburg stationierte 3. Eskadron des 1. (Preußisches) Reiter-Regiments.


Text: Wikipedia

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