Kollegiatstift Neumünster

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Kollegiatstift Neumünster

Das Kollegiatstift Neumünster ist ein ehemaliges Kollegiatstift in Würzburg in Bayern in der Diözese Würzburg.


Geschichte

An der Stelle des heutigen Neumünster errichtete wahrscheinlich schon Bischof Megingaud von Würzburg (im Amt von 754 bis Februar 769) einen Memorialbau, der die Erinnerung an den Martyriumsort von Kilian, Kolonat und Totnan wach hielt. In dieser Kirche wurde zuerst Bischof Burkard (Bischof von 741 bis Februar 754 und gestorben im Februar 755 in Homburg am Main) von Megingaud beigesetzt und später auch Megingaud selbst. Wobei Megingaud jedoch am 26. September 783 im Kloster Neustadt am Main starb und sein Sarg aus Sandstein ist und garantiert aus Steinbrüchen rund um Neustadt stammt. Sein Sarg befindet sich heute in der Krypta des Neumünster. Die Inschrift auf seinem Grabstein ist die älteste Monumentalinschrift Frankens nach der Römerzeit.

Um 1057 gründete dann Bischof Adalbero von Würzburg das dem Evangelisten Johannes geweihte Stift Neumünster. Die Ende des 17. Jahrhunderts völlig umgestaltete Kirche des Stifts kam 1803 im Zuge der Säkularisierung in Staatsbesitz und diente zeitweilig als Munitionsdepot.

Seit 1908 ist sie katholische Pfarrkirche, die als Patrozinium St. Johannes der Evangelist und St. Johannes der Täufer besitzt. Beim Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 erfuhr die Kirche schwere Beschädigungen, sodass u. a. die Altäre im westlichen Teil der Kirche und die Frankenapostelbüsten Tilman Riemenschneiders vernichtet wurden. Nach dem Wiederaufbau übernahm die Neumünsterkirche von 1950 bis zum Wiederaufbau des Domes 1967 die Funktion der Bischofskirche der Diözese Würzburg.


Architektur und Ausstattung

Das Neumünster wurde als doppelchörige romanische Basilika mit zwei Querhäusern erbaut, später barock umgestaltet und – vermutlich durch den Architekten Joseph Greising – statt des Westchores mit einem hohen Kuppelbau und barocker Prachtfassade versehen. Die Innenausstattung stammt von den Gebrüdern Johann Baptist und Dominikus Zimmermann (siehe auch Wieskirche). Bedeutende Kunstwerke aus vorbarocker Zeit sind die Riemenschneider-Madonna (1493) und ein gotisches Pestkreuz aus dem 14. Jahrhundert.

In der vom Kirchenraum durch abwärtsführende Treppen oder von der Straße direkt zugänglichen Westkrypta, der Kiliansgruft, befinden sich in einem 1985 von Heinrich Gerhard Bücker geschaffenen Schrein die Gebeine der drei Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan sowie zwei Steinsärge aus dem 8. Jahrhundert. Der Sarg des zweiten Bischofs Megingaud, gestorben am 26. September 783 im Kloster Neustadt am Main, ist mit der ältesten Monumentalinschrift Frankens nach der Römerzeit versehen. Die Kirche wurde auf der angeblichen Fundstätte der Gebeine errichtet. Die Quelle, die sich dort noch immer befindet, gilt als wundertätig. Seit 1982 birgt die Kiliansgruft auch die Urne von Georg Häfner; die lebensgroße Statue des 2011 seliggesprochenen Priesters und Märtyrers schuf Karlheinz Oswald.



Text: Wikipedia

Bild: Wikipedia/Daderot

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