Kabinettshaus (Potsdam)

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Foto 1974 Am Neuen Markt 1

Das Kabinettshaus befindet sich in der Innenstadt von Potsdam, in der Straße Am Neuen Markt 1 – zwischen der Schloßstraße und dem Neuen Markt. Das Haus ist ein Gebäudekomplex und besteht aus dem ehemaligen Krumbholzschen Haus und dem benachbarten Eckhaus in der Schwertfegergasse 8. Beide Häuser bildeten einst ein Stadtpalais, das „Kronprinzenpalais“.


Geschichte

Das Kabinettshaus wurde im Jahr 1753 als bürgerliches Wohnhaus für den Landprediger Krumbholz und seine Familie errichtet. Der Bau wurde durch König Friedrich II. veranlasst. Nach dem Tod des Predigers mietete Friedrich II. das Haus und fügte es mit dem benachbarten Eckhaus in der Schwertfegergasse 8 zusammen. Bis 1786 diente dieser Gebäudekomplex dem Neffen von Friedrich II., dem späteren Friedrich Wilhelm II. als Stadtpalais. Das Gebäude wurde nach seinen Bedürfnissen umgebaut. Schmuckelement des breiten zweigeschossigen Massivbaus ist ein frei tragender Balkon, der von einem Mohren und einer Mohrin gestützt wird. Das Wohnhaus erhielt den Namen "Kronprinzenpalais".

In dem Eckhaus wurde der spätere König Friedrich Wilhelm III. geboren, sowie Wilhelm von Humboldt. Dessen Vater war Kammerherr bei der Kronprinzessin Elisabeth, der ersten Frau von Friedrich Wilhelm den Zweiten.

Zwischen 1788 und 1806 war das gesamte Gebäude Sitz der Königlichen Ingenieurs-Akademie - einer halb zivilen, halb militärischen Einrichtung. Abkommandierte Offiziere lehrten hier überwiegend militräische Fächer, darunter Festungsbau und Ballistik. Es wurden aber auch naturwissenschaftliche Fächer wie Mathematik und Bauzeichnen gelehrt, die aber auf die militärische Ausbildung ausgerichtet waren. Im Jahr 1807 wurde die Ingenieurs-Akademie geschlossen. Gründe dafür waren das Desinteressen Friedrich Wilhelm III. an der Wissenschaft und die Besetzung Potsdams durch napolronische Truppen. Ab 1833 nutzte das königliche Kabinett das Gebäude. Damit erhielt es den Namen Kabinettshaus.

Ab 1900 war das Kabinettshaus nochmals Kronprinzenwohnung. Der 18-jährige Wilhelm von Preußen zog ein und lebte dort ab 1905 mit seiner Gemahlin Prinzessin Cecilie von Mecklenburg-Schwerin bis zum Umzug in das 1917 fertiggestellte Schloss Cecilienhof. Nach dem Ersten Weltkrieg blieb das Gebäude oft ungenutzt. Es diente zeitweilig dem ehemaligen Prinzen Oskar von Preußen als Wohnsitz.

Später wurde das Kabinettshaus teilweise vom Katasteramt genutzt, während ein anderer Teil als normales Wohnhaus diente. Zu DDR-Zeiten waren in den Büoräumen das Geodätisch-Kartograpehische Inspektion untergebracht.

Das Kabinettshaus wurde ab 1999 mit hohem denkmalpflegerischem Aufwand restauriert.


Krumbholzsches Haus

Das Krumbholzsches Haus befindet sich in der Innenstadt von Potsdam, in der Straße Am Neuen Markt Nummer 1-2.

Im Jahr 1753 ließ König Friedrich II. das Haus für den Landprediger Krumbholz erbauen, daher der Name Krumbholzsches Haus. Die Atlantenfiguren, die den prachtvollen Balkon über dem Eingangsportal tragen, schuf der Bildhauer Friedrich Christian Glume.

Für seinen Neffen und Thronfolger ließ Friedrich II. im Jahr 1764 das Krumbholzsche Haus als Kronprinzenpalais herrichten. Als Friedrich Wilhelm II. heiratete wurde das Palais um das Eckhaus, Schwertfegergasse Nummer 8, erweitert. Hier wurden sowohl der spätere König Friedrich Wilhelm III. als auch Wilhelm von Humboldt geboren.

Später zog die Ingenieurakademie in das Gebäude und danach das Kataster- und Vermessungsamt.




Quellen: potsdam-wiki

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