Kiezstraße 4 (Potsdam)

Aus veikkos-archiv
Wechseln zu: Navigation, Suche
Kiezstraße 4 (1981)
Rückseite Kiezstraße 4 mit Musikpavillon (1975)

Gasthaus Froschkasten

Der Froschkasten befindet sich in der Innenstadt von Potsdam, in der Kiezstraße Nummer 3 bis 4 – etwas abseits der Breiten Straße, nahe der Seerose. Das Haus wurde im 18. Jahrhundert als Gasthaus errichtet und beherbergt heute eine Gaststätte und ein Hotel.


Geschichte

Mit der städtebaulichen Erneuerung des Kiez wurde auch dieses Gebäude im Jahr 1777 nach einem Entwurf von Georg Christian Unger errichtet. Auf dem Haus lag das Braurecht und somit ist der Froschkasten die älteste noch existierende gastronomische Einrichtung von Potsdam. Der Wirt betrieb früher hauptsächlich Fischerei und nebenbei die Schankwirtschaft. Durch den Ausbau seines Gartens schuf er die Grundlage zu einem der beliebtesten Lokale.

Der Name „Froschkasten“ geht auf die zahlreichen Frösche zurück, die im Netzschuppen des Gastwirtes überwinterten. Jedes Jahr begrüßten diese das neue Frühjahr mit lautem Gequake. Dieser Vorgang trug zur Belustigung der Gäste bei, die teilweise nur deswegen den Froschkasten besuchten und machten die Gaststätte über die Stadtgrenzen hinaus berühmt.

Einst verzierten Knochen die Wände des Schankraumes. Diese stammten von länger gedienten Soldaten des Ersten Garde-Regimentes zu Fuß. Ehemalige Rekruten dieses Potsdamer Regimentes feierten im Froschkasten ihr „Fest der alten Knochen“. Dabei wurde in der preußischen Armee Soldaten als „Alte Knochen“ bezeichnet, wenn sie mindestens ein Dienstjahr hinter sich hatten. Diese Überlegenheit gegenüber den jüngeren Rekruten zeigten sie durch den Besitz eines alten Knochens. Diese ausgekochten Rinderknochen waren oftmals liebevoll mit Dienstszenen verziert. Diese Tradition ist vergleichbar mit der in den nachfolgenden deutschen Armeen praktizierten EK-Bewegung der Entlassungskandidaten, bei der das Tragen eines bemalten Bandmaßes das Privileg der altgedienten Soldaten war.





Quellen: potsdam-wiki

Liste der Autoren

Der Text ist unter der Lizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen von potsdam-wiki beschrieben.